Hamburg. Der Überblick: Inzidenz in Schleswig-Holstein sinkt. Museen öffnen vor Einzelhandel. Weniger schwerer Fälle in Hamburg.
Nachdem die Inzidenz in Hamburg seit nunmehr einer Woche unter dem Grenzwert von 100 liegt, sind in der Nacht zum Mittwoch die ersten Lockerungen der Corona-Notbremse in Kraft getreten: Seit Mitternacht ist die nächtliche Ausgangssperre aufgehoben, die seit 40 Tagen zwischen 21 Uhr am Abend und 5 Uhr am Morgen gegolten hatte. Zu den ersten Orten in der Stadt, die von den Lockerungen profitieren, zählen die Museen, die schon kommende Woche wieder öffnen dürfen – noch vor dem Einzelhandel.
Während Hamburg nun unter dem Grenzwert für die Bundes-Notbremse liegt, ist die Inzidenz in Schleswig-Holstein am Dienstag sogar unter den letzten Grenzwert von 50 gesunken – entsprechend hat die Landesregierung weitere Lockerungen angekündigt, die ab kommender Woche in Kraft treten. Auch Niedersachsen verzeichnet sinkende Corona-Zahlen, dort liegt die landesweite Inzidenz am Mittwoch bei 78,2.
Die Corona-Nachrichten für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 12. Mai:
- Inzidenz in Schleswig-Holstein sinkt auf 45,9
- Gericht: Testpflicht an Hamburger Schule rechtswidrig
- UKE: Genesene können sich erneut mit Corona infizieren
- UKE: Ozon-Desinfektion gegen Corona hochwirksam
- Buchholz warnt vor Corona-Verstößen an der Nordsee
- Einreise ohne Kinder? Mecklenburg-Vorpommern rudert zurück
- Bezirk Mitte startet Corona-Informationskampagne
- Museen und Galerien öffnen kommende Woche
- Otto impft seine Belegschaft ab Juni selbst
- Innenministerin: Keine Corona-Fälle bei Modellprojekten
- Gericht: Corona-Pandemie kein Versicherungsfall
- Weniger Erstimpfungen in Niedersachsen
- Corona in Hamburg: die aktuelle Lage
- Klinikkonzern veröffentlicht Umfrage zur Corona-Strategie
- Polizei: Vatertagstour nicht mit Corona-Regel vereinbar
- Hilfsprojekt sammelt mehr als 210.000 Euro
- HHLA trotz Corona stark ins Geschäftsjahr gestartet
- Corona-Ausbruch auf Spargelhof klingt ab
- Tui hofft auf Entspannung im Sommer
- Das sind die aktuellen Corona-Regeln in Hamburg
- Ausgangssperre aufgehoben – Straßen trotzdem leer
- Mecklenburg öffnet sich für Touristen
- Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein unter 50
- Mehr Biontech-Impfstoff für Hamburg ab Juni
- Schleswig-Holstein lockert: Was ab Montag wieder erlaubt ist
Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:
- Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
- Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
- Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
- Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
- Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).
Inzidenz in Schleswig-Holstein sinkt auf 45,9
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist am Mittwoch weiter gesunken. Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche lag bei 45,9. Am Dienstag hatte sie bei 49,0 gelegen, vor einer Woche bei 54,7. Innerhalb eines Tages kamen 205 neu gemeldete Ansteckungen hinzu. Am Mittwoch vergangener Woche waren es 291 gewesen.
In Kliniken lagen den Angaben zufolge 173 Covid-19-Kranke – vier mehr als am Vortag. 54 von ihnen wurden demnach auf Intensivstationen behandelt, das ist einer mehr als am Dienstag. 37 Corona-Patienten wurden beatmet – vier mehr als am Vortag. Drei weitere Menschen starben an oder mit einer Infektion. Die Zahl der Todesfälle liegt nun bei 1539. Die Regionen mit den höchsten Inzidenzwerten sind der Kreis Herzogtum Lauenburg (79,8) und Kiel (78,6). Am niedrigsten liegen die Werte in Flensburg (16,6) und dem Kreis Nordfriesland (25,9).
Gericht: Testpflicht an Hamburger Schule rechtswidrig
Ein Grundschüler muss sich nach einer Entscheidung des Hamburger Verwaltungsgerichts nicht an seiner Schule auf Corona testen lassen, um am Präsenzunterricht teilnehmen zu dürfen. Es reiche ein negatives Ergebnis aus einem anerkannten Schnelltestzentrum, das maximal 24 Stunden alt sei, heißt es in dem Beschluss vom 29. April (Az. 2 E 1710/21). Die Schulbehörde hat gegen die Eil-Entscheidung Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht eingelegt, wie ein Gerichtssprecher am Mittwoch sagte. Der Schüler hatte sich zu Hause testen lassen und der Schule nur das Ergebnis mitteilen wollen. Einen solchen Selbsttest akzeptierte das Verwaltungsgericht nicht.
Seit dem 6. April müssen sich Schüler in Hamburg mindestens zweimal pro Woche unter Aufsicht an der Schule testen, wenn sie am Präsenzunterricht teilnehmen wollen. Als einzige Alternative ist ein PCR-Test erlaubt, der nicht älter als 48 Stunden sein darf.
Nach Ansicht des Verwaltungsgerichts verletzt die Testpflicht an der Schule den Datenschutz, zumindest wenn ein Test positiv ausfällt und das Ergebnis an das Gesundheitsamt weitergeleitet werden muss. "Die derzeitige Ausgestaltung der testabhängigen Zugangsbeschränkung verstößt nach summarischer Prüfung (…) gegen die Vorschriften der Datenschutzgrundverordnung", heißt es in dem Beschluss. Die Datenerhebung setze Freiwilligkeit voraus. Die Alternative Homeschooling bedeute aber einen Nachteil für den Schüler, er könne sich darum nicht freiwillig entscheiden.
UKE-Forscher: Genesene können sich erneut mit Corona infizieren
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) haben Erkenntnisse aus zwei weiteren Forschungsprojekten zum Coronavirus veröffentlicht.
Anhand eines Fallbeispiels erläutern Forscher des UKE, des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin und des Heinrich-Pette-Instituts (Leibniz-Institut für Experimentelle Virologie), dass symptomatische Reinfektionen mit Sars-CoV-2 "ohne Escape-Mutanten und in Anwesenheit neutralisierender Antikörper möglich sind". Bei Escape-Mutanten handelt es sich um Virusvarianten, die dem Immunsystem, das den Erreger eigentlich bereits kennt, entkommen. Dazu gehört beispielsweise die britische Corona-Variante B.1.1.7.
"Bei einer Gesundheits- und Krankenpflegerin trat 282 Tage nach der Erstinfektion mit SarS-CoV-2 eine Reinfektion auf. Beide Infektionsverläufe gingen mit einer milden klinischen Symptomatik einher", teilt das Team mit. Die Forschenden konnten bei der Betroffenen zwei genetisch unterschiedliche Sars-CoV-2-Varianten, die die erste und die zweite Infektion verursacht haben, nachweisen. Es handele sich dabei jedoch nicht um Escape-Mutanten.
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Ebenso stellten sie fest, "dass während der Reinfektion von der Patientin infektiöses Virus ausgeschieden wurde, obwohl sie nach der Erstinfektion Antikörpertiter ausgebildet hatte, die auf neutralisierende Aktivitäten hinwiesen", heißt es weiter. „Der Fallbericht zeigt auf, dass Reinfektionen auch bei Immungesunden auftreten können und weiterhin ein Restrisiko einer Übertragung von Sars-CoV-2 in der Reinfektion besteht“, sagt Prof. Dr. Julian Schulze zur Wiesch, Sektion Infektiologie der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik des UKE und einer der Studienautoren.
UKE-Forscher: Ozon-Desinfektion gegen Corona hochwirksam
Ein Team des UKE hat die Wirkung automatisierter Raumdesinfektion mit Ozon auf Sars-CoV-2 untersucht und die Ergebnisse im "Journal of Hospital Infection" publiziert. Coronaviren auf Oberflächen von Regalen, Betten oder Türgriffen in Behandlungsräumen oder Zimmern für PatientInnen seien eine potenzielle Gefahrenquelle für eine indirekte Übertragung. "Manuelle Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen entfernen Viren aber nicht immer ausreichend von diesen Oberflächen", teilt das UKE mit.
Man habe nun herausgefunden, "dass Ozon in Kombination mit erhöhter Luftfeuchtigkeit ein hochwirksames Desinfektionsmittel gegen sogenannte SARS-CoV-2-Analogviren ist", fassen die Forscher zusammen. Im Verlauf ihrer Studie haben sie verschiedene Oberflächen wie Keramikfliesen, Edelstahloberflächen und Möbel in einem gasdichten Testraum mit den Analogviren, unter anderem dem Rinder-Corona-Virus L9, verschmutzt. Anschließend habe man den Raum mit einem automatischen Raumdesinfektionssystem gereinigt.
"Dabei erwies sich das auf Ozon basierende Raumdekontaminationsgerät als hochwirksam und desinfizierte alle genutzten Oberflächen von den Analogviren", heißt es weiter. Weitere Untersuchungen für eine sichere Anwendung und Wirksamkeit in der Praxis sowie für die Integration in Routineprozesse seien nun erforderlich. Man habe lediglich mit genetisch verwandten Analogviren für diese Studie gearbeitet, weil diese ungefährlicher seien und mit ihnen auch außerhalb von Sicherheitslaboren geforscht werden könne.
Buchholz warnt vor Corona-Verstößen an der Nordsee
Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister hat vor ernsten Konsequenzen bis hin zu Betriebsschließungen bei Verstößen gegen Corona-Schutzmaßnahmen im Tourismus gewarnt. Alle Beteiligten müssten sich an die Regeln halten, sagte Bernd Buchholz (FDP) am Mittwoch bei einem Besuch in St. Peter-Ording (Kreis Nordfriesland). Kontrollen auf Sylt hätten ergeben, dass einige meinten, sich darüber hinwegsetzen zu können. "Das ist nicht akzeptabel", sagte Buchholz. Die Einhaltung der Vorgaben werde auch an diesem Wochenende verschärft kontrolliert.
Als Sanktionen werde es notfalls nicht nur hohe Ordnungsgelder geben, sondern auch Betriebsschließungen, so Buchholz. Auch in der Gastronomie müssten die Abstände gewahrt werden. "Es sind die Höchstgrenzen der Besucherzahlen einzuhalten und da, wo Maskenpflicht ist, ist Maskenpflicht", betonte der Minister.
"Wer sich über Regelungen hinwegsetzt, wer die Tests nicht kontrolliert, wer einfach unsortiert in großem Maße Menschenansammlungen zulässt, der muss damit rechnen, dass ihm der Laden zugemacht wird, damit alle Anderen eine ordentliche, nachhaltige touristische Saison haben – wir werden uns von schwarzen Schafen nicht die touristische Saison versauen lassen." Dies sehe auch der Hotel- und Gaststättenverband so, meinte Buchholz. "Denn diejenigen, die die Regeln einhalten, wollen nicht unter denjenigen leiden, die sich über die Regeln hinwegsetzen."
Kinder dürfen doch nach Mecklenburg-Vorpommern einreisen
Das Unverständnis über Mecklenburg-Vorpommern war bundesweit groß, als dort vollständig geimpfte Ferienwohnungsbesitzer aus anderen Bundesländern ihr Eigentum ab 1. Mai nutzen konnten - aber ohne ihre minderjährigen Kinder, die noch gar nicht geimpft werden können. Pünktlich zum Himmelfahrtswochenende macht Schwerin einen Rückzieher: Die Kinder können nun doch mit in den familieneigenen Zweitwohnsitz kommen. Ab einem Alter von sechs Jahren ist dafür jedoch ein negativer Schnelltest nötig, wie das Wirtschaftsministerium am Mittwoch nach einer Kabinettssitzung mitteilte. Am Donnerstag soll die neue Regelung in Kraft treten.
Neu ist zudem, dass nicht nur vollständige geimpfte Menschen als Tagestouristen einreisen oder ihre Ferienwohnung aufsuchen dürfen, sondern auch Genesene in den ersten sechs Monaten nach ihrer Gesundung. In dieser Zeit ist keine Impfung möglich. Danach genügt den Angaben zufolge eine Spritze, um als vollständig geimpft zu gelten. Am 7. Juni fallen die Beschränkungen für Zweitwohnungsbesitzer und Dauercamper aus anderen Bundesländern ganz weg, wie die Landesregierung bereits am Dienstag beschloss.
Diese Corona-Impfstoffe sind in Deutschland zugelassen
- Biontech/Pfizer: Der erste weltweit zugelassene Impfstoff gegen das Coronavirus wurde maßgeblich in Deutschland entwickelt. Der mRNA-Impfstoff, der unter dem Namen Comirnaty vertrieben wird, entwickelt den vollen Impfschutz nach zwei Dosen und ist für Menschen ab zwölf Jahren zugelassen. Laut Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat er eine Wirksamkeit von etwa 90 Prozent – das heißt, die Wahrscheinlichkeit, schwer an Covid-19 zu erkranken, sinkt bei Geimpften um den genannten Wert. Ebenfalls von Biontech stammt der erste für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren zugelassene Impfstoff in Deutschland.
- Astrazeneca: Der Vektorimpfstoff des britischen Pharmaunternehmens wird unter dem Namen Vaxzevria vertrieben. Aufgrund von seltenen schweren Nebenwirkungen empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko), den Impfstoff nur für Patienten zu verwenden, die älter als 60 Jahre sind. Offiziell zugelassen ist der Impfstoff aber für Menschen ab 18 Jahren. Vaxzevria weist laut BMG nach zwei Impfdosen eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen auf.
- Moderna: Der von dem US-Unternehmen entwickelte mRNA-Impfstoff mit dem Vertriebsnamen Spikevax ist für alle ab 12 Jahren zugelassen, die Stiko empfiehlt aufgrund eines erhöhten Risikos schwerer Nebenwirkungen aber, ihn auf die Altersgruppe der über 30-Jährigen zu beschränken. Der Moderna-Impfstoff hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen, wenn der volle Impfschutz nach zwei Impfdosen erreicht worden ist.
- Johnson&Johnson: Das US-Unternehmen hat einen Vektorimpfstoff entwickelt, der bereits nach einer Impfdosis Schutz vor dem Coronavirus entwickelt. Er wird unter dem Namen Covid-19 Vaccine Janssen vertrieben. Das Präparat hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 70 Prozent bezogen auf schwere Erkrankungen – zudem ist die Zahl der Impfdurchbrüche im Vergleich zu den anderen Impfstoffen erhöht, daher empfiehlt die Stiko für mit Johnson&Johnson Geimpfte schon nach vier Wochen eine zusätzliche Impfdosis mit Comirnaty oder Spikevax, um den vollständigen Impfschutz zu gewährleisten.
- Novavax: Das US-Unternehmen hat den Impfstoff Nuvaxovid entwickelt. der mitunter zu den sogenannten Totimpfstoffen gezählt wird. Er enthält das Spike-Protein des Covid-19-Erregers Sars-CoV-2. Dabei handelt es sich aber genau genommen nicht um abgetötete Virusbestandteile, die direkt aus dem Coronavirus gewonnen werden. Das Protein wird stattdessen künstlich hergestellt. Das menschliche Immunsystem bildet nach der Impfung Antikörper gegen das Protein. Der Impfstoff wird vermutlich ab Ende Februar in Deutschland eingesetzt und soll laut BMG in bis zu 90 Prozent der Fälle vor Erkrankung schützen.
- Weitere Impfstoffe sind in der Entwicklung: Weltweit befinden sich diverse Vakzine in verschiedenen Phasen der Zulassung. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA prüft derzeit das umstrittene russische Präparat Sputnik V sowie die Impfstoffe der Hersteller Sinovac, Sanofi und Valneva. Der deutsche Hersteller CureVac hat seinen Impfstoff vorerst aus dem Zulassungsverfahren zurückgezogen.
Bezirk Mitte startet Corona-Informationskampagne
Der Bezirk Hamburg-Mitte versucht mit einer eigenen Kampagne, die Ansteckungszahlen in besonders betroffenen Stadtteilen zu verringern: Unter dem Motto "Lass Corona nicht in unsere Mitte" sollen bis Ende Juni zweimal wöchentlich Aufklärungsaktionen stattfinden, bei denen unter anderem mehrsprachige Flyer und Informationsbroschüren verteilt werden. Im Fokus stehen dabei die Stadtteile Veddel, Wilhelmsburg, Kirchdorf Süd, Rothenburgsort, Horn, Billstedt und Mümmelmannsberg.
In den "Corona-Aufklärungs-Teams" arbeiten laut Mitteilung des Bezirks "in den Quartieren bekannte Menschen" wie Elternlotsen oder Mitarbeitende der StoP-Projekte (Stadtteile ohne Partnergewalt) mit, um die Ansprache der Bewohner zu erleichtern. Bezirksamtsleiter Falko Droßmann (SPD) erläutert: „Die effektivsten Bausteine im Kampf gegen Corona sind aktuell Testen, Impfen und Aufklären. Aber gerade hier herrscht noch viel Unsicherheit in den verschiedenen Communitys. Deshalb ist die direkte Ansprache durch Menschen, die in den Quartieren Vertrauen genießen, die die Situation vor Ort genau kennen, wichtiger denn je.“
Hamburgs Museen und Galerien öffnen kommende Woche
Mit einer minimalen Verzögerung im Vergleich zum ursprünglich angegebenen Termin öffnen Hamburgs Museen und Ausstellungshäuser statt am Montag nun am Dienstag, den 18. Mai ihre Türen wieder für Besucher – das gilt für die staatlichen Häuser, die sich auf den gemeinsamen Termin verständigt haben: Private Museen und Ausstellungshäuser legen ihre Öffnungstermine individuell fest.
Bereits ab Montag, den 17. Mai können Besucher telefonisch oder online einen Besuchstermin vereinbaren, um Wartezeiten zu vermeiden. Anders als zuvor kommuniziert dürfen auch Galerien ab dem 17. Mai wieder Besucher empfangen und müssen nicht bis zum zweiten Öffnungsschritt waren.
Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda (SPD) nannte es ein "wichtiges Signal, dass in Hamburg die Museen zu den ersten Orten gehören, die wieder geöffnet werden". "Es wird Zeit, dass Kunst und Kultur und mit ihnen Inspiration und Irritation wieder Einzug in unseren Alltag halten", so Brosda weiter.
Es gelten die bekannten Hygiene-Regeln, Besucher müssen zudem einen negativen Corona-Test (PCR: nicht älter als 48 Stunden, Schnelltest: nicht älter als zwölf Stunden) oder einen Impfnachweis vorlegen, die Kontaktnachverfolgung ist nun auch per App möglich.
Folgende Häuser öffnen auf jeden Fall am 18. Mai (die Kulturbehörde weist darauf hin, dass die Liste sich noch verlängern wird)
- Altonaer Museum (SHMH)
- Archäologisches Museum Hamburg / Stadtmuseum Harburg
- Deichtorhallen Hamburg
- Hamburger Kunsthalle
- Jenisch Haus (SHMH)
- KZ-Gedenkstätte Neuengamme (SHGL)
- Museum am Rothenbaum – Kulturen und Künste der Welt (MARKK)
- Museum der Arbeit (SHMH)
- Museum für Hamburgische Geschichte (SHMH)
- Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
- Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte (SHGL)
- Stiftung Historische Museen Hamburg (SHMH)
Otto will seine Belegschaft ab Juni impfen
Der Versandhändler Otto will von Juni an allen inländischen Konzern-Beschäftigen Impfungen gegen Covid-19 anbieten. Bundesweit seien 20 Betriebsimpfzentren startklar, teilte die Otto Group am Mittwoch in Hamburg mit. Das Impfkonzept sehe vor, „allen Konzernmitarbeitenden in Deutschland innerhalb eines Monats die erste Impfung und einen Folgetermin für die Zweitimpfung anzubieten“, sofern die Beschäftigten geimpft werden wollen und andere Impfmöglichkeiten in Impfzentren oder Arztpraxen noch nicht wahrgenommen wurden. „Ziel ist dabei die möglichst schnelle und breite Immunisierung der Belegschaften der Otto Group.“
Das Impfangebot bei Otto richtet sich nach Angaben eines Sprechers an alle 40.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Konzerns in Deutschland. Derzeit gehe man auf Basis bereits geimpfter Beschäftigter davon aus, rund 20.000 Menschen in den betrieblichen Impfzentren zu impfen. Deren Standorte sind unter anderem Hamburg, Burgkunstadt (Bayern), Haldensleben (Sachsen-Anhalt), Berlin und Löhne (Nordrhein-Westfalen).
Nach den bisherigen Angaben des Bundesgesundheitsministeriums rechnet Otto mit dem Start der Impfungen ab dem 7. Juni, sofern die behördlichen Genehmigungen vorliegen und ausreichend Impfstoff zur Verfügung steht. Das Ministerium hatte Anfang Mai angekündigt, dass für Betriebsärzte ab der Woche vom 7. Juni mindestens 500.000 Impfdosen pro Woche zur Verfügung gestellt werden sollen.
Innenministerin: Keine Corona-Fälle bei Modellprojekten im Sport
Schleswig-Holsteins Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) hat bei einem Besuch in Flensburg eine positive Zwischenbilanz der Modellprojekte im Bereich Sport gezogen. "Bislang sind keine Infektionen im Rahmen der Modellprojekte bekannt geworden", sagte die Ministerin und betonte: "Die Inzidenzzahlen sinken auch dort, wo die Modellprojekte stattfinden." So würden allein in Flensburg pro Woche rund 1500 Menschen im Rahmen des Modellprojekts Sport treiben, ohne dass es bislang zu einer Infektion gekommen sei.
Zwar könne man noch keine abschließende Bewertung abgeben, Sütterlin-Waack machte den Vereinen und Kommunen aber Hoffnung: Aus ihrer Sicht spräche nichts gegen eine Verlängerung der auf zunächst vier Wochen begrenzten Modellprojekte.
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Gericht: Corona-Pandemie ist kein Versicherungsfall
Die Corona-Pandemie und die in ihrer Folge erlassenen Verordnungen sind kein Versicherungsfall - das entschied das Oberlandesgericht in Schleswig in einem ersten Urteil aus dem Versicherungsrecht im Zusammenhang mit dem Virus. Demnach hat ein Gaststättenbetreiber keinen Anspruch auf Ersatz des Ertragsausfallschadens aus einer Betriebsschließungsversicherung. Dies teilte das Gericht am Mittwoch mit (Az.: 16 U 25/21).
Geklagt hatte ein Gaststättenbetreiber gegen eine Versicherung. Bei dieser hatte er eine Betriebsschließungsversicherung abgeschlossen, die ihm einen schließungsbedingten Ertragsausfallschaden bis zu einer Dauer von 30 Tagen ersetzen sollte. Aufgrund der zum 18. März 2020 erlassenen Landesverordnung musste der Kläger das Lokal schließen. Die Versicherung lehnte danach die angemeldeten Entschädigungsansprüche ab. Bereits das Landgericht Lübeck hatte die Klage des Mannes abgewiesen. Jetzt wies das Oberlandesgericht die daraufhin eingelegte Berufung zurück.
Dass die Corona-Pandemie und daraus resultierende Verordnungen keinen Versicherungsfall darstellten, ergebe sich aus einer Auslegung der Versicherungsbedingungen, hieß es. Demnach seien nur solche Gefahren versichert, die aus dem einzelnen Betrieb selbst herrühren und aufgrund derer die zuständige Behörde eine konkrete, einzelfallbezogene Maßnahme gegen eine Infektionsgefahr erlässt, die aus dem konkreten Betrieb stammt. Schließungen aufgrund genereller gesellschafts- und gesundheitspolitischer Maßnahmen in einer pandemischen Ausnahmesituation seien hingegen nicht versichert.
Unabhängig davon komme eine Entschädigung aus der Versicherung auch deshalb nicht in Betracht, weil in den Versicherungsbedingungen das Coronavirus bei den namentlich genannten versicherten Krankheiten und Krankheitserregern nicht aufgeführt sei. Eine Revision zu der Gerichtsentscheidung ist zugelassen.
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Erstimpfungen in Niedersachsen stocken
Die Erstimpfungen gegen das Coronavirus in Niedersachsen geraten ins Stocken, nachdem das Land vielen Menschen beschleunigt zu einem ersten Schutz verholfen hat. Diese Menschen müssten nun zuerst ihre zweiten Impfungen erhalten, ehe die Erstimpfungen wieder in gewohntem Umfang fortgeführt werden könnten, sagte Gesundheitsministeriumssprecher Oliver Grimm am Mittwoch in Hannover. „Es wird sich das Tempo etwas verlangsamen, es wird sich aber das Tempo der Zweitimpfungen erhöhen.“ Ab Anfang Juni seien wieder verstärkt Erstimpfungen möglich.
In welchem Umfang wegen des Rückstaus Impfzentren Termine für Erstimpfungen absagen mussten, konnte Grimm nicht beziffern. Eigentlich hätten die Impfzentren nur Termine in das Buchungsportal einstellen können, für die sie bereits Impfstoff fest in Aussicht hätten. Auf jeden Fall sei die Zweitimpfung gewährleistet, betonte Grimm. Neben den Impfzentren müssten sich auch die Arztpraxen nun vorübergehend auf Zweitimpfungen konzentrieren.
Niedersachsen hatte zum Start der Impfkampagne zunächst jeweils Dosen für die Zweitimpfung zurückgestellt, kam deshalb aber mit den Erstimpfungen weniger zügig voran als andere Bundesländer. Deshalb wurde diese Praxis schrittweise aufgegeben.
Corona in Hamburg: die aktuelle Lage
Die Inzidenz in Hamburg ist erneut gesunken: Die Stadt meldete am Mittwoch 178 neue Corona-Fälle. Das sind zwar 33 mehr als am Dienstag – aber 45 weniger als vor einer Woche. Daraus ergibt sich ein Sieben-Tage-Wert von 75,9 (Vortag: 78,2).
Die Zahl der Corona-Fälle in Hamburger Krankenhäusern entwickelt sich äußerst positiv: Mit 199 gemeldeten Covid-19-Fällen in Hamburger Kliniken (davon 77 Intensivpatienten) sind so wenige Menschen in der Stadt schwer an Covid-19 erkrankt wie seit Anfang November 2020 nicht mehr.
Die Zahl der gemeldeten Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus ist laut RKI am Mittwoch um sieben auf 1526 gestiegen – das Meldedatum entspricht hierbei nicht zwingend dem Sterbedatum, die letzten Corona-Toten hatte das Institut am Sonntag gemeldet.
Asklepios Kliniken veröffentlichen Umfrage zu Corona
Der Hamburger Klinikkonzern Asklepios hat eine repräsentative Umfrage in Auftrag gegeben, um die Deutschen zu ihrer Einschätzung der Corona-Strategie von Politik und Medizin zu befragen. 1000 Menschen aus ganz Deutschland und weitere 200 aus der Metropolregion Hamburg wurden zu Impfstrategie, Lockdown und weiteren Aspekten der Pandemiebekämpfung befragt.
Den Ergebnissen zufolge sehen die Deutschen die staatlichen Maßnahmen überwiegend kritisch: Besonders die (nicht auf Bundes-, sondern auf EU-Ebene organisierte) Beschaffung der Impfstoffe wird als "ausreichend" (Schulnote 4,3) bewertet – 87 Prozent der Befragten hätten sich laut Asklepios "schnellere Ergebnisse gewünscht", die Beschaffung auf EU-Ebene empfanden drei Viertel der Umfrageteilnehmer als falschen Weg. Daran anschließend bekommt auch die Impfstrategie der Bundesregierung eine nur ausreichende (3,9) Bewertung. Drei Viertel der Befragten sind der Meinung, der Staat solle sich von Arztpraxen beim Impfen unterstützen lassen.
Von den Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie erhält nur die Maskenpflicht ein "befriedigend" (3,1), der Lockdown (3,8) und die Corona-App der Bundesregierung (3,9) werden ebenfalls nur "ausreichend" bewertet – wobei mehr als die Hälfte der Befragten (55 Prozent) angab, die App gar nicht heruntergeladen zu haben. Kai Hankeln, Vorstandsvorsitzender der Asklepios Kliniken, nannte die Ergebnisse eine "dicke Klatsche für die Bundesregierung und ihre erratische Pandemiebewältigung".
Die Arbeit von Ärzten und Krankenhäusern erhält sehr gute Noten: 86 Prozent vertrauen auf die Qualität der medizinischen Fachkräfte, vier von fünf Befragten gehen davon aus, dass bei einer Covid-19-Erkrankung die "bestmögliche Behandlung" im Krankenhaus erhalten würden.
Polizei warnt: Vatertagstouren nicht mit Corona-Regeln vereinbar
Ebenso wie die Landespolizei in Schleswig-Holstein am Dienstag haben am Mittwoch auch die Beamten in Niedersachsen die Einhaltung der Corona-Regeln am Himmelfahrtswochenende angemahnt: In beiden Bundesländern will die Polizei verstärkt Präsenz zeigen, allein in Schleswig-Holstein stünden dafür rund 450 zusätzliche Beamte bereit. Besonders vor Vatertagstouren wurde gewarnt: "Bollerwagentouren im Freundeskreis, exzessiver Alkoholkonsum und Gruppenansammlungen sind nicht mit den geltenden Regeln vereinbar", hieß es aus Schleswig-Holstein, Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) mahnte, anstehende Lockerungen nicht zu gefährden: „Himmelfahrt fällt jetzt genau in diese Zeit, wo es auf uns alle noch einmal ankommt.“
Hilfsprojekt "Kunst fürs Klo" sammelt mehr als 210.000 Euro
Das Corona-Hilfsprojekt „Kunst fürs Klo“ hat bereits mehr als 210 000 Euro für notleidende Clubs und Bars auf St. Pauli gesammelt. „Mit so einem Erfolg haben wir nicht gerechnet“, sagte Initiator René Piroth.
Zusammen mit seinen ehemaligen Mitbewohnern Stefan Schoder und Anne Stein hat der 38-Jährige originelle Klosprüche auf den Toiletten der Bars fotografiert, die Bilder am Computer bearbeitet und in einer Druckerei zum Selbstkostenpreis drucken lassen. Mittlerweile beteiligen sich mehr als 60 Hamburger Bars an dem Projekt. Der Erlös aus dem Verkauf der Fotoprints geht direkt an die Locations.
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HHLA trotz Corona stark ins Geschäftsjahr gestartet
Der Hamburger Hafenbetreiber HHLA ist trotz der anhaltenden Einflüsse der Corona-Pandemie gut ins neue Jahr gestartet. Zur positiven Geschäftsentwicklung haben hohe Lagergelderlöse infolge anhaltender Schiffsverspätungen sowie ein starker Anstieg der Containertransportmengen beigetragen. Das teilte HHLA am Mittwoch in Hamburg mit. Demnach stiegen die Erlöse leicht um knapp 4 Prozent auf 348,7 Millionen Euro an.
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen verbesserte sich innerhalb eines Jahres um mehr als ein Viertel auf 46,3 Millionen Euro. Der Konzerngewinn nach Minderheiten legte mehr als eine Verdoppelung hin und stieg auf 21,3 Millionen Euro. Die Prognose bestätigte der Konzern. Für 2021 rechnet der Konzern mit einem moderaten Umsatzanstieg.
Corona-Ausbruch auf Spargelhof klingt ab
Nach dem Corona-Ausbruch auf einem Spargel- und Beerenhof im Landkreis Diepholz haben die Behörden die Quarantäneregelung angesichts sinkender Infektionszahlen angepasst. Von ursprünglich rund 1000 seien nur noch etwa 200 Menschen in der sogenannten Arbeitsquarantäne, sagte die Sprecherin des Landkreises, Mareike Rein, am Mittwoch. Das bedeutet, eine „häusliche Absonderung“ ist angeordnet, sie gilt aber nicht für den Weg zur oder von der Arbeit. Diese Arbeitsquarantäne betrifft den Angaben zufolge Menschen, die mit Infizierten im Betrieb zusammen gewohnt oder mit diesen engen Kontakt hatten.
Der Landkreis betonte, die Arbeitsquarantäne gelte unter der Voraussetzung, dass die Betroffenen negativ getestet worden seien, keine Symptome aufwiesen und strenge Hygienemaßnahmen auf dem Arbeitsweg umsetzten. Wer positiv getestet werde, falle nicht unter die Arbeitsquarantäne, sondern müsse von anderen Mitarbeitern isoliert werden. Insgesamt habe es 130 bestätigte Infektionen gegeben, von den Betroffenen seien noch rund 100 in Quarantäne, sagte Rein.
Die Mehrheit der Betroffenen sind früheren Angaben zufolge Erntehelferinnen und -helfer, die in Sammelunterkünften wohnen. Erneute Schnelltests von mehr als 900 Menschen auf dem Betrieb hätten drei positive Ergebnisse gebracht, in diesen Fällen folge nun ein PCR-Test, erklärte die Sprecherin. Nach Angaben des betroffenen Betriebs Thiermann wurden die ersten Infektionen durch präventive Schnelltests entdeckt.
Tui hofft nach hartem Winter auf Entspannung im Sommer
Der Tui-Konzern vertraut nach einem harten Corona-Winter auf eine möglichst rasche Erholung des Tourismus in der Sommersaison. Während der ersten beiden Geschäftsquartale 2020/2021 (Oktober bis Ende März) häufte der weltgrößte Reiseanbieter einen für die Jahreszeit typischen Verlust an, der mit knapp 1,48 Milliarden Euro allerdings über 70 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum war. Die vergangenen Monate seien „wie erwartet durch Covid-19-Beschränkungen geprägt“ gewesen.
Angesichts der Impfungen und der schrittweisen Öffnung in mehreren Urlaubsländern gab sich Vorstandschef Fritz Joussen am Mittwoch zuversichtlich: „Wir stehen jetzt am Anfang des erwarteten Neustarts.“ Der Stand der Sommerbuchungen liege bei 2,6 Millionen.
Tourismus und Luftverkehr hatten im vergangenen Jahr mit drastischen Einbußen wegen der Lockdowns und eines über weite Strecken abgewürgten Geschäfts zu kämpfen. Bei Tui sackte der Umsatz über die zurückliegenden sechs Monate im Vergleich zum Winter 2019/2020 um fast 90 Prozent auf 716 Millionen Euro ab. Der mit Milliarden an Staatshilfen gestützte Konzern aus Hannover ist darauf angewiesen, dass es in diesem Sommer deutlich besser läuft.
Das sind die aktuellen Corona-Regeln in Hamburg
- Die Ausgangsbeschränkung von 21 Uhr bis 5 Uhr morgens ist aufgehoben.
- Die Rückkehr der Kitas zum eingeschränkten Regelbetrieb ist ab dem 17. Mai vorgesehen.
- Kindersport im Freien ist wieder mit bis zu 10 Kindern möglich, wobei die Aufsichtspersonen einer Testpflicht unterliegen.
- Vorgesehen ist darüber hinaus die Wiederaufnahme des Wechselunterrichts für alle Klassenstufen mit Ende der Mai-Ferien, so dass alle Schülerinnen und Schüler bis zu den Sommerferien wieder Präsenzunterricht erhalten können.
- Außerschulische Musik- und Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche als Einzelunterricht oder in Kleingruppen sind wieder möglich in Verbindung mit einer Testpflicht für das Lehrpersonal.
- Die generelle Maskenpflicht für Begleitpersonen auf Spielplätzen wird aufgehoben. Eine Maskenpflicht besteht weiterhin bei Unterschreitung des gebotenen Abstands von 1,5 m oder auf Anordnung im Einzelfall.
- Geimpfte und genesene Personen im Sinne der Covid-19-Schutzmaßnahmen-Ausnahmenverordnung des Bundes werden tagesaktuell negativ getesteten Personen gleichgestellt. Dies wirkt sich zum Beispiel bei der Inanspruchnahme von körpernahen Dienstleistungen oder in Bezug auf die Testpflicht durch Arbeitgeber aus. Zusätzlich werden für Geimpfte und Genese diejenigen Befreiungen von Beschränkungen unmittelbar gelten, die in der COVID-19-Schutzmaßnahmen-Ausnahmenverordnung des Bundes vorgesehen ist, die aller Voraussicht nach bereits am Sonntag, den 9. Mai in Kraft treten wird.
- Ab 17. Mai können Museen, Gedenkstätten, Bibliotheken und Ausstellungshäuser öffnen, verbunden mit Hygienevorgaben, Testpflicht, (digitaler) Kontaktnachverfolgung und flächenbezogener Personenzahlbegrenzung (als Teil des Einlassmanagements).
Weiterhin gilt:
- Kontaktbeschränkung: Angehörige eines Haushalts dürfen sich mit maximal einer Person aus einem anderen Haushalt ohne Abstand treffen (Kinder unter 14 werden nicht gezählt, Paare zählen als ein Haushalt)
- Der Einzelhandel darf weiter nur Click & Collect anbieten – über eine etwaige Öffnung will der Senat am Dienstag kommender Woche entscheiden, sofern die Inzidenz nicht wieder steigt.
- Die Außengastronomie wird frühestens im dritten Schritt des Öffnungsplans berücksichtigt
Inzidenz in Niedersachsen sinkt erneut
In Niedersachsen sind innerhalb eines Tages 988 Corona-Neuinfektionen gemeldet worden. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) lag die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Mittwoch bei 78,2. Die Inzidenz gibt an, wie viele Menschen sich binnen einer Woche pro 100 000 Einwohner neu angesteckt haben. Am Mittwoch vor einer Woche lag der landesweite Wert noch bei 92,4. Außerdem wurden 13 weitere Todesfälle registriert; seit Beginn der Pandemie starben damit in Niedersachsen 5440 an oder mit Covid-19.
Die höchsten Inzidenzwerte wurden für die Stadt Delmenhorst (165,0), die Stadt Salzgitter (143,8), und den Landkreis Vechta (140,7) gemeldet. Die Region Hannover lag mit 92,2 erkennbar unter dem kritischen Wert von 100. Die niedrigsten Werte verzeichneten die Stadt Wilhelmshaven (27,6) sowie die Landkreise Wittmund (31,6) und Goslar (38,2).
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Ausgangssperre aufgehoben – Straßen trotzdem leer
Trotz Aufhebung der Ausgangsbeschränkung in Hamburg sind die Straßen in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch leer geblieben. „Die Leute haben anscheinend noch gar nicht mitbekommen, dass sie wieder raus dürfen“, sagte ein Polizeisprecher am Morgen.
Die Ausgangsbeschränkung galt seit Karfreitag (2. April) zwischen 21 und 5 Uhr. Eine entsprechende Änderung der Corona-Eindämmungsverordnung trat um Mitternacht in Kraft.
Den Angaben der Polizei zufolge ist die Lage anschließend ruhig geblieben. Das werde sich in den kommenden Nächten wahrscheinlich ändern, wie der Polizeisprecher vermutet: „Dann werden auch wieder mehr Menschen auf den Straßen unterwegs sein.“
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Mecklenburg-Vorpommern: Tourismus und Gastronomie öffnen
Die Gastronomie in Mecklenburg-Vorpommern darf von Pfingstsonntag an wieder öffnen - außen und innen. Das sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Dienstagabend nach einer Sitzung des Kabinetts. Außerdem werde der Tourismus zunächst für Einwohner des Landes, später auch für Gäste aus anderen Bundesländern geöffnet.
Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein sinkt unter 50
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist am Dienstag unter den Wert von 50 gesunken. Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche lag bei 49,0, wie aus Daten des Gesundheitsministeriums in Kiel hervorging (Stand 11.5. 19.02 Uhr). Am Montag hatte sie bei 50,2 gelegen, vor einer Woche bei 54,5. Innerhalb eines Tages kamen am Dienstag 245 neu gemeldete Ansteckungen hinzu. Am Dienstag vergangener Woche waren es 296 gewesen.
In Kliniken lagen den Angaben zufolge 169 Covid-19-Kranke - einer mehr als am Vortag. 53 von ihnen wurden demnach auf Intensivstationen behandelt, drei mehr als am Montag. 33 Corona-Patienten wurden beatmet. Zwei weitere Menschen starben an oder mit einer Corona-Infektion. Die Zahl der Todesfälle seit Beginn der Pandemie im Zusammenhang mit dem Virus liegt nun bei 1536.
Die Regionen mit den höchsten Inzidenzwerten sind Kiel (87,1) und Herzogtum Lauenburg (79,3). Am niedrigsten liegen die Werte in Flensburg (21,1) und Schleswig-Flensburg (25,9).
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Mehr Biontech-Impfstoff im Juni
Das Impfzentrum in den Hamburger Messehallen ist „Opfer“ seines eigenen Erfolgs und der Rekorde geworden. Gleichzeitig können die Hamburger Hausärzte in den kommenden Wochen mit deutlich mehr Impfdosen von Biontech rechnen. Das sagte der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung, Walter Plassmann, dem Abendblatt: „Im Juni wird die Menge an Impfstoff des Herstellers Biontech massiv erhöht. Im Impfzentrum werden von der übernächsten Woche an hauptsächlich Zweitimpfungen durchgeführt. Das ist auch ein Resultat unserer Impfrekorde, das wir jetzt abarbeiten müssen.“
Plassmann sagte außerdem, er könne sich vorstellen, dass man für ein höheres Impftempo in den Praxen wie zuletzt im Impfzentrum reine „Astra-Tage“ einrichtet. „Der Erfolg im Impfzentrum hat gezeigt, dass das Impftempo dadurch anzieht.“ Von Astrazeneca gibt es aktuell mehr Impfdosen als für die derzeitige Priorisierungsgruppe gebraucht wird.
Schleswig-Holstein lockert – was ab Montag wieder erlaubt ist
In der Corona-Pandemie gelten in Schleswig-Holstein vom kommenden Montag an gelockerte Regeln vor allem im Tourismus und der Gastronomie, bei Kontakten im Freien und in der Freizeit. Das sieht eine neue Verordnung der Landesregierung vor, mit der die in der vorigen Woche angekündigten Öffnungsschritte in Kraft treten.
Gaststätten dürfen unter strengen Auflagen vom 17. Mai auch ihre Innenbereiche öffnen. Voraussetzung ist ein negativer Testnachweis oder eine Bescheinigung, dass eine vollständige Impfung mindestens zwei Wochen alt ist. Wer als Tourist im Norden übernachten will, muss mit frischem negativen Coronatest anreisen und diesen alle drei Tage erneuern. Ein Antigen-Schnelltest darf maximal 24 Stunden, ein PCR-Test höchstens 48 Stunden alt sein.
Im Freien dürfen sich wieder mehr Menschen treffen: insgesamt zehn Personen aus bis zu zehn Haushalten, nicht mehr nur fünf aus zwei Haushalten. Diese Regel bleibt für den Innenbereich bestehen, auch in Gaststätten. Erleichterungen gibt es auch für Kitas, Schule, Sport und Kultur. An Versammlungen im Freien dürfen 250 statt bislang 100 Menschen teilnehmen – gleiches gilt für Religionsgemeinschaften. Bestattungen und Trauerfeiern sind mit bis zu 100 Teilnehmern im Außenbereich und mit maximal 50 Teilnehmern im Innenbereich möglich.
Lesen Sie hier den Corona-Newsblog für Hamburg und den Norden vom Vortag