Hamburg. Der Überblick: Termine für Kinderimpfungen können gebucht werden. Inzidenz-Höchststand. Senat beschließt schärfere Corona-Regeln.

Die Bundesregierung will das Impftempo hoch halten – auch angesichts der Omikron-Variante. Dazu wird es für Dreifach-Geimpfte womöglich bald bundesweit Erleichterungen geben. Bundesminister Karl Lauterbach (SPD) hatte sich dafür ausgesprochen, dass für sie bei Zugangsregeln nach dem Modell 2G Plus (geimpft, genesen, getestet) der vorgesehene zusätzliche Test entfallen kann. Einige Länder verfahren schon so, Hamburg jedoch nicht. Der Senat informierte am Mittag auf einer Landespressekonferenz über die aktuelle Corona-Lage in der Stadt.

Auf vielen Weihnachtsmärkten herrscht Leere. Durch die strengen Corona-Regelungen geraten Standbetreiber in finanzielle Nöte. In Hamburg verkündeten bereits erste Märkte, früher als geplant zu schließen, und auch in Niedersachsen sprechen die Betreiber von einer teilweise "katastrophalen" Lage.

Dieser Artikel wird nicht mehr aktualisiert: Hier geht es zu den aktuellen Corona-News für Hamburg und den Norden

Die Corona News für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 14. Dezember:

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

Coronavirus: Hamburgs Impfstellen

Schleswig-Holstein: Keine Entspannung bei den Corona-Zahlen

Die Zahl schwerer Fälle steigt, die Inzidenz geht nicht zurück: Die Corona-Situation bleibt auch in Schelswig-Holstein angespannt. Am Dienstag meldete das Land 955 neue Fälle – 345 mehr als am Montag und 39 mehr als am Dienstag vor einer Woche. Die Inzidenz steigt leicht auf 160,7 (Vortag: 160,3; Vorwoche: 148,6).

Der Sieben-Tage-Wert liegt weiterhin in Lübeck (262,2) am höchsten, gefolgt von den Kreisen Stormarn (231,8) und Herzogtum Lauenburg (213,4). In den Kreisen Dithmarschen (81,1) und Plön (88,1) ist die Inzidenz nur zweistellig.

Das Holstentor in Lübeck - die Stadt hat weiterhin die höchste Corona-Inzidenz in ganz Schleswig-Holstein (Archivbild).
Das Holstentor in Lübeck - die Stadt hat weiterhin die höchste Corona-Inzidenz in ganz Schleswig-Holstein (Archivbild). © picture alliance

201 Covid-19-Patienten werden derzeit in den Krankenhäusern im Land behandelt, 53 von ihnen auf Intensivstationen. Die meisten der Schwersterkrankten (38 Fälle) müssen beatmet werden. Vier neue Todesfälle lassen die Gesamtzahl der Corona-Toten auf 1844 steigen – allein in den vergangenen sieben Tagen starben 23 Menschen.

UKE-Pfleger schreiben Brandbrief

Das Pflegepersonal der Intensivmedizin im UKE beklagt den hohen Arbeitsdruck und will vom Vorstand eine verbindliche Regelung zum Schutz vor Überlastung.

Charity-Stream mit vielen Stars aus der Barclays-Arena

Acht Stunden Konzert-Marathon für so viele Spenden wie möglich: Zahlreiche namhafte Musikerinnen und Musiker sowie Nachwuchskünstler treten seit Dienstagnachmittag in der Barclays-Arena in Hamburg auf - der Großteil ihres Publikums sitzt allerdings nicht auf den Rängen, sondern vor den Bildschirmen. Mit dem Spenden-Streaming-Konzert des Projektes „AllHandsOnDeck“ soll Geld zugunsten von existenzgefährdeten Konzertmitarbeiterinnen und -mitarbeitern sowie Künstlerinnen und Künstlern gesammelt werden.

Die Branche zählt zu den Wirtschaftszweigen, die von den Corona-Einschränkungen seit März 2020 am intensivsten betroffen waren und sind. Den Auftakt des Ein-Tages-Festivals hatte Jupiter Jones - passenderweise mit dem Lied „Still“ - gemacht. Im Programm stehen unter anderem die Lochmann-Zwillinge He/Ro, Deine Freunde, Alex Diehl, WHT?!, Älice, Deine Cousine und Nessi. „Wir haben ein Wahnsinns-Line-Up. Es ist toll, dass wir das machen können. Aber auch traurig, dass wir das noch immer machen müssen“, sagte Moderator Steven Gätjen kurz nach Beginn der besonderen Show.

Beim Benefiz-Festival Allhandsondeck treten Stars und Nachwuchskünstler in der Hamburger Barclays-Arena auf – das Publikum sitzt allerdings zum Großteil zu Hause.
Beim Benefiz-Festival Allhandsondeck treten Stars und Nachwuchskünstler in der Hamburger Barclays-Arena auf – das Publikum sitzt allerdings zum Großteil zu Hause. © dpa | Jonas Walzberg

Er hoffe auf mehr als 100.000 Euro, die über die Spendenplattform Betterplace.org an dem Tag eingesammelt werden. Das Geld geht den ehrenamtlichen Veranstaltern zufolge an vier Vereine und Organisationen, die die Spenden an die Menschen in der Branche verteilen, die die finanzielle Unterstützung gerade am dringendsten brauchen.

Bis etwa Mitternacht sollten unter anderem noch Revolverheld, Laith Al-Deen, Max Giesinger, Eko Fresh, Joris, Max Mutzke, Alicia Awa, Cassandra Steen, Antje Schomaker und Pohlmann auftreten. Alle Bands und Musiker treten im Verlauf des Abends für ein bis zwei Lieder auf. Das Konzert wird kostenlos und live von Amazon Music auf Twitch.tv übertragen.

Kiel will Rettungsschirm für Krankenhäuser aufspannen

Die Jamaika-Koalition und der SSW haben sich auf einen 150 Millionen Euro umfassenden Rettungsschirm für Schleswig-Holsteins Krankenhäuser verständigt. Die Landesregierung soll Bürgschaften und Darlehen an Krankenhäuser vergeben, die aufgrund der Corona-Pandemie in finanzielle Engpässe geraten sind, wie die Fraktionen am Dienstag mitteilten. Bedingung für Landeshilfe ist, dass die Krankenhäuser aus eigener Kraft nicht mehr zahlungsfähig sind.

Über den Rettungsschirm soll der Landtag am Mittwoch gemeinsam mit dem Haushalt für 2022 beraten. „Krankenhäuser stehen in der aktuellen Corona-Lage erneut vor außergewöhnlichen Herausforderungen: Geplante Operationen müssen verschoben und Betten für Corona-Patienten freigehalten werden“, sagte CDU-Fraktionschef Tobias Koch. Da die neue Bundesregierung noch keine vollständige Klarheit über weitere Finanzhilfen für Kliniken geschaffen habe, spanne das Land vorsorglich einen Rettungsschirm.

CDU-Fraktionschef Tobias Koch erinnerte an die
CDU-Fraktionschef Tobias Koch erinnerte an die "außergewöhnlichen Herausforderungen", vor denen die Krankenhäuser derzeit stehen. © CDU | CDU

„Kein Krankenhaus darf in dieser Phase der Pandemie durch Liquiditätsengpässe in eine Notlage geraten, die seinen Betrieb gefährdet.“ Grünen-Fraktionschefin Eka von Kalben sagte, die finanzielle Unterstützung der Häuser sei wichtig. „Und das gilt ausdrücklich nicht nur in der Pandemie, aber hier wird es besonders deutlich.“ FDP-Fraktionschef Christopher Vogt sagte, „das Land muss für den Ernstfall kurzfristig Liquiditätshilfen zur Verfügung stellen können, damit Krankenhäuser immer handlungsfähig bleiben und nicht Insolvenz anmelden müssen“. In der größten Gesundheitskrise seit Jahrzehnten müsse die Versorgung von Patienten reibungslos funktionieren. Neben den Koalitionsfraktionen von CDU, Grünen und FDP trägt der SSW den Rettungsschirm mit. „Leider ist der Bund bisher nicht gewillt, unsere Krankenhäuser in der Coronakrise ausreichend zu unterstützen“, sagte SSW-Fraktionschef Lars Harms.

Strengere Regeln in Schleswig-Holstein ab morgen

Für Menschen ohne Schutzimpfung gegen Covid-19 gelten in Schleswig-Holstein von Mittwoch an strengere Kontaktregeln. Bei privaten Zusammenkünften von ungeimpften Personen gilt künftig die Regel Hausstand plus zwei. Kinder unter 14 Jahren werden dabei nicht mitgezählt. Außerdem wurde das 2G-plus-Modell deutlich ausgeweitet und gilt nun vielerorts verpflichtend – mit einer Ausnahme.

Niedersachsen erhält 300.000 zusätzliche Biontech-Dosen

Niedersachsen erhält vom Bund ein Sonderkontingent von 300 000 zusätzlichen Dosen Biontech-Impfstoff. Die Auslieferung erfolge direkt über das Land, das dafür mit einem erfahrenen Logistikdienstleister kooperiere, teilte das Gesundheitsministerium am Dienstag in Hannover mit. Mit den zusätzlichen Impfdosen könne das ohnehin hohe Tempo in Niedersachsen noch einmal deutlich erhöht werden, sagte Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD).

In Niedersachsen haben inzwischen mehr als zwei Millionen Menschen eine Corona-Auffrischungsimpfung erhalten, bei den über 60-Jährigen liegt die Booster-Impfquote bei etwa 43 Prozent. Die Lieferungen der 300 000 zusätzlichen Dosen an die Gesundheitsämter beginnen laut Ministerium am Donnerstag und werden am 21. Dezember vollständig abgeschlossen sein.

Nach Schleswig-Holstein und Hamburg erhält auch Niedersachsen eine Sonderlieferung des Impfstoffs Comirnaty des Herstellers Biontech/Pfizer.
Nach Schleswig-Holstein und Hamburg erhält auch Niedersachsen eine Sonderlieferung des Impfstoffs Comirnaty des Herstellers Biontech/Pfizer. © dpa | Marius Becker

Nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN) weiten auch 80 Arztpraxen im Land ihre Impfangebote ab sofort aus. Sie bieten pro Woche acht zusätzliche Impfsprechstunden an. An diese Praxen könnten sich Patientinnen und Patienten wenden, die keinen eigenen Hausarzt haben oder deren angestammte Praxis keine Covid-Schutzimpfungen anbietet, hieß es. Eine Terminvereinbarung für die speziellen Impfsprechstunden sei verbindlich. Die teilnehmenden Praxen finden sich unter der Adresse www.kvn.de/Patienten/Coronavirus.html im Internet.

Kinder-Impfstelle in Bremen eröffnet – 60 Impfungen am ersten Tag

Für die Kinder-Impfungen wurde die Impfstelle Bremen-Mitte umgewandelt in das Kinder-Impfzentrum Sögestraße, das im Auftrag der Gesundheitssenatorin von der Johanniter Unfallhilfe und dem Arbeiter-Samariter-Bund betrieben wird. Am ersten Tag gab es wie geplant rund 60 Impfungen.

Die Corona-Impfung mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer ist seit Kurzem auch für Kinder ab fünf Jahren zugelassen. Es werde der gleiche Wirkstoff verwendet wie für Erwachsene, allerdings in einer niedrigeren Konzentration, teilten die Behörden mit. Im Kinder-Impfzentrum werden keine Erwachsenen geimpft.

Kinder-Impfzentrum in Hamburg: Termine buchen jetzt möglich

Auch in Hamburg können nun Kinder im Alter zwischen fünf und elf Jahren gegen das Coronavirus geimpft werden. Neben den Kinderarzt-Praxen und ausgewählten Krankenhäusern hat die Stadt dafür auch ein Kinder-Impfzentrum eingerichtet, das soll zusätzliche Kapazitäten bieten soll. Los geht's mit den Impfungen am Donnerstag, 16. Dezember, doch schon ab heute können online Termine gebucht werden.

Ab Donnerstag können im Kinder-Impfzentrum in Hamburg Fünf- bis Elfjährige gegen das Coronavirus geimpft werden (Symbolbild).
Ab Donnerstag können im Kinder-Impfzentrum in Hamburg Fünf- bis Elfjährige gegen das Coronavirus geimpft werden (Symbolbild). © imago/photonews.at

Während die Termine in den Krankenhäusern über das städtische Terminbuchungstool zu buchen sind, wurde für das Kinder-Impfzentrum an der Pasmannstraße 1 in der Hamburger Neustadt ein separates Portal angelegt, das nun freigeschaltet ist. Hier können Sie die Termine buchen. Geimpft wird jeweils dienstags bis donnerstags sowie sonnabends und sonntags von 10:00 bis 17:00 Uhr. Ausgehend von der Stiko-Empfehlung werden die Termine vorrangig an Kinder mit Vorerkrankung vergeben.

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Corona: St. Paulis Sportchef Bornemann in Quarantäne

Beim Fußball-Zweitligisten FC St. Pauli hat es den nächsten Corona-Fall gegeben. Sportchef Andreas Bornemann ist positiv getestet worden: Hier erfahren Sie alles Weitere.

Omikron, Inzidenz, Maskenpflicht: Senat über aktuelle Corona-Lage in Hamburg

Am Dienstagmittag hat der Senat auf einer Landespressekonferenz im Rathaus über die aktuelle Corona-Lage in Hamburg informiert. "Die Infektionsdynamik nimmt stetig zu", sagte Senatssprecher Marcel Schweitzer. Die Inzidenz liege in dieser Woche deutlich höher als noch vor sieben Tagen, und auch der R-Wert sei von 0,97 auf 1,01 gestiegen. Die Hospitalisierungsrate betrage 3,40 (vergangene Woche: 2,75). "Mit der Omikron-Variante haben wir eine Variante, die sich sehr schnell ausbreitet", so Schweitzer. Es sei davon auszugehen, dass die Zahlen noch weiter steigen werden. Bislang seien sechs Fälle der neuen Variante in Hamburg bestätigt worden. Angaben zu der Anzahl der Verdachtsfälle konnte er nicht machen.

Doch es gibt auch gute Nachrichten: Die Impfkampagne sei weiter erfolgreich, so Schweitzer. Jeden Tag kämen neue Erst-, Zweit- und Booster-Impfungen hinzu. "Weiterhin gilt: Wir verimpfen alles, was wir haben", versicherte der Sprecher. Er wies beim Thema Booster-Impfung darauf hin, dass es viele Ärzte gebe, die zwar fleißig impfen, aber die Zahlen nicht ans RKI weiterleiten würden. Und: Ob Menschen, die geboostert sind, bei 2G Plus keinen Test vorlegen müssen, darüber habe der Senat noch nicht im Detail gesprochen. Man wolle abwarten.

Maskenpflicht bei Demonstrationen beschlossen

Der Senat hat zudem die Maskenpflicht bei Demonstrationen beschlossen, sie gilt für alle Demonstrationen, egal wie viele Menschen teilnehmen und tritt bereits ab morgen in Kraft. Das bedeutet, dass auch bei der für Sonnabend angemeldeten Demo der Corona-Skeptiker und Querdenker die Teilnehmer einen Mund-Nasenschutz tragen müssen. Ferner würden Maßnahmen vorbereitet, um Sicherheit, Ordnung und Infektionsschutz bei Versammlungen sicherzustellen. Darüber hinaus verkündete Schweitzer, dass derzeit die Umsetzung der bundesweit geltenden Silvester-Regeln vorbereitet würde.

Da durften sie noch ohne Mundschutz: Tausende Menschen haben am Sonnabend gegen die aktuellen Corona-Maßnahmen in Hamburg demonstriert.
Da durften sie noch ohne Mundschutz: Tausende Menschen haben am Sonnabend gegen die aktuellen Corona-Maßnahmen in Hamburg demonstriert. © Michael Arning

Die nächste Reißleine wäre die Inzidenz von 350, sagte Schweitzer. Dann würden etwa Clubs geschlossen: "Wir müssen damit rechnen, dass die Zahlen auch in Hamburg steigen werden." Wenn in Hamburg die Inzidenz auf über 350 steigt, hätte das auch Auswirkungen auf private Zusammenkünfte über Weihnachten und Silvester. Dann gebe es auch für Geimpfte und Genesene Beschränkungen.

Neue Corona-Zahlen: Infektionsgeschehen in Hamburg auf hohem Niveau

Am Dienstag meldete die Hamburger Sozialbehörde 659 Corona-Neuinfektionen. Das sind 37 Fälle mehr als am Vortag (622) und 45 mehr als am Dienstag vor einer Woche (614). Damit steigt die Inzidenz leicht und liegt nun bei 262,1 (Vortag 259,8). Damit hat der Sieben-Tage-Wert in Hamburg wieder einen neuen Höchststand erreicht.

In Hamburg infizieren sich weiterhin jeden Tag Hunderte Menschen mit dem Coronavirus (Symbolbild).
In Hamburg infizieren sich weiterhin jeden Tag Hunderte Menschen mit dem Coronavirus (Symbolbild). © picture alliance/dpa

Nach Bezirken betrachtet, sind die Unterschiede im Infektionsgeschehen zwar immer noch groß, aber etwas geringer als in der Vorwoche. So wies Hamburg-Mitte in der Woche vom 6. bis zum 13. Dezember mit 333,2 zwar nach wie vor die höchste Inzidenz auf, verbesserte sich aber gegenüber der Vorwoche (357,1). Dahinter liegt der Bezirk Harburg mit einer Inzidenz von 316,0 (Vorwoche: 307,1), gefolgt von Wandsbek, das vom Spitzenplatz der Vorwoche (185,3) deutlich zurückfiel und nun 265,7 Infektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche aufweist. In den anderen Bezirken sind die Werte erheblich niedriger: Eimsbüttel hat eine Inzidenz von 239,0 (Vorwoche 202,2), Bergedorf kommt auf 233,6 (217,6), Altona auf 227,9 (288,8) und Hamburg-Nord auf 207,3 (200,6).

Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 124.154 bestätigte Corona-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 107.500 als genesen. Dem Institut zufolge haben in Hamburg bislang 1.444.501 Menschen zumindest eine Erstimpfung erhalten, 1.400.264 Personen sind vollständig geimpft (Stand 13.12.). Eine Booster-Impfung haben bislang 20,4 Prozent der Hamburger erhalten. Bis zum 29. November gab es bei den komplettierten Impfserien in Hamburg 6770 Impfdurchbrüche, das entspricht einem Anteil von 0,49 Prozent. 383 Fälle mussten im Krankenhaus behandelt werden, 43 davon mussten auf die Intensivstation.

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Die Hospitalisierungsrate, also die Zahl der in Krankenhäusern aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner und Woche, lag nach Angaben des RKI in Hamburg bei 3,4; bundesweit betrug sie demnach 5,21.

Aktuell werden in den Hamburger Krankenhäusern 236 Corona-Patienten behandelt. 63 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch betreut werden müssen. Die Behörde meldete keinen weiteren Todesfall im Zusammenhang mit dem Virus. Bislang sind 1926 Menschen gestorben.

Hospitalisierung in Niedersachsen weiter auf hohem Niveau

Das Corona-Geschehen in Niedersachsen ist am Dienstag auf einem hohen Niveau geblieben. Der für die Bewertung der Pandemie-Situation maßgebliche Hospitalisierungsindex lag nach Angaben des Landesgesundheitsamtes wie am Vortag bei 6,3. Die Zahl gibt an, wie viele Menschen auf 100.000 Einwohner gerechnet mit einer Covid-19-Erkrankung neu in eine Klinik aufgenommen wurden. Die Auslastung der Intensivbetten in den niedersächsischen Krankenhäusern nahm den Angaben zufolge zuletzt von 10,3 auf 10,6 Prozent zu.

In Niedersachsen lag die Sieben-Tages-Inzidenz bei 187,1. Wegen eines technischen Problems war die Inzidenz des Vortages nicht bekannt. Der Wert gibt an, wie viele Menschen von 100.000 Einwohner sich innerhalb der vergangenen sieben Tage mit dem Virus infiziert haben. An neuen Infektionsfällen kamen am Dienstag 3748 hinzu, die Zahl der Toten stieg um 34 auf 6594 Menschen.

Ministerin kritisiert vage Stiko-Empfehlung für Kinderimpfungen

Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens hält die Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) zu den Corona-Kinderimpfungen für zu vage. Für Ärzte und Eltern sei es schwierig, dass die Stiko die Impfung nur für Kinder mit Vorerkrankungen oder Risikofamilien ausdrücklich empfehle – und für alle anderen die Entscheidung offen lasse, sagte die SPD-Politikerin am Dienstag im Gesundheitsausschuss des Landtags in Hannover.

Behrens kündigte an, dass die Kinderimpfungen von Mittwoch an in 19 Landkreisen sowie in 14 Kinderkliniken in Niedersachsen angeboten werden. Sie rechne damit, dass in nächster Zeit etwa ein Drittel der Fünf- bis Elfjährigen auf Wunsch der Eltern geimpft werden solle.

Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens (Archivbild).
Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens (Archivbild). © IMAGO / Michael Matthey

Die Omikron-Variante des Coronavirus wird sich nach Einschätzung Behrens auch in Deutschland schnell ausbreiten. „Wir gehen davon aus (...), dass wir im Grunde Ende Januar, Anfang Februar Omikron schon als vorherrschende Variante in Deutschland haben werden“, sagte sie am Dienstag. Die Variante verbreite sich „rasend schnell“.

Behrens betonte, dass die eingesetzten Impfstoffe auch gegen Omikron wirkten. Unklar sei aber noch, ob die Intensität von zwei Impfungen für die Immunantwort ausreiche.

Die Ministerin erklärte zudem, dass die in Niedersachsen geplante Weihnachtsruhe vor allem zur Eindämmung der Omikron-Variante gedacht sei. Die Landesregierung verschärft von Heiligabend bis zum 2. Januar die Corona-Regeln – unabhängig von den dann aktuellen Indikatoren zur Corona-Lage. Damit geht das Land einen Sonderweg.

Corona Hamburg: Bereitschaft zur Blutspende eingebrochen – UKE appelliert

Das Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) benötigt dringend Blutpräparate und ruft daher in einem dringenden Appell Menschen zwischen 18 und 68 Jahren, die geimpft, genesen oder getestet sind, zum Blutspenden auf. Vor allem in den letzten Wochen sei die Bereitschaft deutlich eingebrochen, teilte das UKE am Dienstag mit.

"Wir gehen davon aus, dass die Menschen mit Blick auf die Weihnachtszeit und wegen der Omikron-Variante ihre Kontakte reduzieren und damit auch nicht zu uns zum Blutspenden kommen“, erklärte Sven Peine, Leiter des Instituts für Transfusionsmedizin des UKE. Doch ohne die Verfügbarkeit von Blutkomponenten könnten Eingriffe und Operationen nicht in gewohnter Weise durchgeführt werden. "Wir bitten die Menschen in Hamburg und Umgebung, uns mit ihren Blutspenden zu helfen, damit wir den Patienten und Patientinnen im UKE weiterhin helfen können", appelliert Peine.

Gespendet werden kann an jedem Wochentag an den drei Standorten

  • auf dem UKE-Gelände,
  • an der Universität Hamburg
  • und im Albertinen-Haus.

Senat berät über schärfere Corona-Regeln bei Demonstrationen

Der rot-grüne Hamburger Senat will am Dienstag (Landespressekonferenz um 12.30 Uhr) über eine Verschärfung der Corona-Regeln bei Demonstrationen beraten. Hintergrund sind seit Wochen andauernde Demonstrationen von Corona-Skeptikern und Impfgegnern, zu denen sich zuletzt samstags Tausende meist ohne Maske in der Innenstadt versammelt hatten. Die Innenbehörde hatte am Montag eine Maskenpflicht für Demonstrationen ab 500 Teilnehmern in Aussicht gestellt. Außerdem werde über eine Begrenzung der Teilnehmerzahl bei Versammlungen nachgedacht, hieß es.

Auch Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard (SPD) sieht eine Maskenpflicht positiv: „Wenn viele Menschen eng zusammenkommen – auch draußen, macht eine Maske Sinn. Da machen Demonstrationen überhaupt keine Ausnahme“, sagte sie .

Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

50 Bands und Musiker treten in fast leerer Barclays-Arena auf

Die große Hamburger Barclaycard-Arena verwandelt sich am Dienstagnachmittag (16.00 Uhr) zum Treffpunkt von rund 50 namhaften Musikerinnen und Musikern sowie Newcomern. Bis etwa Mitternacht werden Künstlerinnen und Künstler wie Revolverheld, Laith Al-Deen, Max Giesinger, Eko Fresh, Joris, Max Mutzke, Jupiter Jones, Alicia Awa, Cassandra Steen, Antje Schomaker, Pohlmann und Deine Freunde werden auf der Bühne stehen - und nur wenige hundert Fans sind bei dem Event dabei. Für die außergewöhnliche, ausschließlich ehrenamtlich organisierte Veranstaltung wurden nur rund 500 Tickets verlost. Es konnten keine Karten gekauft werden.

Am Dienstag spielen zahlreiche Musikerinnen und Musiker in der Hamburger Barclays-Arena vor nur wenigen Hundert Fans (Symbolbild).
Am Dienstag spielen zahlreiche Musikerinnen und Musiker in der Hamburger Barclays-Arena vor nur wenigen Hundert Fans (Symbolbild).

Alle Bands und Musiker treten im Verlauf des Abends für ein bis zwei Lieder auf. Ihr gemeinsames Ziel: Bei dem Streaming-Konzert sehr viele Spenden zugunsten von existenzgefährdeten Konzertmitarbeiterinnen und -mitarbeitern sowie Künstlerinnen und Künstlern sammeln. Das Konzert wird kostenlos und live von Amazon Music auf Twitch.tv übertragen. Durch den Konzert-Marathon führen Steven Gätjen und Wincent Weiss, der in der Barclays-Arena sein Moderationsdebüt geben wird.

Hinter dem Live-Stream-Spenden-Jam steht das Projekt „AllHandsOnDeck“, das im Mai 2021 schon auf dem Hausboot von Olli Schulz und Fynn Kliemann ein ähnliches Ein-Tages-Festival organisiert hatte.

Schausteller auf Weihnachtsmärkten leiden unter 2G-plus-Regelung

Viele Schausteller haben durch die strengen Corona-Regeln auf den Weihnachtsmärkten erhebliche finanzielle Einbußen erlitten. Im Vergleich zu 2019 erwirtschaften die Standbetreiber im Schnitt derzeit nur 15 bis 20 Prozent des Umsatzes, wie der Schaustellerverband Niedersachsen mitteilte. „Die Lage ist brenzlig bis katastrophal“, sagte Vorsitzender Kevin Kratzsch.

Besucher, die etwas essen oder trinken möchten, müssen in weiten Teilen des Landes zusätzlich zu ihrem Impf- oder Genesenenausweis auch einen tagesaktuellen Corona-Test vorweisen. Die 2G-plus-Regelung mache einen spontanen Weihnachtsmarktbesuch schwierig. Kratzsch vermutet außerdem, dass viele Menschen Angst hätten und deswegen lieber zu Hause blieben.

Gähnende Leere auf einem Weihnachtsmarkt in Hannover.
Gähnende Leere auf einem Weihnachtsmarkt in Hannover. © imago/localpic

In den letzten zwei Jahren seien fast alle Veranstaltungen und traditionellen Volksfeste abgesagt worden. Nun hätten die Schausteller für die Weihnachtsmärkte viel Aufwand und Geld investiert, um ihre Stände aufzubauen, Personal einzustellen und Ware einzukaufen. „Viele meiner Kollegen sind schier verzweifelt.“

Für die Standbetreiber in Hannover sei der diesjährige Weihnachtsmarkt sogar eher ein Minusgeschäft. Trotzdem seien sie froh, dass sie im Gegensatz zu anderen Städten in Niedersachsen nicht schließen müssten, sagte Kratzsch. Denn die Schausteller haben laut ihm in gewisser Weise auch einen emotionalen Auftrag: den Menschen Freude zu bringen.

Mehrere Kommunen hatten beschlossen, Märkte vorzeitig zu schließen - etwa in Osnabrück, Hameln und Göttingen. Als Grund nannten sie die erheblichen Umsatzeinbußen.

Diese Corona-Impfstoffe sind in Deutschland zugelassen

  • Biontech/Pfizer: Der erste weltweit zugelassene Impfstoff gegen das Coronavirus wurde maßgeblich in Deutschland entwickelt. Der mRNA-Impfstoff, der unter dem Namen Comirnaty vertrieben wird, entwickelt den vollen Impfschutz nach zwei Dosen und ist für Menschen ab zwölf Jahren zugelassen. Laut Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat er eine Wirksamkeit von etwa 90 Prozent – das heißt, die Wahrscheinlichkeit, schwer an Covid-19 zu erkranken, sinkt bei Geimpften um den genannten Wert. Ebenfalls von Biontech stammt der erste für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren zugelassene Impfstoff in Deutschland.
  • Astrazeneca: Der Vektorimpfstoff des britischen Pharmaunternehmens wird unter dem Namen Vaxzevria vertrieben. Aufgrund von seltenen schweren Nebenwirkungen empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko), den Impfstoff nur für Patienten zu verwenden, die älter als 60 Jahre sind. Offiziell zugelassen ist der Impfstoff aber für Menschen ab 18 Jahren. Vaxzevria weist laut BMG nach zwei Impfdosen eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen auf.
  • Moderna: Der von dem US-Unternehmen entwickelte mRNA-Impfstoff mit dem Vertriebsnamen Spikevax ist für alle ab 12 Jahren zugelassen, die Stiko empfiehlt aufgrund eines erhöhten Risikos schwerer Nebenwirkungen aber, ihn auf die Altersgruppe der über 30-Jährigen zu beschränken. Der Moderna-Impfstoff hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen, wenn der volle Impfschutz nach zwei Impfdosen erreicht worden ist.
  • Johnson&Johnson: Das US-Unternehmen hat einen Vektorimpfstoff entwickelt, der bereits nach einer Impfdosis Schutz vor dem Coronavirus entwickelt. Er wird unter dem Namen Covid-19 Vaccine Janssen vertrieben. Das Präparat hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 70 Prozent bezogen auf schwere Erkrankungen – zudem ist die Zahl der Impfdurchbrüche im Vergleich zu den anderen Impfstoffen erhöht, daher empfiehlt die Stiko für mit Johnson&Johnson Geimpfte schon nach vier Wochen eine zusätzliche Impfdosis mit Comirnaty oder Spikevax, um den vollständigen Impfschutz zu gewährleisten.
  • Novavax: Das US-Unternehmen hat den Impfstoff Nuvaxovid entwickelt. der mitunter zu den sogenannten Totimpfstoffen gezählt wird. Er enthält das Spike-Protein des Covid-19-Erregers Sars-CoV-2. Dabei handelt es sich aber genau genommen nicht um abgetötete Virusbestandteile, die direkt aus dem Coronavirus gewonnen werden. Das Protein wird stattdessen künstlich hergestellt. Das menschliche Immunsystem bildet nach der Impfung Antikörper gegen das Protein. Der Impfstoff wird vermutlich ab Ende Februar in Deutschland eingesetzt und soll laut BMG in bis zu 90 Prozent der Fälle vor Erkrankung schützen.
  • Weitere Impfstoffe sind in der Entwicklung: Weltweit befinden sich diverse Vakzine in verschiedenen Phasen der Zulassung. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA prüft derzeit das umstrittene russische Präparat Sputnik V sowie die Impfstoffe der Hersteller Sinovac, Sanofi und Valneva. Der deutsche Hersteller CureVac hat seinen Impfstoff vorerst aus dem Zulassungsverfahren zurückgezogen.

250 Menschen bei Protest gegen Corona-Maßnahmen in Wilhelmshaven

Rund 250 Menschen sind aus Protest gegen die Corona-Maßnahmen am Montagabend durch Wilhelmshaven gezogen. Der Protest, der am Rathausplatz begann, sei angemeldet gewesen, sagte ein Sprecher der Polizei. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Aufzugs hätten sich an die Corona-Bestimmungen und die Straßenverkehrsordnung gehalten. Die Versammlung verlief friedlich und endete ohne besondere Vorkommnisse. Ebenso friedlich verlief eine Demonstration gegen Corona-Maßnahmen in Hannover, an der 150 Menschen teilnahmen.

Auch in Göttingen trafen sich rund 30 Menschen vor dem neuen Rathaus, um gegen Corona-Maßnahmen zu demonstrieren. Es habe Verstöße gegen die Maskenpflicht gegeben, teilte die Polizei mit. Gleichzeitig kamen aber auch 200 Menschen zu einer Gegendemonstration zusammen. In Duderstadt (Kreis Göttingen) habe es auch eine Zusammenkunft von 30 Menschen gegeben, die sich nach kurzer Zeit in Kleingruppen zersplitterte.

Die AHAL-Regeln gegen Corona: So verringern sie das Ansteckungsrisiko

  • Abstand halten: Reduzieren Sie Kontakte auf ein notwendiges Minimum, und halten Sie mindestens 1,50 Meter Abstand zu anderen Personen
  • Hygiene: Vermeiden Sie das Berühren von Augen, Nase und Mund, waschen Sie sich regelmäßig die Hände mit Seife und achten Sie auf eine korrekte Hust- und Niesetikette (ins Taschentuch oder in die Armbeuge)
  • Im Alltag Maske tragen: Auch wo die (erweiterte) Maskenpflicht nicht gilt, ist es empfehlenswert, sich und andere vor Ansteckung zu schützen. FFP2-Masken oder OP-Masken bieten Schutz vor Ansteckung
  • Lüften: Wenn Sie sich mit anderen Personen in einem Raum aufhalten, lüften Sie regelmäßig, um das Risiko einer erhöhten Viruskonzentration in der Raumluft zu verringen
  • Außerdem: Wenn Sie persönlichen Kontakt zu einer Person hatten, bei der das Coronavirus im Labor nachgewiesen wurde, sollten Sie sich unverzüglich und unabhängig von Symptomen an Ihr zuständiges Gesundheitsamt wenden

UKSH kümmerte sich um sieben Covid-19-Patienten aus Bayern

Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) hat in der vierten Corona-Welle bislang auch sieben Patienten aus Bayern versorgt. „Die Lage ist auf den Intensivstationen in Kiel und Lübeck nicht entspannt, aber nicht vergleichbar mit der in Bayern, Thüringen oder Sachsen“, sagte ein UKSH-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur. Aktuell kümmern sich die Ärztinnen und Ärzte, Krankenschwestern und Pfleger in Kiel um 19 Covid-19-Patienten, 7 davon liegen auf der Intensivstation. In Lübeck wurden mit Stand Montag 15 Covid-19-Patienten betreut, davon 8 intensiv.

Mit Stand Montag gab es in Kiel 15 freie Intensivbetten und in Lübeck 24, so der Sprecher. „Das UKSH ist gut vorbereitet und verfügt nach Verdopplung der Intensivkapazitäten über je 203 Intensivbetten (inklusive je 20 Reservebetten) auf dem Campus Lübeck und auf dem Campus Kiel.“ Ärztliches und pflegerisches Fachpersonal stehe für den Betrieb bereit.

Erfordere die Patientenzahl zusätzliche Kräfte und Räume, griffen entsprechende Pläne. „Dies ist bereits in der ersten Welle erfolgreich erprobt und unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind auf den Bedarfsfall vorbereitet“, sagte der Sprecher. Es könne zusätzlich der Helferpool zur Unterstützung der Pflege wieder aufgebaut werden.

Ende November hatte das UKSH die Zahl der planbarer Eingriffe und Behandlungen um rund ein Viertel reduziert, um zusätzliche Intensivkapazitäten aufzubauen.

Arbeitgeberverband: Unternehmen leiden unter Impfverweigerern

Die aktuellen Corona-Regeln stellen viele Unternehmen in Niedersachsen nach Arbeitgeberangaben zunehmend vor Schwierigkeiten. „Viele haben Mühe, überhaupt noch an Corona-Tests heranzukommen“, sagte der Hauptgeschäftsführer von Niedersachsenmetall, Volker Schmidt, der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ (Dienstag). Nach der Einführung strengerer Regeln komme es auch häufiger vor, dass sich Mitarbeiter krankmeldeten, da sie sich nicht stundenlang vor Testzentren anstellen wollten. Die Testpflicht fördere auch den Betrug mit gefälschten Zertifikaten.

Die Quote der Ungeimpften sei in den Betrieben relativ hoch. „Gerade in der Produktion gibt es einen recht hohen Anteil von Impfverweigerern. Einerseits gibt es die klassischen Corona-Leugner deutscher Staatsangehörigkeit, andererseits aber auch sehr viele Mitarbeiter mit Migrationshintergrund: Osteuropäer, vor allem Russen, türkischstämmige Bürger und Menschen aus dem arabischen Raum“, sagte Schmidt. In den großen Produktionsunternehmen seien bis zu 15 Prozent der Belegschaft nicht geimpft. „Und die größte homogene Gruppe unter den Impfverweigerern hat Migrationshintergrund.“ Die Ursachen seien Sprachbarrieren sowie religiöse und kulturelle Vorbehalte.

Zwar versuchten die Unternehmen auch mithilfe der Betriebsräte, die Betreffenden zu überzeugen, das sei aber schwierig. „Vielfach fehlt schlichtweg die offene, politische Thematisierung. Hier geschieht entschieden zu wenig“, sagte Schmidt.

Schleswig-Holstein meldet viele Todesfälle

Die Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist zu Wochenbeginn geringfügig auf 160,3 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen zurückgegangen. Am Sonntag hatte der Wert 162,4 und am Montag vor einer Woche 146,7 betragen. Wie aus den Daten der Landesmeldestelle (Stand: 18,42 Uhr) weiter hervorging, wurden am Montag 610 neue Fälle gemeldet, gegenüber 220 am Sonntag und 651 vor einer Woche.

Das Holstentor in Lübeck - die Stadt hat derzeit die höchste Corona-Inzidenz in ganz Schleswig-Holstein (Archivbild).
Das Holstentor in Lübeck - die Stadt hat derzeit die höchste Corona-Inzidenz in ganz Schleswig-Holstein (Archivbild). © picture alliance

Die Zahl der an Covid-19 erkrankten Patienten kletterte von 187 an den Vortagen auf 199; 50 Patienten wurden auf Intensivstationen behandelt, von denen 35 beatmet werden mussten. Die Hospitalisierungsinzidenz sank von 3,37 am Sonntag auf 2,95. Sie besagt, wie viele Corona-Kranke innerhalb einer Woche je 100.000 Menschen in Kliniken gekommen sind. Zu den im Zusammenhang mit Covid-19 Gestorbenen kamen bis Montag 8 hinzu, so dass ihre Gesamtzahl auf 1840 stieg. Die Zahl der seit Beginn der Pandemie Genesenen betrug zuletzt 94.800 Menschen.

Im Vergleich der Kreise verzeichnete Lübeck mit 248,3 die höchste Sieben-Tage-Inzidenz, gefolgt vom Kreis Stormarn (232,7) und Herzogtum Lauenburg (217,9). Zweistellig ist die Inzidenz derzeit in Nordfriesland (97,5) und Schleswig-Flensburg (97,7).

Erste Kinder-Impfaktion in Schleswig-Holstein

Eltern in Schleswig-Holstein können ihre Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren von Dienstag an bei offenen Aktionen gegen das Coronavirus impfen lassen. Um 8.30 Uhr geht es im Citti-Park Lübeck los, eine Stunde später in Schenefeld im dortigen Einkaufszentrum. Dort sind jeweils sogenannte Familienimpfungen angesetzt, bei denen auch Mädchen und Jungen in der genannten Altersgruppe den Piks bekommen können. Sie erhalten den Impfstoff von Biontech/Pfizer in einer geringeren Dosierung.

Ein Pflaster klebt auf den Arm eines 7-jähriges Mädchens, nachdem es gegen das Coronavirus geimpft wurde.
Ein Pflaster klebt auf den Arm eines 7-jähriges Mädchens, nachdem es gegen das Coronavirus geimpft wurde. © dpa | Jan Woitas

Am Mittwoch geht es mit Aktionen im Citti-Park Flensburg und in Kaltenkirchen im Einkaufszentrum Ohlandpark weiter. Außerdem können Eltern von Donnerstag an Termine für Kinderimpfungen buchen. Eltern dürfen sich ohne Termin ebenfalls impfen lassen, wenn sie ihre Kinder begleiten. In Hamburg nimmt das Kinder-Impfzentrum am Donnerstag seinen Betrieb auf.

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