Kiel. Hotels an Nord- und Ostsee dürfen dann auch außerhalb der Modellregionen öffnen. Daniel Günther zieht schon eine klare Erkenntnis.
In Schleswig-Holstein werden die Corona-Regeln gelockert. Das gab Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) am Mittwoch bekannt. Vom Montag, 17. Mai, an sollen verschiedene Erleichterungen gelten. Unter anderem wird Tourismus im ganzen Land wieder möglich – nicht nur in den Modellregionen.
Für Schulen gilt: Erst ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von 165 geht es dort in den Distanzunterricht, derzeit ist dies schon bei 100 der Fall. In Außenbereichen sind wieder mehr Kontakte möglich. Dort sind Treffen von bis zu zehn Personen erlaubt. Kinder unter 14 zählen nicht mit. Restaurants dürfen wieder öffnen. Auch beim Jugendsport gibt es Verbesserungen.
Schleswig-Holstein erlaubt Urlaub wegen stabiler Lage
Ministerpräsident Günther begründete die Lockerungen mit der Infektionslage in Schleswig-Holstein. „Sie ist schon seit Monaten stabil“, sagte er. Seit einiger Zeit habe man sogar sinkende Zahlen. Außerdem seien die touristischen Modellprojekte im Land „ausgesprochen erfolgreich“ gewesen.
„Der Tourismus ist kein Pandemietreiber“, sagte Günther. Schleswig-Holstein werde deshalb, falls die Inzidenz in der kommenden Woche weiter stabil bleibe oder gar sinke, am 17. Mai öffnen können.
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Für den Tourismus in Schleswig-Holstein sollen die Regeln gelten, die so oder so ähnlich auch in den Modellregionen gelten. Bei Anreise ist ein negativer Corona-Test mitzubringen. Alle 72 Stunden muss er erneuert werden. Wer ins Restaurant will, muss einen Test vorlegen, der nicht älter als 24 Stunden ist. Um 23 Uhr müssen die gastronomischen Betriebe schließen. „Alle sind aufgefordert, die Regeln so scharf, wie sie sind, auch anzuwenden“, sagte Tourismusminister Bernd Buchholz (FDP).
Lübecker Bucht empfängt Urlauber am Wochenende
Für Geimpfte und Genesene gelten die Testpflichten vermutlich nicht. Hier sei entscheidend, was dazu auf Bundesebene beschlossen werde, sagte Ministerpräsident Günther.
Schon vom kommenden Sonnabend an ist in der Lübecker Bucht Tourismus wieder möglich. Dann startet dort die Modellregion der Gemeinden Timmendorfer Strand, Scharbeutz, Sierksdorf und Neustadt in Holstein – zunächst für einen Zeitraum von vier Wochen. Rund 300 Betriebe machen mit, insgesamt 11.500 Betten können wieder von Touristen belegt werden.
„Wir haben uns sehr dafür eingesetzt, das touristische Modellprojekt hier in der inneren Lübecker Bucht umzusetzen, und freuen uns außerordentlich, dass die Situation den Projektstart jetzt zulässt“, sagt André Rosinski, Vorstand der Tourismus-Agentur Lübecker Bucht.
Viele Buchungsanfragen in Timmendorfer Strand
Joachim Nitz, Tourismus-Chef der Gemeinde Timmendorfer Strand, sagt, es habe schon viele Buchungsanfragen gegeben: „Wir rechnen damit, dass sich diese nun noch deutlich steigern werden.“
Die Modellregion hatte eigentlich schon im April starten wollen, diesen Start dann aber mehrfach verschieben müssen. Das Gesundheitsamt des Kreises hatte das Vorhaben blockiert. Grund war die hohe Corona-Inzidenz im Kreis. Am Dienstag vergangener Woche hatte sie bei 88,3 gelegen, am Dienstag davor waren es 76,8. Nun ist sie auf 55,8 gesunken.
Striktes Testregime zum Urlaub an der Ostsee
„Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt zwar immer noch höher als in den anderen Modellregionen, doch anders als zum Zeitpunkt der Verschiebung weist die Tendenz jetzt nach unten“, heißt es in einer Pressemittelung des Kreises Ostholstein.
Landrat Reinhard Sager sagte: „Wir versuchen, durch ein striktes Testregime mit höchstmöglicher Sicherheit auszuschließen, dass infizierte Personen nach Ostholstein kommen.“ Und er mahnte: „Wir erwarten von den Projektverantwortlichen, dass diese akribisch darauf achten, dass die Partnerbetriebe alle Vorgaben und Auflagen der Allgemeinverfügung einhalten.“
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Die Vorgaben ähneln denen der anderen schleswig-holsteinischen Modellregionen. Übernachtungsgäste müssen bei der Anreise einen negativen Coronatest vorweisen und diesen alle 48 Stunden erneuern. Test sind auch beim Besuch eines Restaurants vorzuweisen. Die Betriebe können nicht nur die Außenbereiche öffnen, sondern Gäste auch im Inneren bewirten.
Besucher sollen Luca-App auf Handy installieren
Für die Kontaktverfolgung sollten Besucher die Luca-App auf ihrem Handy installieren. Rund 300 Betriebe machen bei dem Modellprojekt mit. Welche das sind, kann man auf zwei Internetseiten nachlesen: www.luebecker-bucht-ostsee.de/modellregion (für Scharbeutz, Sierksdorf und Neustadt) und timmendorfer-strand.de/service-kontakt/aktuelles-zum-corona-virus/touristische-modellregion (für Timmendorfer Strand).
Während die Modellregion Innere Lübecker Bucht erst startet, ist in der Schleiregion das Ende der Modellphase schon in Sicht. Am 16. Mai läuft sie offiziell aus. Eine Verlängerung bis zum 13. Juni wurde bereits beantragt. Angesichts der landesweiten Tourismusöffnung dürfte sie nun hinfällig sein.
Schleswig-Holstein räumt Gastronomie Lockerungen ein
Max Triphaus, Geschäftsführer der Ostseefjord Schlei GmbH, sagt, der Tourismus habe „so gut wie keine Probleme“ bereitet. Wichtig sei, dass man nicht wie bislang nur die Außenbereiche, sondern auch die Innenbereiche der Restaurants nutzen könne. In der Schleiregion mit Kappeln und Schleswig gibt es rund 20.000 Betten für Touristen.
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