Im Norden gibt es ein großes Armutsgefälle bei Kleinkindern. In Flensburg, Kiel und Lübeck liegt die Armutsquote bei über 30 Prozent.
Gütersloh/Kiel. Eine am Mittwoch veröffentlichte Studie der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass jedes dritte Kleinkind in den größeren Städten Schleswig-Holsteins in Armut aufwächst. In dem Hamburger Randkreis Stormarn ist es nur jedes achte.
Wie groß das Gefälle ist, zeigt , die am Mittwoch veröffentlicht wurde. So betrug nach den aktuellsten Regionaldaten im Jahr 2009 die Armutsquote in Stormarn 11,7 Prozent, während in Dithmarschen der Anteil mit 26,5 Prozent mehr als doppelt so hoch war. Noch stärker ist Kinderarmut in den kreisfreien Städten ausgeprägt: Flensburg hatte mit 32,6 Prozent den niedrigsten Wert, Neumünster mit 37,1 den höchsten. Dazwischen lagen Kiel mit 33,1 und Lübeck mit 35,1 Prozent.
Wie in ganz Deutschland sank die Kinderarmut im Norden leicht. Bei allen Kindern unter 15 Jahren sank die Quote im Land 2010 von 16,0 auf 15,9 Prozent. Hier lebten im Jahr 2010 rund 14 000 unter Dreijährige in Armut, 20,5 Prozent aller Kinder dieser Altersgruppe. Damit liegt der Norden über dem Bundesschnitt und über dem Mittel der westdeutschen Länder (17,2 Prozent). Allerdings sank die Quote gegenüber 2008 um 1,6 Punkte. Das Land, in dem prozentual die wenigsten unter Dreijährigen von Armut betroffen sind, ist Bayern mit 10,1 Prozent; am höchsten ist der Anteil in Berlin mit 36,3 Prozent.
+++ Kinderarmut in Hamburg um 8,9 Prozent gesunken +++
Die Bertelsmann Stiftung veröffentlichte erstmals die Armutsquoten für die Altersgruppe der unter Dreijährigen für alle 412 Kreise und kreisfreien Städte in Deutschland. Die Studie zeige auch, dass die unter Dreijährigen das höchste Armutsrisiko aller Kinder tragen, hieß es. Als arm gelten Kinder, die in Hartz-IV-Familien aufwachsen.
(Mit Material von dpa)