Die Kundgebung gegen Rechts auf dem Rathausmarkt verlief friedlich. In Wandsbek kam es zu massiven Ausschreitungen. Die Polizei ist mit Wasserwerfern und Räumfahrzeugen vor Ort.

Hamburg. Vor dem Beginn einer geplanten Kundgebung von Rechtsextremisten in Hamburg-Wandsbek haben sich am Sonnabendvormittag mehrere hundert Gegendemonstranten versammelt. Rund 300 seien aus dem links-autonomen Spektrum zusammengekommen, sagte eine Polizeisprecherin. Diese gelten als gewaltbereit. An einem anderen Ort im Hamburger Osten versammelten sich rund 600 Demonstranten, die friedlich gegen den Aufmarsch der Rechtsextremisten protestieren wollen. Diese haben für 12.00 Uhr eine Auftaktkundgebung in Wandsbek angekündigt. Die Polizei befürchtet Krawalle und ist mit mehreren Hundertschaften im Einsatz, um die Lager zu trennen. Zahlreiche Straßen sind gesperrt.

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Um 11 Uhr beginnt auf dem Rathausmarkt in der Innenstadt die größte Gegenverantaltung. Tausende Menschen werden sich zu einer offiziellen Kundgebung treffen. Ein breites Bündnis aus Parteien, Gewerkschaften, Vereinen, Kirchen und anderen Organisationen will dort ein Zeichen gegen Rechts setzen. Das Motto lautet „Hamburg bekennt Farbe – Für Demokratie, Toleranz und Vielfalt“. Sie wird von allen wesentlichen politischen und gesellschaftlichen Gruppen in der Stadt unterstützt, auch vom Hamburger Senat. Die lange Liste der Unterstützer reicht von Ballettchef John Neumeier bis zu Helmut Schmidt. Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) wird eine Ansprache halten, ebenso wie Bischöfin Kirsten Fehrs.

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Im Vorfeld der Demonstrationen haben Unbekannte in der Nacht zum Sonnabend elf Polizeifahrzeuge angezündet. Die Mannschafts- und Streifenwagen standen vor einem Hotel, in dem Polizisten aus Nordrhein-Westfalen untergebracht waren, teilte eine Polizeisprecherin mit. Acht Fahrzeuge seien zerstört, drei beschädigt worden. Die Polizei vermutet einen Zusammenhang mit den am Sonnabend geplanten Kundgebungen von Rechtsextremisten und Gegendemonstranten in der Metropole. Erwartet werden bis zu 1000 Neonazis und rund 3000 Demonstranten aus dem linken Spektrum. Ein Drittel von ihnen gilt als gewaltbereit. Die Polizei hat sich mit einem Großaufgebot vorbereitet.

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17.01 Uhr: Die Gegendemonstranten konnten zurückgedrängt werden, der Zug der Neo-Nazis kommt wieder zügiger voran. Da die Marienthaler Straße jedoch eine relativ kleine Straße innerhalb reinen Wohngebiets ist, zieht sich der Zug stark in die Länge. Geschockte Anwohner verfolgen das Treiben.

16.56 Uhr: Die Kreuzung zur Marienthaler Straße ist geräumt. Der Zug setzt sich in Bewegung, voraussichtlich in Richtung Wandsbeker Chaussee. Allerdings liegen zwischen Neo-Nazis und von den Seitenstraßen nachrückenden Gegendemonstranten maximal zehn Meter Pufferzone, geschützt von einer einzigen Polizeikette.

16.49 Uhr: Es sieht danach aus, als würde die Polizei den Zug trotz der Blockaden Richtung Marienthaler Straße weiterleiten. Die Neo-Nazis drängen auf einen Weitermarsch, noch konnte die Polizei den Weg allerdings nicht freiräumen. Das Ziel, den Neo-Nazi-Aufmarsch massiv zu stören und aufzuhalten, haben die Gegendemonstranten erreicht.

16.46 Uhr: Nach vereinzelten Flaschen- und Steinwürfen setzt die Polizei nun auf den massiven Einsatz von Wasserwerfern.

16:40 Uhr: Die Polizei hat große Probleme, den Platz zu räumen. Es sind zu viele Gegendemonstranten, die auch von der Seite immer wieder nachrücken. Die Beamten werden zusätzlich mit Eiern beworfen. Steine oder Böller fliegen aber nicht.

16:34 Uhr: Die Polizei hat damit begonnen, den Platz am Peterskampweg, Ecke Marienthaler Straße, zu räumen. Die Beamten setzen dafür die bereitgestellten Wasserwerfer ein. Einheiten beginnen die rund 1500 Demonstranten der Sitzblockade auseinanderzutreiben. Bisher bleibt es friedlich. Auch die Pferdestaffel ist angerückt und steht zum Einsatz bereit.

16.23 Uhr: Seit fast 30 Minuten geht es nicht vor und nicht zurück: Zwischen Neo-Nazis und Gegendemonstranten liegen gut 100 Meter. Die Polizei ist immer noch mit zwei Wasserwerfern vor dem Zug präsent.

16.10 Uhr: Seit zehn Minuten stockt der Zug an der Ecke Peterskampweg und Hasselbrookstraße. In südlicher Richtung haben etwa 1500 Anwohner und Gegendemonstranten auf Höhe der Kreuzung zur Marienthaler Straße eine massive Sitzblockade und Barrikaden aus Autos errichtet.

16.05 Uhr: Noch bis Ende der Protestveranstaltung auf dem Rathausmarkt wird am Stand von "Laut gegen Nazis" Kleidung der Marke Lonsdale verkauft. Die Sweat- und T-Shirts der englischen Textilfirma werden seit Jahren von der rechtsradikalen Szene vereinnahmt. Mit dieser Aktion soll ein Zeichen gegen diese Vereinnahmung gesetzt werden.

16.01 Uhr: Der Zug ist mittlerweile auf Höhe des Peterskampwegs angekommen. Auch hier Sitzblockaden. Größere Gruppen von Autonomen formieren sich am Rand der Strecke.

15.52 Uhr: Die Neo-Nazis haben etwa 500 Meter zurückgelegt. Südlich des Jacobiparks kommt es zu ersten Übergriffen von Rechten auf Gegendemonstranten. Die Polizei muss schlichten. Zwei Wasserwerfer fahren vor dem Neo-Nazi-Zug, um die Strecke zu räumen. Auch links und rechts des Zuges sichern Polizeibeamten die Demonstration. Anwohner stehen auf ihren Balkonen und rufen "Nazis raus!", an einigen Hauswänden hängen Banner mit Aufschriften wie "Nazis sind eine Schande".

15.44 Uhr: Der Rathausmarkt hat sich merklich geleert. Vertreter der alewitischen Gemeinde Haak Bir Rothenburgsort stimmen auf der Bühne ihre Instrumente. Bevor um 16.30 Uhr die große Abschlusskundgebung startet, werden noch afrikanische Trommelmusik und bolivianische Tänzer präsentiert. Jörn Menge, Kampagnenleiter von "Laut gegen Nazis", zeigt sich zufrieden: "10.000 Menschen heute Morgen auf dem Rathausmarkt sind sehr eindrucksvoll. Und auch der Ablauf des Programms hat trotz einiger Umstellungen prima geklappt." Über die Ausschreitungen in Wandsbek sagt er: "Die Krawalle sind unglaublich kontraproduktiv." Er persönlich plädiere dafür, den Demonstrations-Zug in Wandsbek aufzulösen, um Schlimmeres zu verhindern.

15.37 Uhr: An der Kreuzung von Hammer Steindamm und Hasselbrookstraße kommt es zu Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Links-Autonomen. Eine circa 20-köpfige Spezialeinheit der Polizei (Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit) sprengt eine links-autonome Sitzblockade auf der Kreuzung. Steine und Flaschen fliegen, Böller werden gezündet.

15.32 Uhr: Der Zug nähert sich der Kreuzung von Hammer Steindamm und Hasselbrookstraße. Dort haben sich etwa 200 Links-Autonome versammelt, die - teils vermummt - auf das Eintreffen der Rechtsradikalen warten.

15.27 Uhr: Die Neo-Nazis haben die S-Bahnbrücke an der Pappelallee passiert, links und rechts vereinzelt Gegendemonstranten, allerdings ohne Übergriffe. Auf der Brücke wurde zuvor eine Sitzblockade von friedlichen Gegendemonstranten aufgelöst.

15.17 Uhr: Unter massiver Polizeipräsenz setzt sich der Zug der Rechtsradikalen langsam in Bewegung. Es scheint - entgegen der ursprünglich angemeldeten Route - in südwestlicher Richtung die Pappelallee hinunter zu gehen.

15.10 Uhr: An der Bärenallee - in der Nähe des Versammlungsorts der Neo-Nazis - haben sich zahlreiche Gegendemonstranten versammelt. Aus Lautsprechern tönt Aretha Franklins "Freedom".

15.04 Uhr: Die Neo-Nazis formieren sich für einen baldigen Aufbruch. Der Zug der Demonstranten dürfte sich innerhalb der nächsten Viertelstunde in Bewegung setzen.

15.01 Uhr: Zwei Hamburger Politikerinnen mit türkischem Migrationshintergrund positionieren sich vor den rechtsradikalen Demonstranten gegen Rechts: Cansu Özdemir von der Bürgerschaftsfraktion der Links-Partei und Phyliss Demirel von der Grünen-Fraktion ließen sich nur wenige Meter von den versammelten Neo-Nazis fotografieren. "Hamburg hat sich quergestellt", sagen die beiden zu ihrer Aktion.

14.58 Uhr: Nach Schätzungen der Polizei stehen den rund 500 Neo-Nazis circa 3500 Gegendemonstranten in Wandsbek gegenüber. Die Gegendemonstranten halten sich nicht alle am Versammlungspunkt der rechtsradikalen Demonstranten auf, sondern sind über mehrere Straßenzüge verteilt.

14.55 Uhr: Aus Richtung des Wandsbeker Markts kommend, ist eine Gruppe von etwa 80 weiteren Neo-Nazis zu den bereits versammelten Rechtsradikalen gestoßen. Die von der Polizei eskortierten Rechtsradikalen sind höchstwahrscheinlich aus Lüneburg angereist.

14.24 Uhr: Rund 500 Neo-Nazis befinden sich an der Kreuzung Pappelallee und Hammer Straße, dem Ausgangspunkt der Neo-Nazi-Demonstration. Dies entspricht nur einem Bruchteil der von der Polizei erwarteten Menschenmenge. Auch hinter den Erwartungen der Veranstalter um Thomas Wulff, die mit etwa 700 Rechtsradikalen rechneten, bleibt diese Zahl zurück.

14.18 Uhr: Versammlungsleiter Thomas Wulff beendet seine etwa 20-minütige Auftaktrede, in der er sich gegen Ausländer, "die Systempresse und Einheitsparteien" ausgesprochen hat.

14.06 Uhr: Die Basis der Polizeikräfte vor Ort ist an der Wandsbeker Chaussee Ecke Hammer Straße. Dort befinden sich Einsatzkräfte und Gerät.

13.49 Uhr: Am Rathausmarkt halten sich nach einem Regenschauer nur noch etwa 1500 friedliche Gegendemonstranten auf. Auf der Kundgebungsbühne wird HipHop gespielt. Für 16.30 Uhr ist die Abschlusskundgebung geplant.

13.45 Uhr: Die Polizei beginnt mit der Räumung zwischen Eilbeker Weg und Eilbektal. Einzelne Sitzblockaden der Gegendemonstranten werden aufgelöst. An der Kreuzung Kantstraße und Eilbektal halten sich mehrere hundert Gegendemonstranten auf, unter ihnen auch Links-Autonome. Vom Versammlungsort der Rechtsradikalen ausgehend räumt die Polizei Straßenzug um Straßenzug und löst Sitzblockaden auf. Auch die niedersächsische Reiterstaffel ist vor Ort.

13.44 Uhr: Am Versammlungsort der Neo-Nazis ist es derzeit friedlich. Die Polizei hält Demonstranten und Gegendemonstranten voneinander fern. Gegendemonstranten rufen "Nationalsozialismus raus aus den Köpfen!" und "Nazis raus".

13.21 Uhr: An der Seumestraße fliegen Steine, Wasserwerfer sind vor Ort. Die Kreuzung zum Eilbeker Weg wird geräumt.

13.16 Uhr: Auf Höhe der Wielandstraße wurde eine Straßensperre errichtet. Im Umfeld des Eilbeker Wegs wurden von der Polizei Straßenzüge abgeriegelt, um Demonstranten und Gegendemonstranten voneinander fern zu halten. Die Sitzblockade auf der Seumestraße wird von der Polizei aufgelöst, die Straße geräumt. Eine Polizeipferdestaffel aus Niedersachsen ist im Einsatz.

13.09 Uhr: Etwa 300 Neo-Nazis sind am Startpunkt des Aufmarschs eingetroffen. Weitere Demonstranten, unter anderem aus Schwerin und Bremen, werden noch erwartet. Vereinzelt werden vermummte Neo-Nazis von der Polizei aus der Menschenmenge geholt. Noch hat sich der Zug nicht in Bewegung gesetzt. Am Versammlungspunkt der Rechtsextremisten ist die Polizei unter anderem mit je zwei Wasserwerfern und Räumfahrzeugen sowie mehreren Einsatzwagen und etwa 100 Mann präsent.

13.07 Uhr: Mehrere tausend Gegendemonstranten, die an der Blumenaustraße, einer Parallelstraße des Eilbeker Wegs, aufgebrochen waren, sind an der Pappelallee hinter der Polizeiabsperrung angekommen. Etwa 100 von ihnen blockieren friedlich einen Teil der Kreuzung Fichtestraße und Eilbeker Weg.

13.05 Uhr: Am Rathausmarkt tritt Esther Bejarano mit ihrem Sohn Joram vor Zehntausenden auf. Bejarano ist eine der letzten Auschwitz-Überlebenden, sie gehörte dem Orchester des Konzentrationslagers an. Die 87-Jährige appellierte vor allem an die deutsche Jugend, sie solle Widerstand gegen den Faschismus leisten.

12.59 Uhr: Bis vor wenigen Minuten hatte sich nur ein gutes Dutzend Rechtsradikaler am Startpunkt der Demonstration in Wandsbek versammelt. Jetzt sind etwa 250 Neo-Nazis vor Ort. Sie kamen mit HVV-Bussen an. Jetzt skandieren die überwiegend in Schwarz gekleideten Rechtsextremisten, rollen Plakate und Banner mit Aufschriften wie "Mulitkulti ist Völkermord" aus. NPD-Fahnen werden geschwenkt. Thomas Wulff, Organisator des Neo-Nazi-Aufmarschs, liest die Versammlungsverordnung vor und eröffnet mit seiner Kundgebung die Demonstration: "Willkommen in Hamburg, der Stadt des multikulturellen Wahnsinns."

12.47 Uhr: An der Ecke Wagnerstraße und Eilbeker Weg werden mehrere 100 Links-Autonome von der Polizei eingekesselt und in Gewahrsam genommen.

12.40 Uhr: Vier Polizeibeamte sollen bei den Ausschreitungen im Umkreis der Demonstrationsroute in Wandsbek bereits verletzt worden sein: zwei von ihnen durch Stein- beziehungsweise Flaschenwürfe, zwei weitere erlitten ein Knalltrauma.

12.36 Uhr: Der Eilbeker Weg liegt in schweren, schwarzen Rauchwolken: Barikaden und Mülltonnen wurden von autonomen Gegendemonstranten entzündet. Beweissicherungs- und Festnahmeeinheiten der Polizei (BFE) stoßen in kleinen Gruppen von maximal 20 Mann vor, um gewaltbereite Linke in Gewahrsam zu nehmen. Einige Gegendemonstranten flüchten über Gärten und Hinterhöfe vor der Polizei. Die Straße soll nach und nach geräumt werden, auch die noch brennenden Feuer sollen einzeln gelöscht werden.

12.25 Uhr: Am Rande der Wegstrecke des Nazi-Aufmarschs wurden am Wandsbeker Markt und am Eilbeker Weg Ecke Wandsbeker Chaussee Gegendemonstranten von der Polizei eingekesselt. An beiden Orten wurden die Versammlungen von Polizisten aufgelöst. Eine Gegendemonstration an der Wagnerstraße, zu der sich etwa 700 vor allem Links-Autonome versammelt hatten, wurde von den Veranstaltern selbst bereits um 10.50 Uhr für beendet erklärt. Ein Großteil der Gegendemonstranten soll sich sich derzeit noch ungeordnet in der Gegend um die Neo-Nazi-Wegstrecke aufhalten.

12.05 Uhr: Dieter Graumann, der amtierende Präsident des Zentralrats der Juden, hält eine kurze Rede gegen Faschismus auf dem Rathausmarkt - obwohl heute Sabbat ist. Seine Motivation, die Sabbat-Regeln zu brechen, erklärt er so: "Um den Neo-Nazis einen reinzuwürgen, riskiere ich auch Ärger mit meinem Rabbi."

11.58 Uhr: Am Startpunkt der Neo-Nazi-Demo an der Pappelallee halten sich kurz vor Start der Demonstration um 12 Uhr nur die Organisatoren sowie etwa ein Dutzende Rechtsextremisten auf. Eine Handvoll Gegendemonstraten an der haben sich auf der Straße niedergelassen. Vor Ort sind zahlreiche Polizisten, Presse- und Kamerateams. Es riecht nach verbrannten Mülltonnen, im Umkreis der Wegstrecke sollen Gegenstände entzündet und Straßen verbarrikadiert worden sein. Mehrere hundert Gegendemonstranten sollen in Polizeigewahrsam genommen worden sein.

11.45 Uhr: Mittlerweile haben sich 10.000 Menschen auf dem Rathausmarkt versammelt. Bürgermeister Olaf Scholz gibt sich in seiner Rede kämpferisch, erinnert an die "braune" Zeit im Hamburger Rathaus. Scholz: "Wir sind eine Stadt der Demokratie und Freiheit." Seinen Worten folgt ein stürmischer Applaus von etwa einer Minute. Auch Bischöfin Kirsten Fehrs stellt klar: "Faschismus und Rechtsradikalismus sind mit keiner Religion vereinbar. Unser Kreuz hat keine Haken."

11.05 Uhr: Der Rathausmarkt ist nun gut zur Hälfte gefüllt. Etwa 3000 Menschen sind gekommen, um gegen die Nazi-Kundgebung in Wandsbek zu demonstrieren. Es sind auffallend viele Familien vor Ort. Sie haben Luftballons und Plakate dabei. Die Stimmung erinnert fast ein wenig an Straßenfest. Außerdem ist ein breites Bündnis aus Parteien, Gewerkschaften, Vereinen, Kirchen und anderen gesellschaftlichen Organisationen vertreten. Vor allem der Informationsstand des Landesamts für Verfassungsschutz ist bei den Demonstranten von großem Interesse. Hier sammeln sich besonders viele Menschen.

09.51 Uhr: Etwa 5000 Anhänger des "Hamburger Bündnis gegen Rechts" hatten sich am Hachmannplatz am Hamburger Hauptbahnhof getroffen und sind nun zu einem Demonstrationszug, darunter auch viele Ausländer, zum Rathausmarkt gestartet. Hier startet gegen 11 Uhr Programm mit Reden und Auftritten von Musikern. Zuvor hatten Olaf Harms vom "Hamburger Bündnis gegen Rechts" und DGB-Vorsitzender Uwe Grund gesprochen. "Faschismus ist keine Meinung, Faschismus ist ein Verbrechen", sagte Harms. "Faschismus ist braune Scheiße", so fasste Grund deutlich seine Meinung in Worte.