Sie sind die jüngste Crew des Rennens. Ihr Durchschnittsalter beträgt gerade einmal 22,7 Jahre. Und trotzdem fährt die Crew der "Norddeutschen Vermögen Hamburg" tapfer mit beim HSH Nordbank Blue Race - denn die zehn jungen Segler sind ehrgeizig. "Wir haben so lange an diesem Projekt gearbeitet, so viele Stunden in die Vorbereitung und die Arbeit an dem Schiff gesteckt, jetzt muss einfach ein gutes Ergebnis rauskommen", sagt Praktikant Patrick Kern (23). Der Hamburger ist zusammen mit drei weiteren Crewmitgliedern bereits zum zweiten Mal bei der Transatlantikregatta von Newport nach Hamburg dabei. "Wir sind sozusagen Wiederholungstä-

ter", lacht er. Auch Bootsbauer Jan Hilbert (24), BWL-Studentin Christiane Dittmers (23) und der angehende Wirtschaftsingenieur Eike Holst (22) sind bereits 2004 auf der "Norddeutschen Vermögen" diese Strecke mitgesegelt. "Nun sind wir gerade noch jung genug gewesen, um ein weiteres Mal an der Regatta teilzunehmen", so Hilbert.

Die Voraussetzung für das Mitsegeln auf der "Norddeutschen Vermögen" war neben den seglerischen Fähigkeiten auch das Alter. Skipper Thorsten Hilbert (27), jüngster Schiffsführer des Hamburgischen Vereins Seefahrt (HVS), hatte im Verein um Unterstützung für ein besonderes Projekt geworben: Er wollte an der anspruchsvollen Regatta mit einer möglichst jungen Crew teilnehmen und überzeugte die Verantwortlichen: "Der Verein will junge Menschen seglerisch ausbilden. Was gibt es dann besseres, als eines der Vereinsschiffe mit jungen Leuten auf einen solchen Törn zu schicken."

36 Vereinsmitglieder hatten sich um einen Platz beworben, zehn wurden ausgewählt. Auf verschiedenen Langstreckenregatten mussten die Bewerber zeigen, ob sie für eine Atlantiküberquerung geeignet sind. Die endgültige Entscheidung über die Crewzusammensetzung lag dann bei Hilbert. "Schließlich trägt er da draußen die Verantwortung für Schiff und Crew", so Kern.

Der Ton an Bord ist locker. Es wird viel gelacht. Aus den zehn jungen Seglern ist mittlerweile eine fest eingeschworene Gemeinschaft geworden. "Im Winter haben wir jede freie Minute an dem Schiff gebastelt, schließlich muss das Material auf dem Atlantik eine Menge durchstehen", so Holst. "Und wenn wir von dem Verein schon das Schiff zur Verfügung gestellt bekommen, müssen wir wenigstens versuchen, bei den Vorbereitungen möglichst wenig weitere Kosten zu verursachen." Überhaupt wäre dieses ungewöhnliche Projekt ohne die Hilfe des Vereins nicht möglich gewesen. "Schon jetzt, wo wir noch nicht wissen, wie es ausgeht, sind wir unendlich dankbar für diese Chance", sagt Kern.