Hamburg. Die Würfel sind noch nicht gefallen, doch die städtische Sprinkenhof GmbH muss sich zwischen Neubau und Sanierung entscheiden.
Bald sind es 40 Jahre her, dass das schöne Haus am Oberen Landweg 2 als bezirkliches Jugendzentrum eingerichtet wurde: einst weiße Kaufmannsvilla, später städtisches Kinderheim und seit Mai 1985 das „Pink Haus“ mit seiner rosafarbenen Fassade. Doch so richtig gut steht es nicht um das 1400 Quadratmeter große „Pink Haus“, das von der Sprinkenhof GmbH verwaltet wird: Es bröckelt an vielen Ecken und Kanten. Lohnt sich eine Sanierung oder muss ein Neubau her?
Schon 2017 und 2018 investierte die Stadt 191.000 Euro, um eine Feuerleiter samt Außentreppe sowie den Notausgang auf neuesten Stand zu bringen. Darum hatte die besorgte Feuerwehr jahrelang hingewiesen. Auch das Dach musste 2018 saniert werden, für 28.000 Euro. Weitere Brandschutzmaßnahmen schlugen im vergangenen Jahr mit 18.500 Euro zu Buche.
Immobilien Hamburg: Ist der Jugendclub „Pink Haus“ noch zu retten?
Irgendwas ist immer: Mal muss die Küche erneuert werden, mal stehen Malerarbeiten an, ist ein Abfluss verstopft, sind Wartungen nötig. „Zusätzlich wurden durchschnittlich 5000 bis 10.000 Euro pro Jahr für Instandsetzungen aufgewendet“, sagt Bergedorfs Rathaus-Sprecher Lennart Hellmessen, der weiß, dass es aktuell eine Abwägung zum Thema Sanierung versus Neubau gibt. Eine Entscheidung sei aber noch nicht getroffen.
Ist der Erhalt des Hauses noch verhältnismäßig? Gefragt nach den notwendigen Baumaßnahmen in den kommenden zehn Jahren antwortet das Bezirksamt im Namen der Sprinkenhof GmbH: „Es liegen Gutachten vor, die Maßnahmen unterschiedlichster Priorität aufzeigen. Einige Maßnahmen stehen in Abhängigkeit zueinander und können nur gemeinsam betrachtet werden. Hieran gekoppelt ist eine solide Finanzierungsplanung. Eine Aufzählung von Maßnahmen der nächsten zehn Jahre wäre zum jetzigen Zeitpunkt weder zielführend noch verlässlich möglich.“
Neues Jugendzentrum für Oberbillwerder
In Bergedorf-West wird gerade viel geplant, soll das Quartier doch attraktiver werden und sich nicht benachteiligt fühlen, wenn in der Nachbarschaft der Stadtteil Oberbillwerder entsteht. Auch dort ist ein Jugendzentrum geplant. Sollte es für das „Pink Haus“ schließlich ein Neubau auf anderer Fläche werden, müssen noch viele Faktoren geprüft werden, so etwa die Verfügbarkeit eines anderen Grundstücks, die Bedarfe und nicht zuletzt die planungsrechtliche Ausweisung der Fläche.
Da hat es das Juzena in Neuallermöhe zum Glück leichter: Am Sophie-Schoop-Weg investiert die Stadt 5,7 Millionen Euro in einen Neubau samt Aufzug. Mitte nächsten Jahres soll es losgehen, soll der Schimmelgeruch, der durch das undichte Dach entstanden ist, endlich verschwinden.
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Neuer Leiter für das „Pink Haus“
Mit der Baufälligkeit des rosafarbenen Jugendzentrums hat es wohl nichts zu tun, es ist eher ein Zufall, dass inzwischen zwei Holgers das „Pink Haus“ verlassen haben: Holger Hillers, der in den Kellerräumen das Anti-Drogen-Projekt „Lass 1000 Steine rollen“ leitete, ging in Rente. Und auch Holger Ramm, der 37 Jahre lang das Jugendzentrum leitete, ging in den Ruhestand.
Ein Nachfolger wurde lange gesucht. Bis zum 16. August lief das Personalauswahlverfahren, dessen Ergebnis das Bezirksamt noch nicht verraten möchte. Inzwischen wird aber auch ein Erzieher gesucht für den neuen Jugendclub im Quartier Am Hohen Stege.