Bündnis gegen Aufmarsch der Neonazis am Sonnabend in Hamburg. Auch der Altkanzler hat sich angeschlossen. Programm auf dem Rathausmarkt.

Das Bündnis gegen den Aufmarsch der Neonazis am Sonnabend bekommt immer mehr Unterstützer, unter anderem haben sich jetzt Altkanzler Helmut Schmidt, Opernchefin Simone Young und Ballettdirektor John Neumeier dem Aufruf "Hamburg bekennt Farbe" angeschlossen. Am 2. Juni wird in Hamburg viel Unruhe erwartet: In Wandsbek marschieren mehrere Hundert Rechte, linke Gegendemonstranten haben auch zu gewalttätigen Protesten aufgerufen. Daneben gibt es ein großes friedliches Bündnis gegen Rechts, das um 11 Uhr mit einem Programm auf einer Bühne auf dem Rathausmarkt ein politisches Gegengewicht setzen will.

Zu den Unterstützern des Aufrufs "Hamburg bekennt Farbe" gehören inzwischen auch Budni-Chef Cord Wöhlke, Otmar Kury, der Präsident der Rechtsanwaltskammer, Airbus Operations, aber auch das Hamburger Institut für Sozialforschung, die Elternkammer, die Baseballspieler der ETV Hamburg Knights, der Weisse Ring und der Landesseniorenbeirat.

„Die Vielfalt der Unterstützer ist ein eindrucksvoller Beleg dafür, wie weltoffen und bunt Hamburg ist“, sagt Sozialsenator Detlef Scheele.

+++Bis zu 4000 Polizisten sollen am 2. Juni Hamburg sichern+++

Auf der Rathausmarkt-Bühne treffen beispielsweise Harry Rowohlt auf die Rapper Fayzen und Mo Trip, Bischöfin Fehrs auf Blues-Legende Abi Wallenstein, der Revolverheld Kris auf den Frauenchor der Alevitischen Gemeinde Haak-Bir Rothenburgsort. Profiboxer Alexander Dimitrenko spricht über seine Einbürgerung und seine persönlichen Erlebnisse zur integrativen Kraft des Sports.

Esther Bejarano ist eine der letzten Überlebenden des Mädchenorchesters von Auschwitz. Mit ihrer Musik gruppe tourt sie durch die Republik und beweist so hohes (nicht nur musikalisches) Engagement gegen Rechtsextremismus. NDR-Moderatorin Julia Niharika Sen führt durch das Programm. Um 12 Uhr soll der Rathausmarkt in einer Mitmach-Aktion mit bunten Postkarten so "bunt wie die Stadt" sein, hoffen die Veranstalter.

(HA)