Hagen-Delstern. Es wird ein Riesenspaß: Am 6. September wird es in Winterberg die erste Streetbob-WM mit Teams aus ganz Südwestfalen geben – präsentiert von der Westfalenpst. Eine Gruppe begeisterter Bastler aus Hagen und Breckerfeld wird mit dem „Best-Carwash“-Bob an den Start gehen.

„Das geht über eure Vorstellungskraft. Hagen hat ‘ne Bob-Mannschaft.“ Ein Hauch von „Cool Runnings“ weht in diesen Tagen durch Delstern. Während der berühmte Film die Geschichte der ersten jamaikanischen Bobmannschaft, die 1988 an den Olympischen Winterspielen teilnahm, erzählt, geht das Hagener Bob-Märchen ein bisschen anders: Diese Jungs und Mädels wollen mit ihrem Bob nicht aufs Eis, sondern auf die Straße. Bei der Street-Bob-WM der wP in Winterberg am 6. September will das Team „Best Carwash Hagen Bob“ mal so richtig einen raushauen.

„Ne, ne, nicht nur einfach zusammenbauen.“ David Rölleke zeichnet mit seinen Händen in der Luft ein Flammen-Muster nach. „Unser Bob wird ein Hingucker. Wir wollen auch durch unser Styling bestechen.“ Der Hagener Streetbob – eine sauheiße Kiste. Die Flammen-Optik wird in 3-D konstruiert und später ausgearbeitet. Wenn das nicht nach Konstrukteurs-Weltmeisterschaft riecht . . .

Unsere Zeitung veranstaltet während des Winterberger Stadtfestivals am 6. September die Streetbob-Weltmeisterschaft. Ein halbes Jahr vor der Bob-Weltmeisterschaft auf der Eisbahn in Winterberg wird auf der Straße quasi der „Vor-Weltmeister“ des Sauerlandes gesucht.

Und bei der sauerlandweiten Ausschreibung zu dem Event hat sich auch ein Team aus Hagen und Breckerfeld angemeldet, das jetzt fleißig schraubt und bastelt an dem Streetbob-Bausatz, den unsere Zeitung ihnen zur Verfügung gestellt hat.

Sogar eigenes Maskottchen

„Warum wir sowas machen?“ fragt Teammitglied Felix Urban, „ganz klar: weil wir verrückt sind.“ Die Räumlichkeiten der Firma Urban an der Delsterner Straße dienen als Schrauber- und Entwicklungswerkstatt für den Bob. Das gemeinsame Spaßhaben beim Basteln stehe im Vordergrund. Wo allerdings mal trainiert wird, hängt auch von der Gesetzeslage ab. „Irgendwo in den Bergen von Eilpe“, sagt David Rölleke, „wir wissen nur noch nicht, ob wir mit dem Bob einfach so auf die Straße dürfen.“

Gesponsert wird das Hagener Team von der Firma „Best Carwash“ an der Rehstraße. In der Autowaschstraße wurde der Hagener Bob jetzt auch noch richtig auf Hochglanz gebracht. Auch ein von Best Carwash organisiertes Maskottchen, das Erdmännchen „Flip“, das dem Bob seinen Namen gibt, begleitet die Hagener Mannschaft. „So etwas haben wir auch noch nie gewaschen“, sagt Betriebsleiter Marcel Markowski, der die Bob-Jungs neben der finanziellen Unterstützung durch sein Unternehmen auch mental unterstützen wird. „Wir werden es begleiten und den Jungs die Daumen drücken.“

Klar, gewinnen wollen sie schon, sagen sie. Aber irgendwie klingt dann doch immer durch, dass es einfach nur eine große Gaudi werden soll. Was man ja schon daran sieht, dass das Bau-Team zu neunt arbeitet, aber letztlich nur zwei Mann auch beim Rennen im Bob Platz nehmen werden. „Das machen wir schon“, sagt Rölleke. Außerdem hätte man mit den Frauen des Teams, Ramona Falke und Sandra Rölleke, sehr attraktive Begleitung dabei. Das Auge fährt eben mit.

Nachdem die Technik-Abteilung schon gut vorgelegt hat, soll auch das Drumherum in Winterberg stimmen. Das Team rückt sogar mit eigenen Autogrammkarten an. Dass man nicht schnell genug sein könnte am Ende, darüber macht sich das Team keine Sorge. „Wenn ein paar Sekunden fehlen, nehmen wir die Bremse raus“, scherzt Rölleke. Sie haben die Veranstaltung schon richtig verstanden. Spaß haben ist das Motto. Auf und neben der Strecke.