Hamburg. Der Überblick: Restaurant “Die Bank“ bleibt auch nach Lockdown geschlossen. Auch Eltern bei Ausbruch in Kita infiziert.

Erstmals wurden am Dienstag in den Hamburger Messehallen Zweitimpfungen gegen das Coronavirus verabreicht, für die die Impfstoffdosen zurückgehalten worden sind. Mit 500 dafür vorgesehenen Terminen pro Tag werde die Zahl der täglichen Impfungen damit verdoppelt, sagte ein Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung. Ausgelegt ist das Zentrum für bis zu 7000 Impfungen pro Tag, für die dann auch Termine organisiert werden müssten.

Am Dienstagmittag informierte der Hamburger Senat auf einer Landespressekonferenz über die aktuelle Corona-Lage in der Stadt. Im Anschluss daran stellten Senatoren Michael Westhagemann, Andreas Dressel und Carsten Brosda den Stand zu Corona-Unternehmenshilfen und die Verlängerung des Corona Recovery Fonds vor.

Unterdessen werden im Norden aus Sorge vor den mutierten Varianten des neuartigen Coronavirus die positiven Corona-Tests verstärkt eingehend analysiert.

Die wichtigsten Corona-Nachrichten für Hamburg und den Norden am 26. Januar:

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

Hamburg bietet ab sofort Fahrdienst zum Impfzentrum an

Wer das Hamburger Impfzentrum selbst nicht erreichen kann und über 80 Jahre alt ist, erhält ab sofort Unterstützung: Die Stadt übernimmt die Kosten einer Fahrt mit dem Taxi oder einem Krankentransportwagen für mobilitätseingeschränkte Personen. Voraussetzung dafür sind ein bereits vereinbarter Termin für eine Corona-Impfung sowie die Tatsache, dass das Impfzentrum nicht ohne Hilfe durch den Fahrdienst erreicht werden kann, teilte die Sozialbehörde am Mittwoch mit.

Die Stadt Hamburg organisiert ab sofort einen Fahrdienst für mobilitätseingeschränkte Personen zum Impfzentrum (Archivbild).
Die Stadt Hamburg organisiert ab sofort einen Fahrdienst für mobilitätseingeschränkte Personen zum Impfzentrum (Archivbild). © picture alliance/dpa

"Das Impfzentrum liegt zentral und ist gut an den öffentlichen Nahverkehr angebunden. Dennoch kann es Situationen geben, in denen die Anfahrt allein nur schwer möglich ist", sagt Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD). Für diese Fälle sei die Unterstützung organisiert worden. Dazu zählen jedoch nicht bettlägerige Personen, die ihr Zuhause nicht mehr verlassen können. Diese müssten abwarten, bis die Stadt Impftermine in der eigenen Wohnung anbiete.

So buchen Sie den Fahrdienst zum Impfzentrum:

  • Nach Vereinbarung eines Impftermins können Hamburger über 80 Jahre unter der Telefonnummer (040) 58 44 77 (Montag bis Sonntag, 8 bis 16 Uhr) ein Fahrdienst vereinbart werden
  • Anrufer erreichen unter dieser Telefonnummer das Deutsche Rote Kreuz, das prüft, welche individuelle Unterstützung – wie etwa der Transport eines Rollstuhls – erforderlich ist. Nachweise müssen dafür nicht erbracht werden
  • Zum vereinbarten Termin wird der Fahrgast am Wohnort abgeholt und zum Impfzentrum gebracht
  • Der Fahrer wartet während der Impfung am Impfzentrum auf den Fahrgast und übernimmt auch die Rückfahrt zur Heimatadresse
  • Die Anmeldung für den Fahrdienst sollte spätestens bis zu 24 Stunden vor dem Impftermin erfolgen
  • Das Angebot steht auch für bereits vereinbarte Impftermine zur Verfügung

Corona in Seniorenheim in Büchen: zweiter Todesfall

Bei dem Corona-Ausbruch in einem Seniorenheim in Büchen, bei dem fast sämtliche Bewohner sich mit dem Coronavirus angesteckt haben, hat es einen weiteren Todesfall gegeben.

Restaurant "Die Bank" bleibt auch nach Lockdown geschlossen

Bereit beim ersten Lockdown im vergangenen Frühjahr musste "Die Bank" an den Hohen Bleichen Insolvenz anmelden, wurde aber vorerst weiter betrieben. Nun ist klar: Das Restaurant wird auch nach Ende des aktuellen Lockdowns geschlossen bleiben. Wie es in einer Mitteilung vom Dienstag heißt, sei der Betrieb in den Sommermonaten zwar "mit guten Ergebnissen" wieder angelaufen, auch die Suche nach einem Interessenten, der den angeschlagenen Betrieb übernommen hätte, sei "erfolgreich verlaufen".

Trotz der erneuten Schließung sei die Übernahme mit allen Mitarbeitern zum 1. Februar geplant gewesen. Doch "unmittelbar vor Abschluss der ausverhandelten Verträge informierte die Eigentümerin den Insolvenzverwalter über den Verkauf der Immobilie" – ein neuer Mietvertrag sei nicht vorgesehen.

Dirk von Haeften, Geschäftsführer des insolventen Restaurants
Dirk von Haeften, Geschäftsführer des insolventen Restaurants "Die Bank" in Hamburg. © Bertold Fabricius

Der Insolvenzverwalter Tjark Thies sagt: „Das gesamte, 42-köpfige Team der ‚Bank‘ hat in den vergangenen Monaten eine ungeheure Loyalität und einen bewundernswerten Einsatz gezeigt und damit den Grundstein für einen langfristigen Erhalt gelegt. Dass die Sanierung durch die Entscheidung der Immobilieneigentümerin nun ausgerechnet an der fehlenden räumlichen Perspektive scheitert, ist für alle Beteiligten äußerst schmerzhaft.“

Streit um Impfzentrum: Wie kam Alanta an den Auftrag?

Eine Kleine Anfrage der Linkspartei sollte enthüllen, wie die Firma Alanta zu einem Auftrag beim Aufbau des Hamburger Impfzentrums kam – gegen das Unternehmen wird derzeit wegen des Verdachts auf Abrechnungsbetrug ermittelt. In seiner Antwort weist der Senat die Verantwortung von sich.

Corona-Ausbruch in Hamburger Kita: Auch Eltern infiziert

Nach dem Corona-Ausbruch an der Elbpiraten-Kita an der Gasstraße im Hamburger Stadtteil Bahrenfeld wurde am Dienstagvormittag ein freiwilliger Massentest für alle Kinder angeboten, die in der letzten Woche die Kita besucht haben und in Kontakt mit Infizierten gekommen sein könnten. 35 Kinder hätten den Test in Anspruch genommen, teilte das Bezirksamt Altona mit. Die Ergebnisse stehen noch aus.

Der Verdacht, es könnte sich aufgrund des dynamischen Infektionsgeschehens um eine mutierte Virus-Variante handeln, habe sich nicht erhärtet. "Stand jetzt ist, dass die Risikoanamnese bislang negativ verlaufen ist, sodass bisher keine Sequenzierung geplant ist", erklärte ein Beirksamtssprecher am Dienstag auf Abendblatt-Anfrage.

Am Montag hatte die Kita-Leiterin bestätigt, dass elf Erzieherinnen und Erzieher sowie ein Kind positiv auf das Coronavirus getestet worden seien. Inzwischen sind weitere Fälle bekannt geworden. So seien vier weitere Kinder positiv getestet worden, dazu zwei Eltern, zwei weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kita sowie der Partner einer Mitarbeiterin.

Airbus: Welche Folgen der Corona-Ausbruch hat

Nach einem Corona-Ausbruch, durch den rund 500 Airbus-Mitarbeiter in Quarantäne geschickt wurden, ist der Flugzeugbauer gezwungen, eine Endmontagelinie vorübergehend stillzulegen. Warum es trotzdem nicht zu Produktionsausfällen kommt.

407 Pflegeheim-Bewohner in Hamburg Corona-infiziert

In den 44 Hamburger Pflegeeinrichtungen sind insgesamt 407 Bewohnerinnen und Bewohner mit dem Coronavirus infiziert. Das gab die Sozialbehörde am Dienstagnachmittag bekannt. Neun Pflegeeinrichtungen verzeichneten 20 oder mehr Fälle. Die Zahlen seien aber insgesamt rückläufig. Zudem seien 230 Beschäftigte von Pflegeeinrichtungen positiv getestet worden.

Besucherinnen und Besucher von Pflegeeinrichtungen müssen nachweisen, dass bei ihnen keine SARS-CoV-2-Infektion besteht. In Pflegeeinrichtungen, die keinen Schnelltest anbieten, ist eine Bescheinigung erhältlich, mit der online oder telefonisch unter 040 42828 4000 ein Termin für einen kostenfreien Schnelltest vereinbart werden kann.

In Hamburg fallen weniger Corona-Tests positiv aus

Die Rate der positiven Corona-Tests ist in Hamburg leicht rückläufig. Von den durchschnittlich 15.400 PCR-Tests, die pro Werktag durchgeführt und im Labor ausgewertet werden, fallen laut Sozialbehörde nur noch sechs Prozent positiv aus. Schnelltests sind in der Statistik nicht erfasst.

Von den vergangene Woche neu erfassten 1824 Corona-Fällen entfallen 322 auf die Altersgruppe der 15- bis 19-Jährigen, 572 auf die Altersgruppe der 20- bis 39-Jährigen. Nur 199 Fälle dieser Woche betreffen die gefährdete Gruppe der über 70-Jährigen.

Für 601 der Fälle sei "die Zuordnung zu einem Ausbruchsgeschehen möglich". Insgesamt konnten 79 solcher Ausbrüche von zwei und mehr betroffenen Personen ausgemacht werden. 16 Ausbruchssituationen mit insgesamt 346 Infektionen betrafen Pflegeeinrichtungen. In 16 Fällen wird das Ausland als Infektionsort vermutet. Dies betreffe die Länder Dubai, Polen, Bosnien und Herzegowina, Großbritannien, Kosovo, Kuba, Pakistan, Rumänien, Schweiz, Serbien, Ukraine und Weißrussland.

Regierung legt Perspektivplan für Corona-Lockerungen vor

Die Landesregierung hat sich auf einen Perspektivplan für mögliche erste Öffnungsschritte ab Mitte Februar in Schleswig-Holstein verständigt. „Es geht dabei nicht darum, feste Termine zu nennen“, sagte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in Kiel. Der Perspektivplan sei ein Vorschlag für die kommenden Bund-Länder-Beratungen über das Vorgehen für die Zeit nach dem bis 14. Februar befristeten Corona-Lockdown. Schleswig-Holstein wolle dabei keinen Sonderweg gehen.

Der Perspektivplan der Jamaika-Koalition aus dem Norden sieht mehrere Öffnungsschritte vor, einen Automatismus für Lockerungen gibt es aber nicht. Diese sind an landesweite Inzidenzwerte gekoppelt. Fest steht für die Landesregierung aber, dass erste Öffnungen im Bildungsbereich erfolgen sollen. Je nach Infektionsgeschehen sollen die Kitas am
15. Februar in den Regelbetrieb oder einen eingeschränkten Regelbetrieb gehen, sagte Günther. In Grundschulen soll es ab dann Wechsel- oder Regelunterricht geben. Die konkrete Entscheidung trifft die Regierung am 7. Februar.

Corona-Lockdown: Mehr Hamburger Kinder werden jetzt zu Hause betreut

Der erneute Appell des Senats, Kinder aufgrund der Corona-Pandemie wann immer möglich zu Hause zu betreuen, zeigt Wirkung: So sei die Zahl der Schüler in den Präsenzangeboten der Grundschulen erstmals seit drei Wochen nicht weiter gestiegen, sondern moderat gesunken, teilte die Schulbehörde auf Abendblatt-Anfrage mit: "In dieser Woche wurden 22,5 Prozent aller Grundschülerinnen und Grundschüler von ihren Eltern an der Schule für den Präsenzunterricht angemeldet, das sind rund zehn Prozent weniger als in der letzten Woche." Aufgrund "üblicher Vorkommnisse" wie zum Beispiel kurzfristige Krankheiten werde die tatsächliche Anwesenheit in dieser Woche "bei rund 20 Prozent" liegen.

Auch in Hamburg lernen jetzt mehr Kinder im Homeschooling (Symbolbild).
Auch in Hamburg lernen jetzt mehr Kinder im Homeschooling (Symbolbild). © imago/Fotostand

In allen anderen Schulformen sind und waren die Beteiligungszahlen ohnehin niedriger. An den Gymnasien nutzen zwei Prozent aller Schüler den Präsenzunterricht, an den Stadtteilschulen sieben Prozent und an den Berufsschulen nur ein Prozent. Die Nachmittagsbetreuung an den Grundschulen wird derzeit von rund 17 Prozent aller Kinder genutzt.

An Hamburgs Schulen ist schon seit kurz vor Weihnachten die Präsenzpflicht ausgesetzt, die Schüler lernen zu Hause per "Distanzunterricht". Im Notfall dürfen sie in die Schulen kommen und werden pädagogisch betreut, es findet aber kein Unterricht statt. Während in der letzten Woche an elf Schulen über 40 Prozent der Kinder am Präsenzunterricht angemeldet waren, seien es in dieser Woche nur noch vier Schulen, die diesen hohen Wert erreichen, so die Behörde. 41 der 204 Hamburger Grundschulen hätten noch "sehr hohe Betreuungsquoten von 30 Prozent und mehr".

Wittmunder Krankenhaus schränkt nach Corona-Ausbruch Betrieb ein

Wegen eines Corona-Ausbruchs nimmt das Krankenhaus im ostfriesischen Wittmund aktuell keine Patienten mehr auf. Auch Sprechstundentermine in den Ambulanzen wurden abgesagt, wie aus einer Mitteilung der Klinik am Dienstag hervorgeht. Lediglich die zentrale Notaufnahme versorgt noch Patienten, die selbst kommen. Über das Wochenende hatte sich demnach die Zahl der positiv getesteten Mitarbeiter deutlich erhöht. Zunächst hatten mehrere Medien berichtet.

Bislang sind 25 Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden, 14 weitere Beschäftigte befinden sich wegen möglicher Kontakte in Quarantäne. Wie viele Patienten sich bei dem Ausbruch infizierten, war zunächst nicht bekannt. Insgesamt versorgt das Krankenhaus aktuell 17 Covid-19-Patienten, einer von ihnen liegt auf der Intensivstation. Am Dienstag sollten alle Mitarbeiter und Patienten getestet werden. 10 bis 15 der Abstriche sollen nach Angaben des Kreises Wittmund in einem Labor darauf untersucht werden, ob es sich möglicherweise um infektiösere Mutationen des Coronavirus handelt. Mit Ergebnissen rechnen Kreis und Klinik bis Donnerstag.

Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

Handelskammer: Lockdown bremst Hamburgs Wirtschaft weiter aus

30 Prozent der Hamburger Unternehmen befinden sich nach eigenen Angaben in einer schlechten wirtschaftlichen Lage. Das ist das Ergebnis einer Konjunkturumfrage der Hamburger Handelskammer, an der zwischen dem 17. Dezember und dem 14. Januar 714 Unternehmen aus der Hansestadt teilgenommen haben.

Hamburger Handelskammer-Präses Prof. Norbert Aust
Hamburger Handelskammer-Präses Prof. Norbert Aust © Michael Rauhe

„Die Entscheidung von Bund und Ländern, die Corona-Maßnahmen zu verlängern und zu verschärfen, wird enorme Folgen für die Hamburger Wirtschaft in den kommenden Monaten haben und setzt die beispiellos schlechte Konjunkturentwicklung fort“, sagte Handelskammer-Präses Norbert Aust am Dienstag: „Eine nachhaltige Erholung der Konjunktur ist nicht in Sicht.“

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Im Ausblick auf das Jahr 2021 gaben 60 Prozent der teilnehmenden Unternehmen an, den aktuellen Personalbestand beibehalten zu wollen, 28 Prozent wollen ihn verringern. „Die Unternehmen brauchen dringend eine Perspektive“, fordert Aust. „Für uns gilt seit Beginn der Pandemie: Kein vorher gesundes Unternehmen darf wegen Corona in die Insolvenz gehen. Dafür sind verständliche und zielgenau geschnürte Hilfspakete ebenso wie ein Plan mit einer stufenweisen Öffnungsperspektive nötig.“

Corona-Impfstoff kommt mit Rettungskreuzer nach Norderney

Auf der Nordseeferieninsel Norderney sind am Dienstag die ersten etwa 150 Menschen gegen Corona geimpft worden. Der Seenotrettungskreuzer „Eugen“ brachte ein Impfteam von sieben Personen und den gekühlten Impfstoff vom Hafen Norddeich auf die Insel vor der Küste von Ostfriesland. Geimpft worden seien die Bewohnerinnen und Bewohner eines Alten- und Pflegeheims und deren Betreuer, sagte ein Sprecher des Landkreises Aurich. Auch der Rettungsdienst auf der Insel und bestimmte Mitarbeiter des örtlichen Krankenhauses hätten die erste Impfung erhalten.

Es sei nicht alltäglich, dass die Seenotretter ein Impfteam transportieren, sagte Heiko Erdwiens, der Vormann (Kapitän) der „Eugen“. „Deshalb war es schon ein besonderer Einsatz für uns.“ Man sei froh, helfen zu können und den dringend benötigten Impfstoff auf die Insel zu bringen. Der Seenotretttungskreuzer gehört zur Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS).

Zum Landkreis Aurich zählen noch die Inseln Juist und Baltrum. Dort gebe es aber keine Pflegeheime, sagte der Kreissprecher. Wenn die Impfungen der Über-80-Jährigen anstünden, sollten mobile Impfteams auf die Inseln übersetzen.

Coronavirus: Das müssen Sie über Fachbegriffe wissen

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Westhagemann: Betrag der Corona-Hilfen wird auf 100 Millionen angehoben

Wirtschaftssenator Michael Westhagemann kündigte am Dienstag im Hamburger Rathaus an, dass der Betrag für die Corona-Hilfen von 50 Millionen Euro auf 100 Millionen Euro angehoben wird. Zudem sei die Laufzeit des Corona Recovery Fonds bis zum 30. Juni 2021 verlängert worden. "Wir haben ein gutes Programm auf den Weg gebracht – das setzen wir fort", sagte Westhagemann.

Michael Westhagemann (r., parteilos), Wirtschaftssenator von Hamburg, spricht neben Andreas Dressel (SPD), Finanzsenator von Hamburg, während der Landespressekonferenz im Rathaus (Archivbild).
Michael Westhagemann (r., parteilos), Wirtschaftssenator von Hamburg, spricht neben Andreas Dressel (SPD), Finanzsenator von Hamburg, während der Landespressekonferenz im Rathaus (Archivbild). © picture alliance/dpa

Finanzsenator Andreas Dressel betonte, dass die Prozesse bis zur Auszahlung der Hilfen noch schneller werden müssen. Es könne nicht sein, dass so viele Menschen weiterhin so lange auf die finanzielle Unterstützung warten müssen, so Dressel. Viele Unternehmen stünden mit dem Rücken zur Wand. 10.892 Anträge auf Novemberhilfe seien eingegangen, 75,5 Millionen Euro bereits an die Antragssteller ausgezahlt, das entspreche etwa 32,5 Prozent. Westhagemann bestätigte: "Wir können den Unmut der Unternehmer nachvollziehen. Viele Unternehmen zum Beispiel Frisörsalons, bekommen noch nicht ausreichend Hilfen."

Dressel erläuterte, dass Anträge für die Überbrückungshilfe 3 ab Mitte Februar möglich seien: "Das ist zu spät", so der Finanzsenator. Darüber hinaus kündigte Dressel den Hamburger Digitalbonus als Weg in die Zukunft der Hamburger Wirtschaft an mit einem Volumen von 30 Millionen Euro. Dieser soll im 1. Quartal 2021 an den Start gebracht werden.

Dressel wies erneut auf die vielen Möglichkeiten hin, finanzielle Unterstützung zu erhalten. "Wenn wir schauen, welche steuerlichen Hilfen wir bis zum 31.12. bewilligt haben, sehen wir, dass es Stundungen und Vorausszahlungsanpassungen in einem Umfang von 4,695 Milliarden Euro", erklärte Dressel. Dies führe bei den Unternehmen zu mehr Liquidität. Auch gebe es weiter Miethilfen: Als Gewerbetreibender und Mieter der Stadt mit Liquiditätsproblemen könne bei öffentlichen Vermietern wie Saga, Sprinkenhof etc. ein Antrag auf Teilmieterlässe gestellt werden. "Hamburg tut alles, um Menschen in Hamburg durch die schwere Krise zu bringen", betonte Dressel.

Brosda: Lage der Kulturbranche weiter schwierig

Kultursenator Carsten Brosda hob noch einmal die schwierige Lage der Künstler und Kulturschaffenden hervor. "Vom ersten Tag an hat Hamburg für die Kulturbranche mitgedacht, weil sie so wichtig ist", erklärte Brosda. Über 90 Millionen Euro an Kulturhilfen seien in Hamburg in 2020 bereitgestellt worden., zuletzt gut 14 Millionen Euro mit der Neustartprämie für soloselbstständige Künstlerinnen, Künstler und Kreative.

Kultursenator Carsten Brosda im Rathaus (Archivbild)
Kultursenator Carsten Brosda im Rathaus (Archivbild)

Die Frage, die alle umtreibe, sei: Wie kann es denn wieder losgehen? Wie kommen wir ins kulturelle und gesellschaftliche Leben zurück? "Daran werden wir sehr intensiv arbeiten", versprach Brosda.

Senat informiert über Corona-Lage und Mutationen in Hamburg

Am Dienstagmittag gab der Hamburger Senat den aktuellen Corona-Stand in der Hansestadt bekannt. "Die Corona-Lage in Hamburg ist weiter angespannt, die Zahlen bleiben konstant", sagte Julia Offen, stellvertretende Sprecherin des Senats. "Wir können daher von einer Seitwärtsbewegung sprechen."

Die meisten Infektionen gibt es derzeit bei den 20- bis 29-Jährigen und den 30- bis 39-Jährigen. "Viele Infizierte stecken sich im familiären Umfeld an sowie in Pflegeheimen und Krankenhäusern", erläuterte Offen. Derzeit gebe es eine Positivrate von sechs Prozent bei rund 15.000 Tests pro Tag.

Die Corona-Inzidenz in Hamburg ist am Dienstag wieder etwas gesunken (Symbolbild).
Die Corona-Inzidenz in Hamburg ist am Dienstag wieder etwas gesunken (Symbolbild). © picture alliance/dpa

Auch in Hamburg könnten einzelne Menschen offenbar bereits mit einer mutierten Variante des neuartigen Coronavirus infiziert sein. Wie viele Tests in Hamburg auch auf eine Corona-Mutation hin untersucht werden, könne nicht genau benannt werden. "Wir haben mehrere Proben, die sequenziert werden, aber da es ein langwieriges Verfahren ist, das nicht innerhalb weniger Stunden abgeschlossen ist, gibt es noch keine Ergebnisse", erklärte die Senatssprecherin.

Erst in der kommenden Woche kann der Senat nach Angaben der Sozialbehörde eine verlässliche Einschätzung dazu abgeben, inwieweit eine mutierte Variante bereits in Hamburg angekommen ist. Zukünftig soll jeder 20. positive Corona-Test in Hamburg näher auf eine mögliche Mutation des Virus untersucht werden.

Die gute Nachricht: "Bis Mitte Februar werden alle Menschen in Pflegeheimen, die es möchten, eine erste Impfung erhalten haben", so Offen. In dieser Woche habe die Hansestadt von Pfizer/Biontech 11.000 Impfdosen erhalten. Auch von Moderna erhalte Hamburg Lieferungen, diese gingen jedoch direkt an die Krankenhäuser.

In Hamburg vorerst keine Lockerungen geplant

Zur Auslastung in den Hamburger Kitas sagte Offen: Es werde sich jetzt und in den nächsten Wochen einpendeln, dass etwa ein Drittel der Familien die erweiterte Notbetreuung in Anspruch nimmt.

Viele Geschäfte in Hamburg sind wegen des Lockdowns derzeit geschlossen (Symbolbild).
Viele Geschäfte in Hamburg sind wegen des Lockdowns derzeit geschlossen (Symbolbild). © imago/teamwork

Hoffnungen auf Lockerungen in Hamburg gibt es derzeit nicht. Offen: "Wir haben immer noch eine viel zu hohe Inzidenz. Daher können wir jetzt nicht über Lockerungen sprechen." Hamburgs Weg sei immer ein vorsichtiger gewesen und das solle auch weiterhin beibehalten werden. "Mutierte Viren bringen eine unglaubliche Dynamik mit. Hamburg bleibt beim vorsichtigen Weg", so die Senatssprecherin.

Coronavirus: Neue Zahlen für Hamburg

Die für das Ressort Gesundheit zuständige Hamburger Sozialbehörde hat am Dienstag 206 neue Corona-Infektionen gemeldet. Am vergangenen Dienstag waren es 251 Fälle. Somit sinkt der Inzidenzwert wieder etwas und liegt nun bei 94,6 (Vortag: 97,0) Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 45.132 Covid-19-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach RKI-Schätzungen 37.500 als genesen.

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Die Zahl der Corona-Patienten in den Krankenhäusern liegt weiter bei 459 (Stand: 25.1.). 100 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch behandelt werden müssen, 82 von ihnen kommen aus Hamburg. Nach Angaben des Berliner Robert-Koch-Instituts sind zwei weitere Todesfälle hinzugekommen, die Zahl liegt nun in Hamburg bei 990 Todesfällen.

Coronavirus: Zweite Schutzimpfungen in den Messehallen starten

Ganz so aufgeregt wie bei ihrer ersten Impfung gegen Covid 19 Anfang des Monats war Brigitta Kledtke (83) aus Hamm am Dienstagmorgen nicht mehr. Sie ist ja fast schon ein Impfprofi und kennt das Prozedere im Impfzentrum in den Hamburger Messehallen bereits. Nun also bekommt sie ihre zweite Corona-Impfung. Sie ist an diesem Morgen eine von 446 Menschen, die heute ins Impfzentrum kommen, um ihre ersehnte zweite Impfung zu bekommen. Damit sind diese Hamburger der ersten Prioritätsgruppe in sieben bis zehn Tagen zu 95 Prozent gegen das Coronavirus geschützt.

Mit dem Beginn der zweiten Impfung hat sich Zahl derjenigen, die ins Impfzentrum kommen, von täglich 500 auf nun 1000 verdoppelt. Entsprechend ausgeweitet wurde das Personal und die räumlichen Kapazitäten im Impfzentrum. Dr. Dirk Heinrich, medizinischer Leiter des Impfzentrums in den Messehallen: „Hamburg hat ja die Dosen für die Zweitimpfung zurückgelegt, so dass wir heute auf 1000 Impflinge aufstocken können.“ Wann die nächste Gruppe an Impfberechtigten ihre erste Dosis bekommen können, weiß er noch nicht: „Wir wissen noch nicht, ob wir regelmäßig den Impfstoff bekommen und wir wissen auch noch nicht, wann wir mit den 190.000 über 80-Jährigen durch sind.“

Dirk Heinrich, medizinischer Leiter des Hamburger Impfzentrum, im Interview:

Dirk Heinrich, medizinischer Leiter des Hamburger Impfzentrum, im Interview

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    Für Walter Plassmann, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung (KVH), die die Impfungen im Auftrag der Stadt organisiert ist der Tag der Zweitimpfung ein Meilenstein: „Wir freuen uns, alles was wir hier vorbereitet haben, funktioniert. Die Mitarbeiter hier wollen Gas geben.“ Insgesamt wurden in Hamburg 40.000 Menschen gegen Covid 19 geimpft, knapp 11.000 davon im Impfzentrum.

    Pop-up-Corona-Testzentrum in der Hamburgischen Bürgerschaft

    Erstmals seit Beginn der Pandemie wird in der Hamburgischen Bürgerschaft ein Corona-Testzentrum eingerichtet. Bereits bei der Sitzung an diesem Mittwoch und bis auf weiteres haben alle Teilnehmer an Plenartagen die Möglichkeit, einen Antigen-Schnelltest zu machen, wie Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit mitteilte. „Ich bitte Sie sehr, dass Sie das Angebot wahrnehmen, um dadurch das Infektionsrisiko für alle an der Sitzung Beteiligten zu minimieren und so dazu beizutragen, dass die Bürgerschaft arbeitsfähig bleibt“, schrieb sie an alle Abgeordneten, Mitarbeiter und Journalisten. „Die Testung erfolgt freiwillig und auf Kosten der Bürgerschaft.“

    Wegen der Pandemie kommt die Bürgerschaft bereits seit dem vergangenen Jahr mit reduzierter Abgeordnetenzahl statt im Plenarsaal im Großen Festsaal des Rathauses zusammen, wo größere Abstände gewahrt werden können und Trennscheiben zwischen den Sitzen der Abgeordneten das Infektionsrisiko minimieren sollen.

    Polizei löst Corona-Party junger Leute auf

    Die Polizei hat in Gnarrenburg im Landkreis Rotenburg eine Party von acht jungen Leuten aus sieben verschiedenen Haushalten aufgelöst. Nach Mitteilung vom Dienstag waren die Beteiligten zwischen 15 und 20 Jahre alt. Sie hatten sich am Montagabend in einer Wohnung getroffen. Den Angaben nach räumten sie zwar den Verstoß gegen die Corona-Verordnung ein, zeigten aber kein Verständnis für die Polizeimaßnahme. Gegen sieben Betroffene wurden Bußgeldverfahren eingeleitet. Derzeit sind Treffen nur zwischen einem Hausstand und jeweils einer weiteren Person erlaubt.

    Coronavirus: Sorge vor Mutationen wächst im Norden

    Unterdessen werden auch im Norden aus Sorge vor den mutierten Varianten des neuartigen Coronavirus die positiven Corona-Tests verstärkt eingehend analysiert – um herauszufinden, ob sich die mutmaßlich ansteckenderen Viren bereits verbreiten. „In Einzelfällen haben wir die Varianten bereits festgestellt“, sagte der Regionalleiter Christoph Keck von der Laborgruppe Amedes dem Abendblatt. Dabei handle es sich etwa um Proben aus Flensburg.

    Zur Frage, ob auch Hamburg bereits betroffen ist, kann die Sozialbehörde „noch keine verlässliche Einschätzung“ treffen. Ein Sprecher sagte, die wichtigste Einschätzung sei, dass sich auch die mutierten Viren auf den bekannten Wegen verbreiteten und deshalb die bisherigen Maßnahmen und das Reduzieren von Kontakten das „wichtigste Mittel“ blieben.

    Lesen Sie dazu auch: Corona-Mutationen - Gefahr erkannt, zu spät reagiert

    Die Labormitarbeiter der Amedes-Gruppe setzen bei der Analyse auf „Real-Time-PCR-Tests“. Im Gegensatz zur Sequenzierung wird dabei nicht das vollständige Erbgut des Coronavirus betrachtet, sondern eine „molekularbiologische Sonde“ eingesetzt, die gezielt nach den mutierten Varianten sucht. Etwa drei bis vier Stunden dauere die Analyse in der Praxis.

    Zur Frage, ob auch Hamburg bereits von den Corona-Mutationen betroffen ist, kann die Sozialbehörde „noch keine verlässliche Einschätzung“ treffen (Symbolbild).
    Zur Frage, ob auch Hamburg bereits von den Corona-Mutationen betroffen ist, kann die Sozialbehörde „noch keine verlässliche Einschätzung“ treffen (Symbolbild). © imago/ITAR-TASS

    Neben den drei Varianten aus Großbritannien, Südafrika und Brasilien gebe es bereits weitere Mutationen. „Über ihre Charakteristika und Gefahr ist jedoch noch zu wenig bekannt“, so der Experte. Es sei illusorisch, alle positiven Corona-Tests in Deutschland auf Mutationen überprüfen zu wollen. „Das würde die Laborkapazitäten völlig überschreiten.“ Etwa fünf bis zehn Prozent der Tests genauer zu analysieren sei dagegen mittelfristig machbar.

    Die Corona-Regeln für Hamburg im Überblick:

    Die aktuellen Corona-Regeln für Hamburg im Überblick

    • Alle Regeln, die im Rahmen der Eindämmungsverordnung bis zum 10. Januar gelten sollten, werden grundsätzlich bis zum 14. Februar verlängert – ein Großteil des Einzelhandels bleibt geschlossen, bestellte Waren dürfen aber abgeholt werden. "Körpernahe Dienstleistungen" wie Friseure, Nagel-, Massage- und Tattoo-Studios dürfen nicht angeboten werden. Auch Kultur- und Freizeiteinrichtungen bleiben geschlossen, Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit bleibt verboten.
    • Kontaktregeln Angehörige eines Haushalts dürfen sich nur noch mit einer weiteren Person treffen. Ausnahmen für Kinder gibt es nicht.
    • Die Maskenpflicht wird angepasst: Stoffmasken reichen in den meisten Fällen nicht mehr aus. Stattdessen müssen medizinische Masken (mindestens OP-Masken, auch FFP2- oder KN95-Masken sind möglich) getragen werden. Bis zum 1. Februar gilt eine Übergangsphase, danach werden Verstöße mit Bußgeldern geahndet.
    • Kitas und Schulen: Die Präsenzpflicht an den Schulen bleibt aufgehoben, stattdessen soll so weit wie möglich Distanzunterricht gegeben werden. Kinder sollen – wann immer möglich – zu Hause betreut werden. Die Kitas wechseln in die "erweiterte Notbetreuung". Die privat organisierte Kinderbetreuung in Kleingruppen bleibt gestattet.
    • Arbeitgeber sind angehalten, so weit wie möglich ein Arbeiten von zu Hause aus zu ermöglichen. Zusätzlich soll eine neue Bundesverordnung Arbeitgeber dazu verpflichten, Homeoffice anzubieten, so weit das möglich ist. Betriebskantinen dürfen nur öffnen, wenn sie für den Arbeitsablauf zwingend erforderlich sind.
    • Sollte die Sieben-Tage-Inzidenz auf einen Wert über 200 steigen, müsste eine Ausgangsbeschränkung erlassen werden, die den Bewegungsradius auf 15 Kilometer rund um den Wohnort einschränkt. Wie genau diese Regel in Hamburg angewandt würde, ist noch nicht bekannt – der Senat will darüber entscheiden, sollte sich die Inzidenz dem Grenzwert annähern.
    • Senioren- und Pflegeeinrichtungen sollen mehrmals pro Woche Personal und Besucher testen. Das war in Hamburg schon verpflichtend und gilt nun bundesweit.
    • Zwei-Test-Strategie bei Reiserückkehrern aus Risikogebieten: Ein Corona-Test direkt nach der Einreise ist verpflichtend, die zehntägige Quarantäne kann frühestens fünf Tage nach der Einreise durch einen weiteren Test verkürzt werden. Die Kosten für die Tests werden nicht übernommen.

    Im Norden setzt man bei Impfterminen auf Konzertticket-System

    Anders als in Hamburg und vielen anderen Bundesländern werden Termine für Corona-Schutzimpfungen in Schleswig-Holstein nicht zentral über die Kassenärztliche Vereinigung, sondern den Ticketing- und Konzertexperten Eventim vergeben. Grund für die Entscheidung sei die Erfahrung des Unternehmens aus Bremen gewesen, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in Kiel. Nach Ansicht des Ministeriums ist das Unternehmen in der Lage, „ein begrenztes Gut“, also Impftermine, auch unter hoher Auslastung von Anfragen zu vermitteln. Die Erfahrungen seien bislang positiv.

    In Hamburg war nach dem Ansturm auf die ersten 20.000 für das Impfzentrum in den Messehallen zu vergebenden Termine Ende vorletzter Woche Kritik am System der Kassenärztlichen Vereinigung lautgeworden. Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) hatte angekündigt, sich nach Alternativen umzusehen, sollten sich Erreichbarkeit und Servicequalität nicht verbessern. Sie vertraue darauf, dass dies inzwischen geschehen sei, sagte ihr Sprecher. Wann in Hamburg neue Termine vergeben werden können, war wegen der Verzögerungen bei der Impfstofflieferung aber weiter unklar.

    „Wichtig ist uns, so schnell wie möglich den vorhandenen Impfstoff zu den Menschen zu bekommen - und das ist uns bisher in Schleswig-Holstein gelungen“, sagte Schleswig-Holsteins Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP). Sein Sprecher nannte ein Beispiel: „Innerhalb von einer Minute waren mehr als 4000 Termine in Warenkörben reserviert. In der Spitze des Anmeldeverfahrens gab es laut Eventim bis zu 3225 Klicks pro Sekunde auf Impfen-SH.de.“ Das sei mit dem Ticketverkaufsstart der Tournee eines internationalen Popstars vergleichbar. „

    Datenpanne bei Corona-Zahlen aus Schleswig-Holstein

    In Schleswig-Holstein sind innerhalb von 24 Stunden 111 neue Corona-Fälle registriert worden. Eine Woche zuvor hatte es 219 Neuinfektionen gegeben. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche sank am Montag auf 89,7 (Sonntag 94,1). Das geht aus Daten hervor, die das Gesundheitsministerium in Kiel am Montagabend veröffentlichte. Die Zahl der Menschen, die mit oder an Corona gestorben sind, stieg um 14 auf 769.

    Die Inzidenz in Schleswig-Holstein sank am Montag auf 89,7 (Symbolbild).
    Die Inzidenz in Schleswig-Holstein sank am Montag auf 89,7 (Symbolbild). © picture alliance/dpa

    499 Corona-Patienten sind den Angaben zufolge derzeit in Schleswig-Holstein in Krankenhäusern. 81 werden intensivmedizinisch betreut - 45 mit Beatmung. Die Zahl der Genesenen wird auf etwa 27.200 geschätzt. Bislang gibt es in dem Bundesland 33.957 nachgewiesene Corona-Infektionen.

    Augenscheinlich gab es aber in mindestens einem Fall eine Übertragungspanne: Aus dem Kreis Pinneberg sind keine neue Fälle in der Gesamtübersicht des Landes aufgeführt: Tatsächlich wurden 53 neue Fälle registriert, der Sieben-Tage-Wert bleibt weiter über dem Grenzwert von 200.

    Maskenpflicht: die wichtigsten Fragen und Antworten:

    Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Maskenpflicht im Überblick:

    Welche Typen von medizinischen Masken gibt es?

    • OP-Masken: Mehrlagige Masken, die einen besseren Schutz als einfache Stoffmasken bieten.
    • FFP2-Masken: Müssen 94 Prozent aller Aerosole zurückhalten, um die Norm zu erfüllen.
    • FFP3-Masken: Müssen laut Norm 99 Prozent der Aerosole zurückhalten.
    • KN95-, N95-, P2-, D2- oder CPA-Masken: Importierte Masken, die vereinfachte Prüfverfahren durchlaufen, beim Bezug über die Apotheke aber etwa gleichwertigen Schutz wie FFP2-Masken bieten.

    Kann ich die Masken mehrfach verwenden?

    • OP-Masken sind reine Wegwerfprodukte, die spätestens dann entsorgt werden sollten, wenn sie durchfeuchtet sind.
    • FFP2-Masken sind offiziell nur dann wiederverwendbar, wenn sie herstellerseitig mit einem "R" gekennzeichnet wurden. Laut Forschern der Uni Münster können aber auch Einweg-FFP-2-Masken ("NR") bis zu fünf Mal verwendet werden, wenn man sie für mindestens eine Woche an der Luft trocknet, bevor man sie wieder verwendet. Die Trocknung im Ofen ist umstritten.
    • Desinfektionsmittel zerstören die Filtereigenschaften der Maske und machen sie unbrauchbar

    Was muss ich beim Kauf von Masken beachten?

    • Beim Kauf im Einzelhandel oder im Internet ist bei OP-Masken und FFP2-Masken auf das CE-Zeichen und eine vierstellige Nummer zu achten. Diese gibt die Prüfstelle an und kann im Internet überprüft werden.
    • Masken mit Ventil sind in Hamburg nicht erlaubt: Sie vereinfachen zwar das Atmen, geben die Luft aber ungefiltert an die Umwelt ab - bieten also zwar Eigen-, aber keinen Fremdschutz.

    Was kosten medizinische Masken?

    Mit der Einführung der erweiterten Maskenpflicht steigen auch die Preise für Masken teilweise stark an – FFP2-Masken kosten normalerweise zwischen 3 und 7 Euro pro Stück, OP-Masken sind zum Teil für deutlich weniger als einen Euro pro Stück im Paket zu bekommen. Vorsicht ist bei besonders günstigen Angeboten besonders im Internet geboten: Dahinter könnten ungeprüfte Importe oder Ausschussware stecken, die nicht denselben Schutz bieten wie eine zertifizierte Maske.

    Was ist beim Tragen der Masken zu beachten?

    • OP-Masken sitzen relativ lose. Der Sitz kann verbessert werden, wenn man sie mit einer Stoffmaske kombiniert.
    • FFP2-Masken müssen eng anliegen, damit sie ihre volle Filterwirkung entfalten. Dann wird aber auch das Atmen spürbar anstrengender. Ein Vollbart verhindert den korrekten Sitz der Maske.
    • Allgemein gilt, dass Masken spätestens ausgetauscht werden müssen, wenn sie feucht sind.
    • Benutzte Masken nicht an der Filterfläche berühren: Etwaig aufgenommene Viren geraten dann an die Hände. Die Masken sollten nur an den Bändern berührt werden.

    Weitere Fragen beantwortet unser großer Überblick zum Thema FFP2-Masken

    Mutiertes Virus in weiterem Kreis in Schleswig-Holstein nachgewiesen

    Auch im Kreis Nordfriesland ist eine mutierte Variante des Corona-Virus nachgewiesen worden. Die Sequenzierung habe eine Infektion mit der in Großbritannien grassierenden Variante des Erregers nachgewiesen, sagte ein Sprecher des Kreises am Montag. Derzeit werden die Kontaktpersonen des Patienten ermittelt. Nach Angaben des Kreissprechers hatte sich der Patient aus Nordfriesland möglicherweise in Flensburg mit der hochansteckenden Virusvariante aus Großbritannien infiziert, die dort am Wochenende bestätigt worden war.

    Corona-Ausbruch in Lübecker Klinik: 79 Mitarbeiter angesteckt

    An der Sana Klinik in Lübeck (Archivbild) ist es zu einem größeren Corona-Ausbruch gekommen.
    An der Sana Klinik in Lübeck (Archivbild) ist es zu einem größeren Corona-Ausbruch gekommen. © picture alliance | Markus Scholz

    Am Sana Klinikum in Lübeck und in einer Lübecker Gemeinschaftsunterkunft sind Corona-Ausbrüche aufgetreten. Auf den chirurgischen Stationen der Sana-Kliniken seien 79 Ärzte, Pflege-und Servicekräfte positiv auf das Coronavirus getestet worden, sagte eine Kliniksprecherin am Montag. Insgesamt 95 Mitarbeiter befinden sich demnach in Quarantäne. Ausgelöst wurde die Infektion nach Angaben der Sprecherin vermutlich durch einen Patienten, der bei seiner Aufnahme zunächst negativ auf das Virus getestet worden war. Ein zweiter Test sei dann positiv ausgefallen. Zuvor hatten der NDR und die „Lübecker Nachrichten“ berichtet.

    Außerdem sind in einer Lübecker Gemeinschaftsunterkunft nach Angaben der Hansestadt Lübeck insgesamt sieben Bewohner positiv auf das Coronavirus getestet worden. Wegen der engen Kontakte zu anderen Bewohnern sei eine Nachverfolgung von Kontakten nicht mehr möglich, so dass die gesamte Einrichtung am Wochenende unter Quarantäne gestellt worden sei, sagte eine Sprecherin der Stadt. Weitere Testergebnisse stehen nach Angaben der Sprecherin noch aus.

    Lesen Sie hier die Corona-News für Hamburg und den Norden vom Vortag