Das Eis der Alster ist von der Behörde nicht freigegeben worden. “Die Hamburger werden mit den Füßen abstimmen“, sagt Frank Böttcher.
Hamburg. Das Urteil der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt ist gesprochen: Es wird am Wochenende kein Alstereisvergnügen geben. Das Risiko sei zu hoch, hieß es. Das Eis könne Hunderttausenden Besuchern nicht standhalten.
Viele Hamburger hatten bis zuletzt darauf gehofft, dass die Behörde das Eis doch noch freigibt. Schließlich hat es die erforderliche Dicke von 20 Zetimetern. Allerdings nicht aus sogenanntem Kern- oder Klareis ohne Lufteinschlüsse, wie von der Behörde gefordert.
Auch Frank Böttcher, Leiter des Hamburger Instituts für Wetter- und Klimakommunikation, hatte das Alstereisvergnügen herbeigesehnt - und aufgrund frostiger Wetterprognosen für das Wochenende auch erwartet. "Wir hatten 13 Jahre lang kein Alstereisvergnügen, jetzt wird es Zeit, dass die Hamburger wieder auf die Alster dürfen", sagt er. Von der Entscheidung der Behörde will er sich nicht vom Spaß auf dem Eis abhalten lassen.
"Die Hamburger werden am Wochenende mit den Füßen darüber abstimmen, was sie von der Entscheidung der Behörde halten", sagt er. "Statt 150 Glühweinbuden werden auf dem Eis 150.000 Menschen sein, jeder mit einer Thermoskanne." Auch er selbst will sich auf die glatte Fläche wagen - ohne Angst oder Bedenken. Denn 15 Zentimeter Eis halten in der Regel sogar ein Auto. Schon 1929 hatten Hamburger Wissenschaftler gemessen, dass zwölf bis 16 Zentimeter Eis "Reiter, Wagen und sogar leichte Artillerie" tragen.
Ein gewisses Verständnis für die Behörde bringt Böttcher aber dennoch auf. "Wenn wirklich etwas passiert, heißt es nachher, die Stadt sei schuld und habe nicht richtig abgesperrt." Das Wetter werde allerdings am Sonnabend und Sonntag so schön, dass es unmöglich sei, die Menschen vom Eis zu halten, sagt der Meteorologe. Neuschnee, frostige Temperaturen und immer wieder Sonne lautet seine Wetterprognose für das Wochenende: "Es werden zwei prachtvolle Wintertage." Und ein offitzielles Alstereisvergnügen werde es wohl spätestens am übernächsten Wochenende vom 5. bis 7. Februar geben.