Bergedorf-West. Der Bau des Zufluchtsorts in Bergedorf verzögert sich voraussichtlich um zehn Monate. Woran das liegt.

Sechs Kinderschutzhäuser hat die Hansestadt eingerichtet, um Leib und Leben von Kindern sowie ihre psychische Unversehrtheit zu schützen: Nach Altona, Wandsbek, Harburg und Nord sollte im März 2023 ein neuer Zufluchtsort im eröffnet werden. Doch daraus wird vorerst nichts, obwohl die Sprinkenhof AG bereits im Mai 2021 den Bauantrag eingereicht hat, am Ladenbeker Furtweg mit einer Investition von 3,71 Millionen Euro gerechnet hatte.

Nun ist das Jahresende anvisiert: „Es gibt bauliche Verzögerungen, die sich mit Corona, Problemen mit der Materialbeschaffung und der allgemeinen Kostensteigerung im Bau erklären“, sagt Bettina Bormann vom Landesbetrieb Erziehung und Beratung (LEB). Der wird die Betreuung der Kinder bis sechs Jahre übernehmen, die verwahrlost oder misshandelt wurden, missachtet und unterernährt sind.

LEB will Entwicklung des Platzbedarfs abwarten

Hieß es dereinst noch aus der Sozialbehörde, die 81 Plätze in Hamburg seien ausreichend, daher werde das Kinderschutzhaus Lerchenfeld mit drei Betreuungsgruppen nach Bergedorf umziehen, ergeben sich nun inzwischen neue Perspektiven. Denn im Jahr 2022 ist der Bedarf gestiegen: „Ob die Plätze im neuen Kinderschutzhaus zusätzlich zu den bisher bestehenden Plätzen eingerichtet werden oder aus einer anderen Einrichtung verlagert werden, entscheiden wir mit Blick auf die Entwicklung in 2023“, sagt Bornemann.

Bergedorf will im eigenen Bezirk unterbringen

Angedacht seien 19 bis 21 Plätze, die den regionalen Bedarf decken. Denn bislang mussten Bergedorfer Kinder auf andere Bezirke verteilt werden – zumal es zu wenig Bereitschaftspflegeeltern für eine Krisenbetreuung gibt. Daher hatte sich Bergedorfs Jugend- und Sozialdezernentin Sabine Steffen schon im Sommer 2021 zusätzliche Plätze gewünscht.

Weiterhin jedoch sind Geduld und Langmut gefragt. „Aber es ist eine deutliche Verbesserung, wenn wir Bergedorfer Kinder künftig im eigenen Bezirk unterbringen können. Da haben wir lange drauf gewartet“, so Steffen. stri