Studie: 24 Prozent der unter Dreijährigen sind von Armut betroffen. Im bundesweiten Vergleich schneidet Hamburg jedoch nur mittelmäßig ab.

Hamburg. Im Vergleich zu den anderen deutschen Stadtstaaten ist die Armutsquote bei Kindern unter drei Jahren in Hamburg am niedrigsten. Im Jahr 2010 waren in der Hansestadt 24 Prozent der unter Dreijährigen von Armut betroffen. Zwei Jahre zuvor waren es noch 26,7 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt eine am Dienstag veröffentlichte Studie der Bertelsmann Stiftung, die erstmals die Armutsquoten dieser Altersgruppe für alle 412 Kreise und kreisfreien Städte in Deutschland veröffentlicht hat. Damit liegt Hamburg weit vor Bremen mit 35,5 Prozent und Berlin mit einer Quote von 36,6 Prozent.

Im Vergleich aller deutschen Bundesländer belegt die Hansestadt allerdings nur den neunten Platz. Die niedrigste Zahl an in Armut lebenden Kindern unter drei Jahren wies Bayern mit nur knapp zehn Prozent auf. Das Schlusslicht der Rangliste bildete Berlin. Auch im Vergleich der norddeutschen Länder liegen Niedersachsen mit 19,4 Prozent und Schleswig-Holstein mit 20,5 Prozent noch vor Hamburg. In Mecklenburg-Vorpommern waren 2010 rund 31 Prozent der untersuchten Altersgruppe von Armut betroffen.

+++ Kleinkinder sind im Norden besonders von Armut bedroht +++

+++ Traurige Spitzenreiter: Berlin, Bremen und Hamburg +++

+++ Statistikfehler: Kinderarmut ist niedriger als angenommen +++

Auch zwischen den deutschen Großstädten mit mehr als 500.000 Einwohnern ergeben sich zum Teil große Unterschiede. Hier bezieht sich die Bertelsmann-Studie auf die aktuellsten aus dem Jahr 2009 vorliegenden Daten. Damals wurde in Hamburg eine Armutsquote von 24,8 Prozent bei den unter drei Jahre alten Kindern ermittelt. Mit diesem Schnitt landete die Hansestadt unter den 13 Großstädten auf dem siebenten Platz. Spitzenreiter ist München, gefolgt von Stuttgart und Düsseldorf. Am schlechtesten haben auch hier Bremen und Berlin abgeschnitten.

In Deutschland sei insgesamt ein rückläufiger Trend bei der Kinderarmut zu beobachten, hieß es von der Bertelsmann Stiftung. Allerdings zeige die Studie auch, dass die unter Dreijährigen das höchste Armutsrisiko aller Kinder trügen. (dapd)