Hamburg. Der Umbau des Oberen Landwegs und des Curslacker Neuen Deichs sind zwei von vielen Baumaßnahmen in diesem Jahr. Eine Übersicht.
An der Baustelle Randersweide/Nettelnburger Straße erleben Autofahrer aktuell einen Vorgeschmack auf das, was das Jahr 2023 noch bringen wird. Weil dort bereits seit November Leitungen von Hamburg Wasser verlegt werden, müssen wegen Sperrungen und Einbahnstraßen teils große Umwege gefahren werden. Dabei haben die Bauarbeiten noch nicht mal richtig begonnen: Erst im März rücken die Bagger an, um die Kreuzung zu einem Kreisverkehr umzubauen. Bis Juni sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Kosten des Umbaus: 2,2 Millionen Euro.
Es ist nur eine von etlichen Straßenbaumaßnahmen 2023 im Bezirk Bergedorf. Wenn Baustellenkoordinator Sven Bielig die aktuelle Liste im kommenden Verkehrsausschuss am Montag (18 Uhr, Rathaus Bergedorf) vorstellt, ist vieles darunter, was bereits länger geplant ist, aber doch wieder verschoben werden musste. So wie der Umbau der Chrysanderstraße/Bergedorfer Schlossstraße zugunsten der Radfahrer. Ursprünglich sollte es dort schon im Sommer 2022 losgehen. Doch weil in der nahe gelegenen Straße Bult noch am Siel gearbeitet wird, wurde das verschoben.
Bauarbeiten in Bergedorf: Oberer Landweg wird für Radfahrer umgebaut
Die Chrysanderstraße in Höhe der Feuerwache soll so umgebaut werden, dass Radfahrer auch gegen die Einbahnstraße in Richtung Mohnhof radeln können. Dafür fallen die wenigen Parkplätze dort weg – vor allem deshalb ist die Maßnahme umstritten. Die Straße soll eine einheitliche Betonsteinpflasteroberfläche erhalten, das Kopfsteinpflaster fällt weg.
Radfahrer und Autos werden auf einer Straße mit abgetrennter Radspur fahren. Die Fußgänger erhalten zukünftig ausreichend breite Gehwege von mindestens 2,63 Metern Breite. Der Umbau, der etwa sechs Monate in Anspruch nehmen wird, kostet rund 880.000 Euro. Start soll im März sein, allerdings gibt es noch Unwägbarkeiten: Gegebenenfalls sind vorher noch Leitungsarbeiten notwendig, die müssten dann erst „eingetaktet“ werden, so Bezirksamtssprecher Lennart Hellmessen.
Auch der aufwendige Umbau des Oberen Landwegs ist zwei Monate nach hinten gerutscht: Statt im März soll nun Baustart im Mai sein. Unter der Eisenbahnbrücke bis hin zum Wehrdeich soll es ebenfalls für Radfahrer deutliche Verbesserungen geben.
Bisher quetschen sie sich auf einem äußerst schmalen Gehweg an Fußgängern vorbei, während es für Autos zwei Fahrspuren je Richtung gibt. Künftig haben Autos nur noch eine Spur je Richtung, die andere geht an Radler. Die Maßnahme ist Teil des Ausbaus der Veloroute 9 von Hamburg nach Geesthacht. Fast ein Jahr wird dort gebaut: Voraussichtlich bis April 2024. Kosten: 4,2 Millionen Euro.
Der Binnenfeldredder wird im Bereich der Schulen neu gestaltet
Neben diesen Arbeiten plant der Bezirk 2023 weitere Baumaßnahmen: Der Kirchenheerweg wird weiter im Bereich der neuen Stadtteilschule Kirchwerder umgebaut, erhält dort eine Bushaltestelle, eine Mittelinsel und einen Gehweg. Auf dem Marschbahndamm wird in mehreren Abschnitten die Deckschicht erneuert. Der Binnenfeldredder bekommt im Bereich der Schulen (zwischen Habermannstraße und Leuschnerstraße) eine neue Fahrbahn, zudem werden die Nebenflächen umgestaltet. Das Vorhaben steht von Juli bis September für 900.000 Euro auf der Agenda.
Von Juli 2023 bis März 2024 werden zudem auf der Veloroute 8 im Bereich Ludwig-Rosenberg-Ring (Wilhelm-Bergner-Straße bis Lohbrügger Markt) die Radverkehrsanlagen für 750.000 Euro neu gestaltet. Zudem soll die Lohbrügger Kirchstraße zwischen Höperfeld und Lohbrügger Landstraße eine neue Deckschicht erhalten – terminiert ist das bisher nur grob aufs erste Quartal. Die Straße hatte extrem unter dem Ausweichverkehr während der Arbeiten auf dem Sander Damm gelitten.
- Kinderschutzhaus am Ladenbeker Furtweg wird später fertig
- Ausstellung: Widerstand gegen den Nationalsozialismus
- Mehrwegpflicht in Restaurants: So läuft es in Bergedorf
Die Bergedorfer Straße erhält eine neue Deckschicht
Neben dem Bezirk plant auch der für größere Hauptverkehrsstraßen zuständige Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) Baumaßnahmen in Bergedorf. Die Arbeiten auf der B5/AKN-Brücke dauern bereits seit langem an und sollen Ende November 2023 abgeschlossen werden. Ebenso wahrnehmbar wird sein, dass die Bergedorfer Straße (B5) eine neue Deckschicht bekommen soll: Zwischen Mai und Juni wird auf dem Abschnitt zwischen der Billwerder Straße und der Schleusengrabenbrücke gearbeitet. Bereits im März startet die Instandsetzung der Nebenflächen in diesem Bereich.
Größte Maßnahme ist aber wohl der Umbau des Curslacker Neuen Deichs zwischen Juli und Dezember 2023. Denn die Straße erhält im Abschnitt kurz vor der Autobahn A25 ein neues Gesicht. Bei der Einmündung Am Schleusengraben wird die provisorische Ampel durch eine feste Ampel ersetzt. Zudem wird an der Straße eine neue Bushaltestelle gebaut, andere Haltestellen werden verschoben. Im Bereich der Böschung entstehen neue Gehwege. Grund: die Anbindung des Schilfpark-Wohnquartiers sowie der am Schleusengraben ansässigen Forschungsunternehmen soll verbessert werden.