Kiel. 2G Plus in Hotels, Clubs und Diskotheken, Maskenpflicht ausgeweitet. Erleichterung für Geboosterte, Einschränkungen für Ungeimpfte.
Schleswig-Holstein verschärft die Corona-Regeln ein weiteres Mal. Schon von Mittwoch an gilt das strengere 2G-plus-Modell in Clubs, Diskotheken und Beherbergungsbetrieben wie Hotels und Ferienwohnungen. Wer tanzen gehen und seinen Urlaub im Norden verbringen will, bei dem reicht der Status geimpft oder genesen jetzt nicht mehr aus. Zusätzlich muss ein negativer aktueller Antigen-Schnelltest vorgelegt werden.
Menschen, die geboostert sind, sind in Schleswig-Holstein von den neuen Testpflichten aber befreit – sofern ihre Auffrischungsimpfung mindestens 14 Tage zurückliegt. Mit diesen Maßnahmen reagiert das Land auf die hohe Inzidenz und die Auslastung in den Kliniken. Zu dem Thema berieten gestern auch die Gesundheitsminister der Länder bis in den Abend.
Corona News: Neue Regeln – Einschränkungen für Ungeimpfte
Mindestens bis zum 11. Januar – und damit auch zu Weihnachten und Silvester – gilt bei privaten Treffen von Ungeimpften, dass sich Menschen aus maximal zwei Haushalten treffen dürfen. Bei größeren Sportveranstaltungen wie Handball- und Fußballspielen darf höchstens die Hälfte aller Plätze besetzt werden. Drinnen sind maximal 5000 Zuschauer, draußen bis zu 15.000 Zuschauer erlaubt.
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Verschärft wird auch die Maskenpflicht. Sie gilt künftig auch bei Großveranstaltungen mit mehr als 1000 Anwesenden sowie in Innenbereichen der Gastronomie für Gäste, die nicht an ihrem Tisch sitzen, und für das Personal. Wenn die Einhaltung der 3G-Regel (geimpft, genesen, getestet) nicht gewährleistet ist, gilt auch in Gottesdiensten am Sitzplatz Maskenpflicht.
Grüne Fraktionsvorsitzende von Kalben: "Lieber ein Impfzentrum zu viel"
In Hotels mache eine Testpflicht mit Blick auf Touristen aus dem Süden über den Jahreswechsel Sinn, sagte FDP-Fraktionschef Christopher Vogt. Er sprach sich ebenso wie die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Eka von Kalben, für eine längere Öffnung der Impfstellen im Land aus. „Lieber ein Impfzentrum zu viel, in dem die Menschen nicht komplett ausgelastet sind, als wieder in eine Welle zu rennen, wo die Menschen draußen in der Kälte auf ein Impfangebot warten müssen“, sagte von Kalben.
Am Dienstag sind in Schleswig-Holstein auch die Kinderimpfungen für Fünf- bis Elfjährige gestartet. Bereits am frühen Morgen bildeten sich lange Schlangen: Bei den offenen Aktionen – beispielsweise im Schenefelder Einkaufszentrum – konnten sich nicht nur Erwachsene impfen lassen, sondern auch Mädchen und Jungen in der genannten Altersgruppe. Sie erhalten Biontech in geringerer Dosierung. In Schenefeld hatten viele Familien für ihre Kinder Tablets und Smartphones dabei, um die Wartezeit zu verkürzen. Einige Kinder hatten auch Kuscheltiere mitgebracht. Rund 150 Impfdosen für jüngere Kinder standen hier zur Verfügung.