Bad Berleburg. Zwei Persönlichkeiten ragen dabei heraus: Karl-Heinrich Sonneborn und Eberhard Friedrich. Aber darüber hinaus wurden weitere Personen geehrt
Sie stehen für 361 Jahre Kommunalpolitik, für kontroverse Diskussionen, Koalitionen, viele Entscheidungen und den direkten Dienst für die Menschen in den Dörfern. Die Stadt Bad Berleburg zeichnet in der Ratssitzung am Montag ehemalige Ortsvorsteher und Stadtverordnete aber auch amtierende Ratsvertreter für deren Arbeit aus. Zwei Persönlichkeiten ragen dabei heraus: Karl-Heinrich Sonneborn und Eberhard Friedrich.
Karl-Heinrich Sonneborn
Der Wingeshäuser Sonneborn wurde für sein 40 Jahre währendes Engagement ausgezeichnet, als Mitglied des Rates und auch als Wingeshäuser Ortsvorsteher verabschiedet. „Du warst eine Bank in Wingeshausen“, formulierte es Bad Berleburgs Bürgermeister Bernd Fuhrmann. Der Wingeshäuser Sozialdemokrat wollte mit 66 Jahren kürzer treten und hat dies 2020 auch wahr gemacht. Mit einer Unterbrechung gehört er dem Rat fast vier Jahrzehnte an. Er erinnert sich noch gut an eine wesentliche Weichenstellung des Jahres 1975. Damals, nach der kommunalen Neugliederung und der Gründung der Stadt Bad Berleburg, gehörte er dem ersten Rat an. 20 der 36 Ratsmitglieder waren von der SPD, schmunzelt Sonneborn. Und unter dem Übergangsbürgermeister de Vries einigten sich die Ratsmitglieder aus den Ortschaft, dass man auch einen einen Bürgermeister aus einem der Dörfer haben wolle - So wurde Adolf Schmerer (SPD) Bürgermeister und blieb es bis 1994.
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Eberhard Friedrich
Auf ebenso beachtliche 36 Jahre Amtszeit kann Eberhard Friedrich aus der Müsse zurückblicken. 31 Jahre davon war der Fraktionsvorsitzender der CDU, bis er 2020 aus dem Rat ausschied. Friedrich bedankte sich bei Rat und Verwaltung für die gute Zusammenarbeit und erhielt stehende Ovationen. Bürgermeister Bernd Fuhrmann nannte Friedrich - gemeinsam mit seinem SPD-Kollegen Bernd Weide - als Architekten des Bad Berleburger Weges. Auf diesen habe sich die Stadt in der schwierigen Zeit der Haushaltskonsolidierung stützen können. Friedrich blickte zurück: „Es hat mir fast immer Spaß gemacht. Ich bilde mir ein, dass wir viel haben erreichen können“. Selbstkritisch fügte er aber auch hinzu, dass es bei zwei, drei Themen nicht gelungen sei, seine Ziele zu erreichen. Als Mitbegründer des Zweckverbandes Region Wittgenstein nannte er diesen stellvertretend und wünschte sich, dass dieser wieder den Stellenwert erhalten solle, den er verdiene.
Ein weiteres CDU-Urgestein ist Eberhard Lauber aus Girkhausen. 31 Jahre war er Ratsmitglied und viele Jahre Ortsvorsteher in Girkhausen.
Horst Günter Linde aus Berghausen (UWG) war mit Unterbrechungen insgesamt 26 Jahre Ratsmitglied und auch zwei Mal Fraktionsvorsitzender UWG, bis er 2020 ausschied. Uwe Weinhold aus Wingeshausen (CDU) war 25 Jahre lang Ratsmitglied und bekannt für seine klaren und offenen Worte, wie es Bürgermeister Bernd Fuhrmann nannte. Dietmar Beuter (SPD) aus Wingeshausen war 21 Jahre lang Stadtverordneter und zuletzt auch 1. Stellvertretender Bürgermeister gewesen.
Mit dem aktuellen Ratsmitglied Bernd Weide aus Bad Berleburg (SPD) würdigte die Stadt einen Kommunalpolitiker, der seit 20 Jahren im Rat mitwirkt und 13 Jahre lang als Fraktionsvorsitzender Verantwortung trug. Inzwischen ist Weide stellvertretender Bürgermeister.
Bodo Hüster aus Schwarzenau wurde für 20-Jähriges Engagement als Ortsvorsteher und Ratsmitglied ausgezeichnet. Ortsvorsteher war er 17 Jahre lang - drei Jahre davon bevor er Ratsmitglied wurde und da er seit 17 Jahren Ratsmitglied ist, kommen 20 Jahre zusammen.
Verdiente Ehemalige
Christoph Hippenstiel (CDU) aus Bad Berleburg gehörte dem Rat 16 Jahre von 2004 bis 2020 an. Oliver Junker Matthes (parteilos) aus Diedenshausen arbeitete 14 Jahre für (Bündnis90/Die Grünen) im Rat mit, von 1994 bis 1999 und von 2011 bis 2020. Bad Berleburgs Bürgermeister Bernd Fuhrmann würdigte den kritischen Geist, bei dem es sich lohne, genau zuzuhören. Junker-Matthes fehlte bei dieser Ehrung, weil er am gleichen Tag Großvater geworden war. Simone Hess (SPD) aus Weidenhausen gehörte dem Rat bis 2020 für elf Jahre an.
Weiterhin ausgezeichnet wurden folgende ehemalige Stadtverordnete: Otto Marburger (SPD) für neun Jahre Ratsmitgliedschaft, Dirk Jung (SPD) und Georg Sunke (Die Linke) jeweils sechs Jahre, Ronny Michaelis (SPD) und Reiner Hirschhäuser (CDU) jeweils vier Jahre und Thomas Dahms (UWG) für zwei Jahre.
Aus dem Kreis der Ortsvorsteher verabschiedet die Stadt Bad Berleburg Christian Schneider (Aue) nach sechsjähriger Arbeit, Bernd Marburger (Elsoff) und Friedrich-Wilhelm Wilke (Weidenhausen) für deren 17-jährige Arbeit. „Die Ortsvorsteher sind das wichtigste Bindeglied zwischen Rat, Verwaltung und Bevölkerung“, würdigte Fuhrmann diese Arbeit.