Hüsten. Das „Hot-Air-Racingteam“ aus Hüsten ist das zweite Team, das die Farben der Stadt Arnsberg bei der Streetbob-WM der Westfalenpost in Winterberg am 6. September vertreten wird.

Das „Heiße-Luft-Renn-Team“ will aber nicht die sprichwörtliche heiße Luft beim Wettbewerb sein. „Wir wollen uns schon sehr gut in Winterberg präsentieren. Heiße Luft werden die Zuschauer spüren, wenn wir an ihnen vorbei zischen“, so Alexander Hiby. Er hatte den Aufruf gelesen und sofort die Anmeldung „rausgehauen“. „Die Kumpels habe ich danach angerufen und ihnen gesagt, dass sie jetzt mitmachen müssen“, grinst Hiby.

Die anderen Team-Mitglieder sind Michael Ternes, Michael Kurz, Tristan Kutz, Niklas Wellie, Christopher Dünnebacke, Michael Peters und Denis Radlow. Die acht Jungs kommen alle aus Hüsten und sind beim Löschzug Hüsten im Basislöschzug 5 aktiv. „Wir sind ein gutes Team, und deshalb hat Alexander uns angerufen, weil er wusste das keiner nein sagt“, meint Ternes. Die Idee ist für die Racing-Mannschaft „super cool“, da mussten sie einfach mitmachen.

Gute Handwerker hat schnell einige Ideen

Als der Bausatz (Brett und viele Einzelteile) für den Streetbob bei Hiby eintraf, standen sie erst einmal ratlos davor. „Okay, und was passiert nun? Jetzt wird es ernst und wir müssen anfangen“, er­innert sich Dünnebacke. Doch die acht sind gute Handwerker und hatten schnell einige Ideen. Die wurden an den Pfingst-Feiertagen umgesetzt. Es wurden Skizzen gezeichnet, und die „Seifenkiste“ nahm Formen an.

Dann wurde gesägt, geschraubt, gespachtelt, geschmirgelt – und der Holz-Bolide mit Front- und Heckspoiler war geboren. „Das Fahrwerk ging ja noch, aber die Lenk-Brems-Einrichtung mussten wir zweimal in die Hand nehmen. Alle Einzelteile haben wir erst mal sortiert“, so Kutz. Für die acht Bastler war es schon eine Herausforderung und das alles ohne Gebrauchsanweisung. Aber „Big-Brother“ hatte alles fest im Blick:

„Unser Niklas lag im Liegestuhl und gab die Anweisungen. Das zu konstruieren hat sehr viel Spaß gemacht“, lacht Ternes. Die Feuerwehrkameraden wollten erst eine gebogene Motorhaube, aber das ließ das gelieferte Material nicht zu. „Wir wollten nicht noch zusätzliches Geld in die Hand nehmen, nur um ein top gestyltes Gerät an den Start zu bringen“, erklärt Kutz.

Sponsor gefunden, Gönner gesucht

Sie haben einen Sponsor gefunden, der ihnen das Rennfahrer-Outfit spendiert. Sie hoffen, dass noch ein paar Gönner hinzu ­kommen. Das Feintuning der Renn­kiste kommt erst nach der technischen Abnahme. In einem Sponsor- Container wird dann der royal-blaue Streetbob mit mobiler Werkstatt nach Winterberg gefahren. Einen Namen haben sie dem Bob auch schon gegeben. Er heißt „The Gadget“ (übersetzt: Apparat, technische Spielerei oder Schnickschnack). „Statt der 350 Meter Rennstrecke in der Stadt würden wir auch die Bobbahn herunter rasen. Wenn wir gewonnen haben, machen wir darin eine Ehrenrunde. Wir sind eben totale Freaks“, lacht das Racing-Team Hot-Air.

Streetbob-WMAutogrammkarten haben die Hüstener nicht: „Wir schreiben unsere Namen bei den Fans auf nackte Haut“, so Wellie. Einen festen Fahrer haben sie ebenfalls nicht. Bei vier Vorläufen kommen alle einmal zum Zuge. Die Zuschauer werden sich wundern, wenn sie mit ihrer Kiste an ihnen vorbei rauschen. „Wenn das klappt, was wir vorhaben, wird es eine Gaudi für die Zuschauer“, schwärmt Hiby. Zur Sicherheit haben sie Rennanzüge an und Integralhelme auf, sie haben verspiegelten Visiere. „Wenn es seine Zeit erlaubt, kommt sogar unser hauseigener Rennarzt Matthias Frohwein mit“, grinst Dünnebacke. Der studiert in München Humanmedizin.

Natürlich wird schon kräftig geübt, und zwar auf der abschüssigen Eichendorff-Straße in Hüsten. „Wir sind der Geheimfavorit“, lachen die „Rennfahrer“. Aber jetzt mal Quatsch bei Seite. Sie haben folgende Reihenfolge bei der Veranstaltung geplant: „Spaß, Spaß, Spaß, den ersten Platz und dann in die Bobbahn.“