Ruhe vor dem Sturm? Von wegen! Die Frauen-Crew der “KPMG“ ist seit Tagen im Einsatz.

Newport/Rhode Island. Überall an Bord liegt Werkzeug herum. Daneben Klebeband, Schrauben und Kisten. Junge Frauen schrauben, bohren und schleifen. Unter Deck auf dem großen Tisch stehen etliche Boxen mit Medikamenten und Verbandsmaterial ausgebreitet worden. Zwei Crewmitglieder sortieren und beschriften hier die Kisten und Säcke. Am Navigationstisch geht Skipperin Inken Braunschmidt noch einmal die große Arbeitsliste durch.

Bereits seit Tagen sind die 14 Frauen der "KPMG" von früh morgens bis abends damit beschäftigt, ihr Schiff vorzubereiten. Schließlich muss bis Sonnabend morgen alles fertig werden. Alle Reparaturen erledigt sein, die technischen Geräte einwandfrei funktionieren. Und Segel, Essen, aber auch die Kleidung so gut verstaut werden, dass der Seegang unter Deck nicht alles durcheinander wirft. "Wir haben die Tage hier in Newport ganz genau durchgeplant", sagt Crewmitglied Antje Wöhnke. "Erst jetzt, einen Tag vor dem Start, wird es langsam überschaubar."

Am 1. Juni hatte ein Teil der Crew das Schiff in New York übernommen, es in den darauf folgenden Tagen nach Newport überführt und sofort mit den Arbeiten begonnen. Bis zum Beginn der Woche waren nach und nach alle anderen Frauen eingetroffen. "Mit so viel Reparaturen und Arbeit hatten wir aber ehrlich gesagt vorher nicht gerechnet", sagt Sabine Jüttner-Storp. Die "KPMG", erzählt sie, war seit dem Spätherbst 2006 in der Karibik unterwegs. "Das Salzwasser und die starke Sonneneinstrahlung haben dem Material einfach sehr zugesetzt."

Der Motor habe Schäden aufgewiesen, der Generator sei sogar defekt gewesen. Und die Batterien seien so entladen gewesen, "dass wir leider auf die Schnelle noch neue besorgen mussten", sagt die Skipperin. Die ehrgeizigen Frauen hatten zudem einige technische Umbauten auf dem Programm. Die Rollanlage wurde ausgebaut. Zudem mussten die Frauen die neuen, frisch eingetroffenen Segel an Bord bringen und verstauen.

Gleichzeitig wurden für die Überfahrt unnötige Dinge in einem Container verstaut, der in wenigen Tagen zurück auf die Reise nach Hamburg geht. Sogar auf einen Kühlschrank werden die Mädels verzichten. "Es gibt einfach nichts zu kühlen", sagt Madeleine Krüger und lacht. "Wir hatten zudem jede Menge unnützes Zeug an Bord. Grillkohle, bunte Lampen oder Geschirr." In den kommenden drei Wochen werde das alles nicht gebraucht.

Für die letzten zwei Tage vor dem Start stand für die jungen Frauen Training auf dem Programm. "Wir müssen uns ja mit den neuen Segeln erst einmal vertraut machen", sagt Braunschmidt. Heute soll dann das frische Essen an Bord geschafft werden. Und jedes Crewmitglied darf seine persönlichen Sachen in den Schränken verstauen.

"Wir können es jetzt nicht mehr erwarten, endlich zu starten", sagt Frauke Windolph. "Wir haben so lange auf diesen Moment zugefiebert. Nur noch wenige Stunden - und dann geht es endlich los."

Mehr Infos über den Segelausbildungsverband DHH und Möglichkeiten zum Segelnlernen finden Sie unter www.dhh.de, weitere Infos über die Frauencrew gibt es unter www.team-dhh-kpmg.de