Sowohl im Fern- als auch Nahverkehr sorgen die Sturmschäden nach wie vor für Behinderungen. Das Gesamtvolumen der Schäden in Hamburg beläuft sich nach Schätzung auf rund fünf Millionen Euro.

Hamburg. Nachdem sich Orkan „Christian“ ausgetobt hat, hat das große Aufräumen begonnen, es wird damit begonnen, Schäden zu reparieren. Wie hoch der materielle Schaden landesweit ist, kann derzeit niemand sagen. Einen Überblick über die Schadenssumme gebe es noch nicht, sagte die Sprecherin der Hannover Rück-Gruppe, Gabriele Handrick: „Das ist noch viel zu früh.“ Es werde noch einige Zeit dauern, bis die Versicherungen einen Überblick haben.

Arbeiter der Bahn gingen am Dienstag mit Hochdruck daran, die gesperrten Strecken funktionstüchtig zu bekommen. Nach und nach wurden die Verbindungen wieder freigegeben, sagte eine Sprecherin der Bahn AG in Hamburg. Einige Bahnstrecken konnten zunächst allerdings nur eingleisig befahren werden, wie etwa die Strecke zwischen Bremen und Hannover.

Die Deutsche Bahn bittet Reisende, sich vor Fahrtbeginn über die Service-Nummer 0180/ 6 99 66 33 über ausgefallene Zugverbindungen zu informieren.

Abendblatt.de bietet Ihnen auch am Mittwoch eine Übersicht über die Auswirkungen des Orkantiefs „Christian“ für Hamburg und den gesamten Norden:

+++ Bahnverkehr im Norden eingeschränkt +++

16:26 Uhr: Die Folgen des Orkantiefs „Christian“ sorgen noch immer für Unregelmäßigkeiten im Bahnverkehr. Betroffen ist nach wie vor die Strecke Hamburg – Kiel, wie die Deutsche Bahn am Mittwoch mitteilte. Zwischen Neumünster und Kiel sei derzeit nur ein Gleis befahrbar. Ein Pendelbetrieb wurde eingerichtet. Reisenden zwischen Hamburg und Neumünster steht als Alternative die Strecke Bad Oldesloe-Neumünster zur Verfügung, wo Züge mit erhöhter Kapazität fahren.

Die Hamburger S-Bahnlinie S3 fährt weiterhin nicht zwischen Buxtehude und Stade. Dort können Reisende jedoch Metronom-Züge nutzen. Die Züge der Linie S2, die zunächst gar nicht fuhren, verkehren wieder. Die Bahnstrecke zwischen Hamburg-Altona und Westerland auf Sylt war ebenfalls wieder ohne Einschränkungen in Betrieb.

+++ Orkan „Christian“ kostet Versicherer bis zu 300 Millionen +++

15:24 Uhr: Der Herbststurm „Christian“ wird die Versicherungsbranche nach Einschätzung von Experten eine dreistellige Millionensumme kosten. Die versicherten Schäden in Deutschland dürften sich auf 200 bis 300 Millionen Euro belaufen, teilte der weltgrößte Rückversicherungsmakler Aon Benfield am Mittwoch in Hamburg mit.

+++ Stromversorgung wiederhergestellt +++

12:45 Uhr: Alle Haushalte in Schleswig-Holstein sind wieder mit Strom versorgt, nachdem 50 000 orkanbedingt zeitweise keinen hatten. Die Schleswig-Holstein Netz AG hatte aber noch mehr als 30 Notstromaggregate im Einsatz. „Wir haben aus allen Regionen Aggregate zusammengezogen“, sagte Pressesprecher Ove Struck. 250 bis 300 Mitarbeiter seien seit Montag fast durchweg im Einsatz gewesen. Hinzu kamen 50 Kollegen aus Schwestergesellschaften in Hamburg und Niedersachsen.

+++ Waldspaziergänge bis auf weiteres verboten +++

12:30 Uhr: Die Landesforstbehörde warnt weiterhin davor, Wälder zu betreten. In den Kreisen Nordfriesland, Schleswig-Flensburg und Rendsburg-Eckernförde ist es ganz verboten.

+++ Fünf Millionen Euro Schaden allein in Hamburg +++

10:54 Uhr: Orkantief „Christian“ hat für Schäden in Millionenhöhe an Hamburger Gebäuden gesorgt. „Wir gehen mittlerweile von einem Gesamtvolumen von etwa fünf Millionen Euro aus“, sagte der Sprecher der Hamburger Feuerkasse, Christoph Prang, am Mittwoch. Die Zahl der Schadensfälle bezifferte er auf rund 5000. Noch handle es sich dabei aber um Schätzungen, da nur ein Teil der Zerstörung gemeldet worden sei. Die Hamburger Feuerkasse ist nach eigenen Angaben der größte Gebäudeversicherer der Hansestadt.

+++ Linie S11 fährt wieder +++

8.14 Uhr: Die S-Bahn der Linie S11 hat den Betrieb wieder aufgenommen.

+++ Behinderungen zwischen Hamburg und Westerland/Sylt +++

7.54 Uhr: Die Strecke im Bereich zwischen Tornesch und Elmshorn ist gesperrt. Zwischen Hamburg-Elmshorn-Westerland/Sylt, Hamburg-Flensburg und Hamburg-Kiel verkehren keine Züge des DB Fernverkehrs.

Auch bei der Nord-Ostsee-Bahn (NOB) kommt es zu Behinderungen. Der Zugbetrieb zwischen Husum und Niebüll kann nur eingeschränkt aufgenommen werden. Es werden einzelne Züge ausfallen. Ein Busersatzverkehr wird ergänzend eingerichtet.

Die Beförderung zwischen Elmshorn und Pinneberg erfolgt mit Busersatzverkehr. Ab Pinneberg ist der Umstieg von und auf die S-Bahn nach Hamburg möglich. Es ist jedoch zu erwarten, dass es zu erheblichen Verzögerungen bei der Beförderung zwischen Itzehoe und Pinneberg kommen wird.

+++ Feuerwehr bis tief in die Nacht im Einsatz +++

7.22 Uhr: „Die Lage hat sich beruhigt“, teilte ein Sprecher der Hamburger Feuerwehr am Mittwochmorgen mit. Demnach hat die Feuerwehr in der Hansestadt mittlerweile alle Sturmschäden vom Montag behoben. Insgesamt rückten die Einsatzkräfte am Dienstag zu rund 220 „wetterbedingten Einsätzen“ aus. Meist handelte es sich dabei um umgestürzte Bäume und Äste, die von Straßen und Schienen entfernt werden mussten.

+++ So wütete „Christian“ in der Metropolregion +++

7.15 Uhr: Lesen Sie hier einzelne Berichte über die Auswirkungen des Sturmtiefs „Christian“ in der Metropolregion Hamburg:

Kreis Norderstedt

Kreis Pinneberg

Kreis Stormarn

Kreis Harburg

+++ Ersatzverkehr auch in Niedersachsen +++

7.06 Uhr: Auch in Niedersachsen sind laut Bahn einige Strecken immer noch nicht befahrbar. Betroffen seien unter anderem die Verbindungen von Oldenburg nach Leer sowie von Emden nach Norddeich. Die Strecke von Hude (Landkreis Oldenburg) nach Nordenham sei ebenfalls gesperrt. Die Bahn setzt Ersatzverkehr ein. Wann die Strecken wieder frei seien, konnte der Sprecher nicht sagen. Die Strecke von Bremen nach Bremerhaven soll im Laufe des Morgens wieder befahren werden.

+++ Auch heute noch Unterrichtsausfälle +++

7.03 Uhr: Die Landesregierung Schleswig-Holstein hat auf ihrer offiziellen Internetseite bekannt gegeben, dass wegen der Sturmschäden auch am Mittwoch an mehreren Flensburger Schulen und einer Schule in Kiel noch der Unterricht ausfällt. Folgende Schulen sind betroffen:

In Flensburg: Hohlwegschule (Grundschule), Schule am Campus (Regionalschule), Goethe-Schule (Gymnasium) - ACHTUNG: Nur die 5. bis 8. Jahrgänge in Haus II, Auguste-Viktoria-Schule (Gymnasium), die Klassen der Hannah-Arendt-Schule und der Handelslehranstalt, die im Gebäude der ehemaligen Petri-Schule untergebracht sind (Berufliche Schulen).

In Kiel: Die Hardenbergschule, Grundschule in Kiel, bleibt vom 30. Oktober 2013 bis zum 1. November 2013 wegen Sturmschäden geschlossen.

+++ Strecke nach Kiel weiter unterbrochen +++

6.57 Uhr: Auf der Strecke Hamburg-Elmshorn-Neumünster-Kiel ist kein durchgängiger Zugverkehr möglich. Reisenden zwischen Kiel und Hamburg wird empfohlen über Lübeck zu fahren. Zwischen Neumünster und Hamburg besteht die alternative Reisemöglichkeit mit der Nordbahn über Bad Oldesloe.

Die gesamte Strecke Kiel-Hamburg wird jedoch nicht vor dem 31. Oktober befahrbar sein, teilte die Bahn mit.

Weitere unterbrochene Strecken im Überblick: Hamburg-Padborg, Hamburg-Westerland, Kiel-Flensburg, Kiel-Jübeck

+++ S-Bahnverkehr in Hamburg eingeschränkt +++

6.52 Uhr: Die Deutsche Bahn hat auch am zweiten Morgen nach dem Orkantief „Christian“ in Norddeutschland mit Sturmschäden zu kämpfen. Zahlreiche Strecken seien immer noch nicht befahrbar, sagte ein Bahnsprecher am frühen Mittwochmorgen.

Betroffen sei unter anderem die Verbindung von Hamburg nach Kiel, für die Pendler den Umweg über Lübeck nehmen müssen. Die Strecke von Hamburg nach Padborg in Dänemark sei gesperrt, weil zwischen Neumünster und Flensburg mehr als 70 Bäume auf den Gleisen lägen.

In Hamburg gibt es Behinderungen bei den S-Bahnen: Die Linien S2 und S11 fahren überhaupt nicht, die S3 wird zwischen Buxtehude und Stade durch Busse und die Linie R50 (Metronom) mit Halt an allen Unterwegsstationen ersetzt. Es kommt jedoch zu Verspätungen von bis zu 40 Minuten. Auf der Strecke Neugraben - Buxtehude fahren die Bahnen in beide Richtungen alle 20 Minuten.

Wann die Strecken wieder befahrbar sind, konnte der Bahnsprecher nicht sagen.