Rüthen. . Wie muss das Lenkseil laufen? Welche Länge ist für die Bodenplatte optimal? Würde dem Bob ein Adlerschnabel stehen? Es wurde viel getüftelt, beratschlagt, verworfen und neu geplant, als das Team des Rotaract-Clubs Lippe-Hellweg in Rüthen mit dem Bau seines Streetbobs begann.

Inzwischen steht das Grundgerüst des hölzernen Renners, mit dem die jungen Erwachsenen am Samstag, 6. September, an der Streetbob-WM der WESTFALENPOST in Winterberg teilnehmen werden.

„Der Bausatz hielt die eine oder andere Denksportaufgabe bereit“, sagt Teamchef Martin Vogt, „aber wir hatten unseren Spaß dabei“. Die Holzplatten mussten zunächst zersägt und dann mit Achsen, Lenkungs- und Bremssystemen wieder zusammengebaut werden. „Mit dem richtigen Verlauf des Lenkseils hatten wir am längsten zu kämpfen“, berichtet der Rüthener.

Grundkonstruktion für Streetbob steht

Nach zwei arbeitsreichen Tagen haben Martin Vogt, Niklas Hupfeld, André Falk, Victoria Hackländer, Maike Mühlenbrock und Leonardo Knoche die Grundkonstruktion fertig gestellt. Der Bob ähnelt mit seiner geschwungenen Form dem Streetbob-Prototyp der WP und hat bereits die technische Abnahme überstanden. Nun folgt der Feinschliff – inklusive Lackierung in den Farben des Rotaract-Clubs, ohne Adlerschnabel allerdings.

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Nur welche beiden Team-Mitglieder bei der Weltmeisterschaft in Winterberg im Bob sitzen werden, muss der Rotaract-Club noch klären. Freiwillige gibt es genug. Martin Vogt ist gesetzt – auch wegen seiner Rennsporterfahrung, schließlich hat der Rüthener bereits auf der Nordschleife des Nürburgrings Runden gedreht. „Wir nehmen das Treppchen ins Visier“, gibt sich Vogt für das Wettrennen in der Seifenkiste ehrgeizig, will aber nicht zu verbissen auf die Strecke gehen: „Der Spaß steht natürlich im Vordergrund.“

Mit der Teilnahme an der WP-Streetbob-Weltmeisterschaft wird der Rotaract-Club Lippe-Hellweg erstmals auch außerhalb des Gründungsorts Lippstadt aktiv. „Wir wollen nach Sponsoren suchen, etwa für jeden gefahrenen Meter“, erklärt Niklas Hupfeld, „und den Erlös dann an einen wohltätigen Zweck in der Region spenden“.

Rotaract ist die Jugendvariante der Rotary-Clubs, von denen aber komplett unabhängig. „Unsere Mitglieder sind zwischen 18 und 30“, so Hupfeld, „und mit 31 Aktiven sind wir der drittgrößte Rotaract-Club Deutschlands“. Das gemeinsame Motto: Lernen, helfen, feiern – „Da passt die Streetbob-WM perfekt!“