Nettelnburg. Anwohner müssen Umwege fahren und haben eine Änderung der Verkehrsführung angeregt. Doch die Polizei hat gute Argumente dagegen.
Sie haben sich noch einmal Gedanken gemacht und die Situation vor Ort genau betrachtet, Polizei und Baustellenkoordination. In der Diskussion stand die Dauerbaustelle Randersweide, wo nun bis Juni 2023 aus der Kreuzung Randersweide zur Nettelnburger Straße ein Kreisel entstehen wird. Für die Dauer der Bauarbeiten bedeutet das, dass auf besagtem Abschnitt aus Bergedorf kommend nur in Richtung Landgebiet gefahren werden kann – und genau das hofften einige Nettelnburger, die sich in ihrem Ortsteil von der Außenwelt abgeschnitten fühlen, ändern zu können, indem die Richtung der Einbahnstraße gedreht wird.
Doch Björn Schramm, Chef der Bergedorfer Verkehrspolizei, macht diese Hoffnung zunichte: „Wir wissen, dass es für einige Anwohner eine Zumutung ist. Aber in der Gesamtbetrachtung bleibt es wie jetzt.“ Heißt: Die jetzt geltende Fahrtrichtung bleibt bis zum Sommer 2023. Obgleich seitens der Polizei nicht von der Hand zu weisen sei, dass die Einbahnstraße häufiger missachtet werde. Beispielsweise dann, wenn aus dem Landgebiet der Recyclinghof am Kampweg angefahren werden soll.
Keine Änderung der bisherigen Regelung, weil neue Probleme befürchtet werden
Dennoch: Die Behörden halten an der jetzigen Regelung fest. Einen wesentlichen Grund dafür kann Verkehrschef Schramm aus täglichen Wunschmails und -zuschriften an ihn insbesondere aus den kleinen Seitenstraßen In de Hörn und Fiddigshagen herleiten. Dort wird nämlich befürchtet, dass eine Umkehr der Einbahnstraßenregelung zu einem massiven Verkehrsaufkommen in der Wohngegend führen könnte. Insbesondere auf der Straße Fiddigshagen könnte das brenzlig werden, da dort eine Grundschule ist. Würden die Behörden folglich die Richtung Einbahnstraße umdrehen, ginge das zu Lasten der Verkehrssicherheit in besagten Seitenstraßen.
- Vier- und Marschlande: Diese Bauarbeiten stehen noch 2022 an
- Baustellenatlas: Hier wird es demnächst in Bergedorf eng
Schramm hat einen Umleitungstipp: Wer aus Nettelnburg nach Bergedorf wolle, solle schnell über die Anschlussstelle Nettelnburg rauf auf die A25 und wenige Meter später an der Ausfahrt Bergedorf runterfahren und über Curslacker Neuer Deich rein in die Bergedorfer City. Björn Schramm weiß als ehemaliger Nettelnburger: „Das geht blitzschnell.“
Die Bauarbeiten wurden im November 2022 begonnen. Seitdem wurde das Thema der Änderung der Einbahnstraßenregelung sowohl in der Bezirksversammlung als auch im Verkehrsausschuss diskutiert, außerdem gab es einen Vor-Ort-Temin der Anwohner mit Vertretern der Lokalpolitik, um Lösungen zu erörtern.