Währungsfonds fordert mehr Hilfen für Entwicklungsländer. Krise erhöhe Risiko für bewaffnete Konflikte.
Washington. Der Internationale Währungsfonds (IWF) sieht die ärmsten Länder der Welt wegen der Wirtschafts- und Finanzkrise auf dem Weg in eine humanitäre Katastrophe. IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn rief die Geberländer jetzt in Washington auf, mit aufgestockten Hilfen die schlimmsten Folgen abzuwenden. Eine aktuelle Untersuchung des IWF kommt zu dem Schluss, dass die ärmsten Länder im Kampf gegen die Krise in diesem Jahr umgerechnet mindestens 20 Milliarden Euro zusätzlich benötigen.
Nachdem die Krise zunächst die Industriestaaten und dann die Schwellenländer getroffen habe, rolle nun eine dritte Welle auf die ärmsten und verwundbarsten Länder der Welt zu, sagte Strauss-Kahn. Die Krise gefährde das höhere Wachstum und die größere politische Stabilität, die im vergangenen Jahrzehnt in Entwicklungsländern erreicht worden sei. Einigen Staaten drohten sogar bewaffnete Konflikte. "In einer Zeit, in der die Industrieländer hunderte Milliarden Dollar für Konjunkturpakete und den Wiederaufbau des Finanzsektors ausgeben, müssen wir auch der Hilfe für arme Länder einen Platz einräumen", sagte Strauss-Kahn.