Hamburg. Vor drei Wochen hat die Lupp-Gruppe die Arbeiten eingestellt. Wie die aktuelle Situation rund um den geplanten Wolkenkratzer ist.

Vor drei Wochen berichtete das Abendblatt exklusiv darüber, dass es einen Baustopp für den Elbtower in der HamburgerHafenCity gibt. Die Lupp-Gruppe, die den Rohbau für den bislang auf mehr als 100 Meter gewachsenen Wolkenkratzer ausführt, hatte die Arbeiten eingestellt.

Der Grund dafür ist, dass noch Zahlungen der finanziell angeschlagenen Signa ausstehen. Das Immobilienunternehmen ist Bauherr des Hochhauses. Und weiterhin ist kein Ende des Stillstands auf dem Areal an den Elbbrücken in Sicht.

Elbtower: HafenCity Hamburg GmbH hat keine Infos, wann es weitergeht

„Wir haben von den Investoren bislang keine Information, wann die Baustellentätigkeit wieder aufgenommen werden soll. Insofern gehen wir derzeit davon aus, dass die Bauarbeiten auch nächste Woche noch nicht wieder aufgenommen werden“, sagte Lupp-Geschäftsführer Matthias Kaufmann auf Abendblatt-Anfrage.

Auch bei der städtischen HafenCity Hamburg GmbH, die erst Anfang des Jahres das städtische Grundstück final an die Signa übertragen hatte, liegen bislang keine Informationen vor. Eine Sprecherin sagte: „Ein konkreter Termin für die Wiederaufnahme der Bauarbeiten wurde uns bislang nicht genannt.“

Signa hatte versichert, dass der Elbtower „zügig“ weitergebaut wird

Dabei hatte HafenCity-Chef Andreas Kleinau in einem Abendblatt-Interview am 2. November noch berichtet: „Uns gegenüber hat die Signa versichert, dass es sich nur um eine kurzfristige Bauunterbrechung handelt und die Arbeiten zügig wieder aufgenommen werden.“

Die Signa reagierte nicht auf eine Bitte um Stellungnahme. Eigentlich sollte mit dem Abgang von dem österreichischen Signa-Lenker René Benko alles besser werden. Der Unternehmensgründer hat sich vor Kurzem aus der Führung zurückgezogen und war als Vorsitzender des Beirates der Signa Holding GmbH zurückgetreten.

Diese Visualisierung zeigt, wie der Elbtower in der HafenCity nach seiner Fertigstellung aussehen soll.
Diese Visualisierung zeigt, wie der Elbtower in der HafenCity nach seiner Fertigstellung aussehen soll. © Hamburg | SIGNA

Gänsemarkt: Auch bei diesem Signa-Projekt herrscht weiter Stillstand

Der erfahrene Sanierer Arndt Geiwitz hat offiziell den Vorsitz des Beirats sowie des Gesellschafter-Komitees der Signa Holding übernommen. Die Familie Benko Privatstiftung bleibt weiterhin größter Gesellschafter.

Aber offensichtlich ist die finanzielle Schieflage des weitverzweigten Immobilienunternehmens, die auch beim Elbtower zum Baustopp geführt hat, noch nicht bewältigt. Damit ist auch zu erklären, dass bei dem Projekt Flüggerhöfe am Rödingsmarkt in der Hamburger Innenstadt weiterhin Stillstand herrscht und auch der geplante Neubau auf dem Filetgrundstück der ehemaligen Gänsemarkt-Passage in der City auf Eis liegt.

HafenCity: Elbtower wird wahrscheinlich nicht Ende 2025 fertig werden

Je länger bei Hamburgs wichtigsten Bauvorhaben die Arbeiten ruhen, desto wahrscheinlicher wird, dass die geplante Elbtower-Fertigstellung bis Ende 2025 nicht eingehalten werden kann.

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Eigentlich ist ein 245 Meter hohes Gebäude inklusive öffentlicher Aussichtsplattform mit Bar in 225 Meter Höhe geplant. In das Hochhaus soll neben Büroflächen auch ein Hotel der Nobu-Gruppe, an der Hollywoodstar Robert de Niro beteiligt ist, mit rund 200 Zimmern einziehen.