Jetzt hat der Direktor der Bürgerschaftskanzlei Reinhard Wagner den Fraktionen in einem Schreiben mitgeteilt, dass sich die Vorlage “nach derzeitigem Planungsstand“ bis Ende April verzögert. Eigentlich war der 31. Januar Stichtag gewesen. Grund für die Verspätung: “umfangreiche Recherche“.

Bis zum 31. Januar sollte der Hamburger Senat der Bürgerschaft sämtliche Akten, Vorgänge und Unterlagen zur Elbphilharmonie vorlegen. Jetzt hat der Direktor der Bürgerschaftskanzlei Reinhard Wagner den Fraktionen in einem Schreiben mitgeteilt, dass sich die Vorlage "nach derzeitigem Planungsstand" bis Ende April verzögert. "Wegen des umfassenden Charakters des Aktenvorlageersuchens ist eine umfangreiche Recherche in allen Behörden der Freien und Hansestadt Hamburg zur Ermittlung der vorzulegenden Akten erforderlich", heißt es in dem Brief zur Begründung. Dies erfordere einen "weit überdurchschnittlichen Aufwand", weshalb der von der Bürgerschaft gesetzte Termin vom 31. Januar nicht eingehalten werden könne.

Das Problem: Bereits Anfang März müssen die Bürgerschaftsfraktionen in den Haushaltsberatungen über die Nachforderungen zur Finanzierung des Konzerthauses entscheiden. Dies sei ohne die Akteneinsicht und Prüfung der Unterlagen aber nicht möglich, heißt es aus der SPD-Fraktion.

"Der Senat hat vor mehr als zwei Monaten versprochen, wir würden die Akten zur Kostenexplosion bekommen. Ganz offensichtlich gibt es aber Leute im Senat, die nicht wollen, dass wir vor den Haushaltsberatungen Klarheit über die Verantwortlichen bekommen", sagte SPD-Fraktionschef Michael Neumann. Die Verzögerung soll auch heute Abend in der Fraktionssitzung der SPD Thema sein.