Hamburg. Der Überblick: Hafengeburtstag 2021 abgesagt. Neuer Corona-Höchststand. Fischmarkt bleibt geschlossen. Polizei erwischt Masken-Muffel.

Der Corona-Knick scheint weiter auszubleiben: Die Fallzahlen in Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern zeigen anderthalb Wochen nach Beginn der strengeren Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie weiter keine Tendenz zum Rückgang. Die Gesundheitsämter in den norddeutschen Bundesländern arbeiten am Limit, Hamburgs zentrale Taskforce zur Kontaktnachverfolgung sucht Mitarbeiter – und der Corona-Ausbruch in einem Altenheim in Norderstedt hat bereits 13 Tote gefordert.

Die aktuellen Entwicklungen zur Covid-19-Pandemie im Norden lesen Sie in unserem täglichen Corona-Newsblog.

In Hamburg hoffte man am Donnerstag auf einen erstmaligen substanziellen Rückgang des Sieben-Tage-Werts. Der Grund: Vor einer Woche war mit 647 Neuinfektionen ein Höchststand erreicht worden – hätte die Zahl der neuen Fälle auf dem Niveau der vergangenen Tage gelegen, wäre der Inzidenzwert auf "nur noch" 150 gesunken. Stattdessen wurde ein neues Allzeithoch von 660 neuen Fällen gemeldet.

Die aktuellen Fallzahlen aus ganz Norddeutschland

  • Hamburg: 660 neue Corona-Fälle, 292 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern, keine neuen Todesfälle. Sieben-Tage-Wert: 165,2 (Stand: Donnerstagmittag)
  • Schleswig-Holstein: 192 neue Corona-Fälle, 119 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Stand: Donnerstagabend, Schleswig-Holstein meldet auf Landesebene keinen Sieben-Tage-Wert)
  • Niedersachsen: 1613 neue Corona-Fälle, 21 weitere Todesfälle. Sieben-Tage-Wert: 106,5 (Stand: Donnerstagmorgen, Niedersachsen meldet auf Landesebene keine Krankenhaus-Belegungszahlen)
  • Mecklenburg-Vorpommern: 117 neue Corona-Fälle, 320 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern, keine neuen Todesfälle. Sieben-Tage-Wert: 43,3 (Stand: Mittwochnachmittag)
  • Bremen: 217 neue Corona-Fälle, 173 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern, keine neuen Todesfälle. Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 196,8, Stadt Bremerhaven: 103,6 (Stand: Mittwochnachmittag, Bremen gibt den Sieben-Tage-Wert nur getrennt nach beiden Städten an)

Die wichtigsten Corona-Nachrichten aus Norddeutschland am Donnerstag, 12. November:

Corona in Deutschland und weltweit – die interaktive Karte

Corona-Ausbruch in Hamburger Seniorenheim

In einer Senioreneinrichtung in Hamburg-Heimfeld hat es einen massiven Corona-Ausbruch gegeben. Laut Pflegen & Wohnen sind 70 Bewohner und 20 Mitarbeiter der Einrichtung bei einer Reihenuntersuchung positiv getestet worden. Laut dem Sprecher ist der überwiegende Teil frei von Symptomen. In der Einrichtung leben 230 Bewohner und arbeiten 70 Mitarbeiter. Um die Betreuung der Bewohner zu gewährleisten, werden in dem Heim jetzt Mitarbeiter anderer Einrichtungen eingesetzt.

Polizei Hamburg erwischt 330 Masken-Muffel

Bei einer Polizeikontrolle in den Bereichen Ballindamm, Mönckebergstraße, Spitalerstraße und an den Landungsbrücken – hier ist das Tragen von Masken Pflicht – wurden 330 Passanten ohne Mund-Nasen-Schutz erwischt. In allen Fällen blieb es bei mündlichen Verwarnungen, auch weil die Beschilderung, die auf die Maskenpflicht hinweist, immer noch mangelhaft ist.

AK Wandsbek: Corona-Ausbruch auf Geriatrie-Station

Bei einem Corona-Ausbruch auf der Geriatrie-Station der Asklepios Klinik Wandsbek ist das Virus bei sieben Patienten und drei Mitarbeitern nachgewiesen worden, wie der Klinikkonzern auf Abendblatt-Anfrage bestätigte. Asklepios-Sprecher Mathias Eberenz erklärte, dass alle sieben "nach enger Absprache mit dem Gesundheitsamt sofort auf eine speziell für Covid-19-Patienten eingerichtete Isolierstation verlegt und sind damit von anderen, nicht positiv getesteten Patienten getrennt" worden seien.

In der Geriatrie-Station der Asklepios Klinik Wandsbek ist es zu einem Corona-Ausbruch gekommen (Archivbild).
In der Geriatrie-Station der Asklepios Klinik Wandsbek ist es zu einem Corona-Ausbruch gekommen (Archivbild). © picture alliance

Weitere Tests der Patienten auf der altersmedizinischen Station seien bislang negativ ausgefallen – die gesamte Station stehe unter Quarantäne: "Es werden dort keine weiteren Patienten aufgenommen und auch keine von dort innerhalb der Klinik auf andere Stationen verlegt", sagte Eberenz. Corona-Tests unter den Mitarbeitern auf der Station hätten bisher drei Infektionen gezeigt, alle drei Mitarbeiter befänden sich in häuslicher Quarantäne. Mit dem zuständigen Gesundheitsamt seien weitere "regelmäßige Testungen für Patienten und Mitarbeiter vereinbart".

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Bremen schränkt Corona-Tests enge Kontaktpersonen ein

Wegen einer Überlastung der Labore schränkt Bremen die Tests für enge Kontaktpersonen von Corona-Infizierten ein. Diese Tests könnten nicht mehr flächendeckend erfolgen, teilte die Gesundheitsbehörde mit. So könnten regelmäßige Tests für Kontaktpersonen der Kategorie I, die keine Symptome aufwiesen, nicht mehr angeboten werden. Das Gleiche gelte für Präventivtestungen von Lehrern und Erziehern ohne Symptome, die nicht zu einer besonders gefährdeten Gruppe gehörten.

Kontaktpersonen der Kategorie I sind beispielsweise Menschen, die mit einer infizierten Person einen mindestens 15-minütigen Gesichts-(„Face-To-Face-“) Kontakt mit einem Abstand unter 1,5 Metern hatten. Für sie gilt eine Quarantäne-Pflicht.

Bremen: Mehr Corona-Tests in Pflegeheimen

Vergangene Woche wurden den Angaben zufolge rund 18.300 Tests bei Bremern durchgeführt – und damit in etwa so viele wie im von der Einwohnerzahl her dreimal so großen Hamburg (1,85 Millionen Menschen). Da die Labore im Land Bremen (683.000) auch Tests für Einsender aus dem Bremer Umland vornähmen, seien die Kapazitäten inzwischen vollständig ausgelastet.

Bremens Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke) betonte, die Testkapazitäten müssten verstärkt für vulnerable Gruppen eingesetzt werden. Es gebe vermehrt Corona-Fälle im Zusammenhang mit Pflegeeinrichtungen und Kliniken. „Genau dort brauchen wir auch jetzt vermehrt Tests.“

Hamburg: Anteil der Schulen an Neuinfektionen sinkt

Der Anteil von Infektionen im Schulumfeld an der Gesamtzahl der Neuansteckungen ist in Hamburg am Donnerstag deutlich gesunken. Die Schulbehörde meldete 77 Neuinfektionen an 54 Schulen, davon betroffen sind 59 Schülerinnen und Schüler sowie 18 Schulbeschäftigte.

Die meisten Fälle gab es an der Beruflichen Schule für medizinische Fachberufe auf der Elbinsel, der Stadtteilschule Lurup und der Gyula Trebitsch Schule Tonndorf (je drei betroffene Schüler) und an der Schule auf der Veddel (drei betroffene Schulbeschäftigte). Der Anteil von Schülern und Lehrern an den Gesamtinfektionen in Hamburg betrug am Donnerstag nur noch 11,7 Prozent – war also geringer als ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung, der 15,3 Prozent beträgt. Zuletzt waren Schüler und Lehrer mit bis zu 26 Prozent aller Neuinfektionen an vielen Tagen überproportional am Infektionsgeschehen beteiligt gewesen.

Insgesamt sind laut Behörde derzeit 817 akute Infektionen von Menschen aus dem schulischen Kontext an 231 Schulen bekannt. Betroffen sind 661 Schülerinnen und Schüler sowie 156 Schulbeschäftigte. Aktuell befinden sich insgesamt 98 (von rund 9500) Klassen und 282 Schulbeschäftigte in Quarantäne. Seit Ende der Herbstferien gab es laut Senat 1388 bekannte Neuinfektionen im Schulumfeld, davon 1099 Schüler und Schülerinnen sowie 289 Schulbeschäftigte.

Hafengeburtstag 2021 abgesagt

Der Hafengeburtstag 2021 wird wegen der Corona-Pandemie nicht stattfinden, das teilte die Stadt am Donnerstag mit. Der zuständige Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) sagte, er bedauere die Absage des Hafengeburtstags sehr: "Es wäre aber unverantwortlich gegenüber den vielen ehrenamtlichen Partnern, den zahllosen mit dem Hafengeburtstag verbundenen Unternehmen, gegenüber unseren Dienstleistern, gegenüber allen für die der Hafengeburtstag eine Herzensangelegenheit ist, weiter Kosten und Aufwand zu produzieren, obwohl keine realistische Chance auf eine Durchführung besteht. Die verantwortungsvollste, wenn auch schmerzhafte Entscheidung, ist daher jetzt diese frühzeitige Absage.“

Zwar sei jetzt noch nicht abzusehen, wie sich die Pandemie bis zum kommenden Mai entwickeln werde. Davon, dass das Virus bis dahin verschwunden sei, könne man aber nicht ausgehen, heißt es in der Mitteilung der Wirtschaftsbehörde. Im Format des Hafengeburtstags, der jährlich mehr als eine Million Besucher anzieht, sei eine "unter Infektionsgesichtspunkten sichere Durchführung" nicht zu leisten.

Mit der frühzeitigen Absage sorge man für Planungssicherheit und verhindere weitere Kosten für alle Partner und Dienstleister.

Gedränge in Bus und Bahn – so hoch ist die Ansteckungsgefahr

Trotz erneut gesunkener Fahrgastzahlen sind gerade in den Stoßzeiten Busse, U- und S-Bahnen in Hamburg sehr voll, Abstand halten ist schwierig oder sogar unmöglich. Wie RKI und Hochbahn die Ansteckungsgefahr einschätzen.

Innenministerin warnt: Lage in Niedersachsen "sehr, sehr ernst"

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen ist in Niedersachsen erneut leicht gestiegen und binnen 24 Stunden gab es 21 weitere Todesfälle. Am Donnerstag wurden 1613 Neuinfektionen registriert, wie das Gesundheitsministerium in Hannover mitteilte. Am Vortag waren es 1512, am Donnerstag vor einer Woche 1423 Fälle. Die Zahl der Erkrankten in Kliniken blieb mit 866 nach 865 am Vortag praktisch konstant. 197 der Patienten befinden sich auf der Intensivstation, 130 davon müssen künstlich beatmet werden. Auch zehn Kinder werden aktuell mit einer Corona-Erkrankung stationär behandelt.

„Die Lage ist nach wie vor sehr, sehr ernst“, sagte Niedersachsens Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD). Es sehe zwar so aus, als würden sich die Infektionszahlen derzeit auf einem hohen Niveau stabilisieren, aber noch sei es zu früh, um die Auswirkungen der Maßnahmen wirklich zu bewerten. „Vor diesem Hintergrund ist es aus meiner Sicht zum jetzigen Zeitpunkt nicht angebracht, über Lockerungen nachzudenken.“

„Wir wissen aus dem Frühjahr dieses Jahres, dass es einige Wochen dauert, bis sich die Kontaktbeschränkungen auch in sinkenden Infektionszahlen bemerkbar machen und ein eindeutiger Abwärtstrend erkennbar ist“, erinnerte Reimann. „Wenn wir uns alle weiterhin an die Regeln halten und diszipliniert verhalten, besteht aber die Hoffnung, dass wir den vorläufigen Höhepunkt bei den Neuinfektionen bald hinter uns haben und das exponentielle Wachstum bremsen können.“

Die meisten neuen Corona-Infektionen auf 100 000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen gab es im Kreis Vechta (271), gefolgt von Salzgitter (241,6), Cloppenburg (233,2) und Verden (221,7). Am geringsten ist die sogenannte Sieben-Tages-Inzidenz im Kreis Goslar (27,9).

Fischmarkt bleibt weiter geschlossen

Die Wiedereröffnung des Fischmarktes muss erneut verschoben werden. Aufgrund der aktuellen Corona-Situation haben sich das Bezirksamt Altona und der Landesverband des Ambulanten Gewerbes und der Schausteller (LAGS) darauf verständigt, ihn bis auf weiteres nicht wieder stattfinden zu lassen – er gilt als Veranstaltung und nicht als Wochenmarkt und wäre deswegen derzeit nur mit maximal 100 Personen zugelassen.

Darf vorerst weiter keinen Fisch verkaufen: Aale-Dieter auf dem Fischmarkt.
Darf vorerst weiter keinen Fisch verkaufen: Aale-Dieter auf dem Fischmarkt. © HA | Roland Magunia

„Wir als Markthändler wollen dringend und auch gerne auf den Hamburger Fischmarkt zurückkehren. Unter den aktuellen coronabedingten Voraussetzungen, mit nicht mehr als 100 Besuchern gleichzeitig auf der Fläche, ergibt das jedoch aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten keinen Sinn“, sagt Klaus Moritz, Vize-Präsident im Landesverband des Ambulanten Gewerbes und der Schausteller. „Wir werden jetzt warten, bis sich die Corona-Lage so entwickelt, dass wieder mindestens 500 Besucher auf den Fischmarkt dürfen. Bis dahin bleiben wir im engen und vertrauensvollen Austausch mit dem Bezirksamt Altona und hoffen auf bessere Zeiten“, so Moritz.

„Der Fischmarkt liegt uns in Altona besonders am Herzen. Und mit ihm auch die Schaustellerinnen und Schausteller“, sagt Altonas Bezirksamtsleiterin Stefanie von Berg (Grüne). „Wir hoffen auch in ihrem Interesse, dass das Corona-Infektionsgeschehen zurückgeht, so dass der Fischmarkt unter wirtschaftlich tragbaren Voraussetzungen wieder stattfinden kann. Wir wünschen uns natürlich, dass das zeitnah geschehen kann.“ Seit Mitte März müssen potenzielle Besucher auf den 300 Jahre alten Markt verzichten. Üblicherweise sind dort etwa 120 Marktstände aufgebaut.

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Uni-Präsident über den Umgang mit der Corona-Krise

In der aktuellen Folge des Uni-Podcasts vom Hamburger Abendblatt spricht Präsident Dieter Lenzen darüber, wie Menschen Entbehrungen und Verzicht kompensieren – und wie man sich in der Corona-Krise die Lebensfreude erhält.

Corona in Hamburg: Neuer Höchststand statt Rückgang

Der erwartete Corona-Knick ist ausgeblieben: Mit 660 neuen Corona-Fällen (Vortag: 396) liegt die Zahl sogar über dem Allzeithoch vom vergangenen Donnerstag, als 647 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die Inzidenz steigt auf 165,2.

In Hamburgs Krankenhäusern werden derzeit 292 (Vortag: 283) Covid-19-Patienten behandelt. Die Zahl der Menschen, die so schwer erkrankt sind, dass sie auf Intensivstationen behandelt werden müssen, liegt am Donnerstag bei 72 (Vortag: 71). Die Zahl der vom Institut für Rechtsmedizin bestätigten Corona-Toten liegt weiter bei 262 – diese Zahl wird aber nicht tagesaktuell, sondern nach Meldungseingang aktualisiert.

Großkontrolle der Corona-Regeln: Polizei zieht positives Fazit

Die Polizei Hannover hat nach einer ganztägigen Großkontrolle in der Region ein positives Fazit gezogen: Die Zahl der Menschen, die ohne Maske angetroffen wurden, sei im Vergleich zur letzten Großkontrolle im September deutlich zurückgegangen. Damals waren etwa 5000 Verstöße festgestellt worden, am Mittwoch wurden nur 204 Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet und 1030 Ansprachen durch Polizeibeamte durchgeführt.

Es sei unter anderem festgestellt worden, dass die Beschilderung, die auf eine geltende Maskenpflicht hinweist, nicht ausreichend ist. " In den Fußgängerzonen der Innenstädte ist es aufgrund der ebenfalls geltenden Maskenpflicht nicht erlaubt, diese zum Essen, Trinken oder Rauchen abzunehmen. Dieses war einigen kontrollierten Passanten so nicht bewusst", heißt es weiterhin von der Polizei Hannover.

Bei den Kontrollen gehe es nicht um das Erheben von Bußgeldern, "sondern um Infektionsschutz", betonte Hannovers Polizeipräsident Volker Kluwe: "Wir haben in der Region Hannover wieder erhöhte Infektionszahlen. Gerade im ÖPNV kommen Menschen auf engstem Raum zusammen. Unterschreitungen von Abständen lassen sich hier nicht immer vermeiden.“ Deswegen sei eine Einhaltung der Maskenpflicht wichtig.

Corona drückt Hamburger Ausbildungmarkt auf Rekordtief

Die Zahl der Ausbildungsplätze ist deutlich zurückgegangen, die Zahl der Schulabgänger ohne Ausbildungsplatz ist drastisch gestiegen: Der Ausbildungsmarkt in Hamburg hat eine "Vollbremsung hingelegt", sagt Sönke Fock, Chef der Hamburger Agentur für Arbeit.

Lockdown-Effekt: Weniger Fahrgäste im HVV

Hochbahn-Mitarbeiter in einer U-Bahn (Archivbild).
Hochbahn-Mitarbeiter in einer U-Bahn (Archivbild). © Michael Rauhe / FUNKE Foto Services

Die Zahl der Fahrgäste in den Bussen und Bahnen Hamburgs ist seit Anfang November wieder deutlich nach unten gegangen. „Die Fahrgastzahlen im HVV liegen derzeit bei rund 60 Prozent des "Vor-Corona-Niveaus". Damit zeigt sich ein Effekt des aktuellen Teil-Lockdowns, gleichzeitig liegen die Zahlen aber deutlich über den Werten des Frühjahrs, als auch Schulen, Kitas und viele Geschäfte geschlossen waren“, sagte ein Sprecher des Hamburger Verkehrsverbundes (HVV) am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg.

Zu Beginn der Pandemie war die Zahl der HVV-Fahrgäste stark gesunken. Zeitweise hatte sich ihre Zahl im Vergleich zu den Monaten vor Corona um ungefähr 70 Prozent reduziert. Im HVV fahren den Angaben zufolge weiterhin alle Busse und Bahnen planmäßig, damit die Fahrgäste mehr Platz haben. Zudem werden alle Türen an den Stationen automatisch geöffnet, damit regelmäßig frische Luft durch die Wagen strömen kann.

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Niedersachsen will in Corona-Krise mehr Schulbusse einsetzen

Das Land Niedersachsen will mit einem erweiterten Angebot des öffentlichen Personennahverkehrs das Corona-Ansteckungsrisiko auf dem Schulweg verringern. Landeswirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) will den Kommunen dafür insgesamt 30 Millionen Euro zur Verfügung stellen, wie der NDR am Donnerstag meldete. Einen entsprechenden Antrag müssten die Regierungsfraktionen nun in den Landtag einbringen, sagte ein Ministeriumssprecher dazu. Derzeit stehen in vielen Regionen Schülerinnen und Schüler dicht gedrängt in Bussen, Stadtbahnen und Zügen, um zur Schule zu kommen.

Unbekannter bedroht Kinder in Straßenbahn – wegen Masken

Zwei Kinder sind in einer Straßenbahn in Rostock von einem unbekannten Täter bedroht und aufgefordert worden, ihren Mund-Nasen-Schutz abzusetzen. Der mutmaßlich jugendliche Täter holte am Montagnachmittag ein Taschenmesser aus seiner Jacke und hielt es vor das Gesicht des 13 Jahre alten Mädchens, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte. Zudem unterstrich er seine drohenden Worte mit einer Geste, indem er einen Finger vor seinem Hals lang zog.

Die beiden Kinder nahmen daraufhin die Masken ab. Als sie diese wieder aufsetzen wollten, wiederholte der mutmaßliche Täter seine Forderung. Das Mädchen und ein elf Jahre alter Junge stiegen daraufhin aus der Straßenbahn aus. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen übernommen.

Lufthansa testet alle Passagiere auf Flug nach Hamburg

Die Lufthansa hat auf der Fluglinie München–Hamburg mit dem angekündigten Probelauf mit Corona-Schnelltests für alle Passagiere begonnen. Vor dem Start der ersten Maschine des Tages vom Münchner Flughafen nach Hamburg am Donnerstagmorgen um 9.10 Uhr sollten sämtliche Passagiere getestet werden. Ersatzweise konnten die Fluggäste einen höchstens 48 Stunden alten negativen PCR-Test vorlegen oder sich kostenfrei auf einen anderen Flug umbuchen lassen.

Die Antigen-Schnelltests weisen nicht den Covid-19-Erreger als solchen nach, sondern mit diesem verbundene Proteine. Die Funktionsweise ähnelt einem Schwangerschaftstest, die Ergebnisse sollen nach 30 bis 60 Minuten vorliegen. Allerdings sind die Tests ungenauer als die üblichen PCR-Tests.

Die Lufthansa erprobt Corona-Schnelltests für alle Passagiere auf Flügen von München nach Hamburg.
Die Lufthansa erprobt Corona-Schnelltests für alle Passagiere auf Flügen von München nach Hamburg. © Getty Images

Die unter hohen Verlusten leidende Fluggesellschaft hofft, wieder mehr Flugverbindungen insbesondere nach Übersee anbieten zu können. Ein großes Hemmnis für die Wiederbelebung des Luftverkehrs sind bisher die Quarantäneregeln, die in den meisten Ländern für internationale Fluggäste gelten. In der Lufthansa-Gruppe wurden die Schnelltests bereits bei Flügen der Tochter Austrian zwischen Berlin und Wien erprobt.

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HHLA sieht Anzeichen für Besserung in der Corona-Krise

Der stark von der Corona-Krise getroffene Hamburger Hafenbetreiber HHLA spürt wieder eine leichte Belebung der Geschäfte. Treiber sei China, dort wachse die Wirtschaft wieder, teilte der Konzern am Donnerstag in Hamburg mit. Allerdings muss der Konzern weiter Abstriche machen. Umsatz und Ergebnis lagen auch nach neun Monaten deutlich unter den Vorjahreswerten. Wegen der anhaltenden Unsicherheiten traut sich der Konzern weiterhin keine Prognose zu.

Das Management bleibt aber bei seiner Einschätzung, dass Umsatz und Ergebnis 2020 stark zurückgehen werden. Das zeigen auch bereits die Zahlen für die ersten neun Monate. Der Umsatz des Konzerns ging in diesem Zeitraum im Vergleich zum Vorjahr mehr als 8 Prozent auf 959,9 Millionen Euro zurück. Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sank um knapp 39 Prozent auf 107,1 Millionen Euro. Unterm Strich brach der Gewinn um mehr als die Hälfte ein auf 37,2 Millionen Euro.

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Evotec weiter unbeeindruckt von Corona-Krise

Der Wirkstoffforscher Evotec sieht weiter keine drastischen Corona-Folgen für das eigene Unternehmen. Es komme lediglich zu leichten Verzögerungen bei Vertragsabschlüssen und beim Erreichen von Meilensteinen. Auf die gesamtfinanzielle und strategische Entwicklung habe die Covid-19-Pandemie bisher keine wesentlichen Auswirkungen, teilte das im MDax notierte Unternehmen am Donnerstag in Hamburg mit.

In den ersten neun Monaten stieg der Umsatz um zwölf Prozent auf 360,4 Millionen Euro. Wegen höherer Forschungs- und Entwicklungsausgaben ging der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um 17 Prozent auf 76,9 Millionen Euro zurück. Damit schnitt Evotec etwas besser ab, als Experten es erwartet hatten. Die Prognose für das laufende Jahr wurde bestätigt.

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Hamburger Start-up boomt – Tücher gegen beschlagene Brillengläser

Brillenträger haben ihr ganz eigenes Problem mit der Maskenpflicht: Schnell sind die Gläser beschlagen und man sieht nichts mehr. Abhilfe verspricht das Brillenputztuch Foogy aus Hamburg.

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Knabenchöre planen Online-Aktion

Alle Chöre leiden unter der Pandemie. Besonders hart aber trifft es die Knabenchöre, da sie nicht nur ihre Konzerte absagen müssen, sondern auch mit Nachwuchssorgen zu kämpfen haben. Um auf die Situation aufmerksam zu machen, veranstalten an diesem Sonnabend 42 Knabenchöre aus dem gesamten deutschsprachigen Raum einen gemeinsamen Aktionstag.

„Ein solch gespanntes Netzwerk soll ein Ausrufezeichen werden und sein. Für die Musik und für das, was die Basis des Musizierens ist. Bei Knabenchören, mit aller Kurzlebigkeit der Knabenstimmen, ist dies vor allem: die Nachwuchsgewinnung“, erklärten die Initiatoren. Ursprünglich war geplant, dass die teilnehmenden Knabenchöre individuelle „Flashmobs“ in ihren jeweiligen Herkunftsstädten veranstalten. Aufgrund des kulturellen November-Lockdowns verlagert sich die Aktion in die sozialen Netzwerke. So auch beim Neuen Knabenchor Hamburg, einem der größten Ensembles an der Staatlichen Jugendmusikschule. Von den Hamburger Jungen, wie von allen beteiligten Ensembles, wird pünktlich um 11.55 Uhr (das symbolische „Fünf vor zwölf“) ein Video unter dem Hashtag #KulturGutKnabenchor auf Facebook, Instagram und YouTube erscheinen. Auch der Hamburger Knabenchor sei „selbstverständlich“ mit dabei, sagt Chormanagerin Caroline Clermont. Ihr Chor wird ein eigens produziertes Kurzvideo präsentieren.

Initiiert wurde der Aktionstag von den Augsburger Domsingknaben, den Regensburger Domspatzen, dem Tölzer und dem Windsbacher Knabenchor.

Dating in Corona-Zeiten: A walk in the park...

Das Coronavirus verändert auch das Datingverhalten der Großstädter. Warum auf einmal der Spaziergang im Park wieder in ist.

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