Warstein. Leider noch keine Entwarnung für die Stadt Warstein: Die vor einer Woche vom Kreis Soest ausgesprochene Reisewarnung wird nicht aufgehoben. Sie bleibt bis Montag bestehen. Immerhin gibt es seit Freitag keine Neuerkrankungen in der Legionellen-Krise mehr.

Reisen in die Stadt Warstein sind wohl immer noch ein Gesundheitsrisiko. Der Kreis Soest glaubt das offenbar, denn er hat in einer Sitzung des Krisenstabs die vor einer Woche ausgesprochene Reisewarnung nicht wieder aufgehoben.

Die Empfehlung, Ausflüge nach Warstein zu vermeiden, gilt auch am Wochenende, bis einschließlich Montag. Alle Bürger der Stadt hatten sich Hoffnungen auf ein Ende des Quarantäne-Zustandes gemacht. Doch für eine Entwarnung ist es offenbar noch zu früh.

Keine neuen Erkrankten

Eine gute Nachricht aus Warstein gibt es trotzdem: Seit Donnerstag ist die Zahl der Erkrankten nicht mehr angestiegen. Das Warsteiner Krankenhaus nahm keine neuen Patienten mehr auf. Von der weiteren Entwicklung hängt die Rücknahme der Reisewarnung ab. Kreis-Pressesprecher Wilhelm Müschenborn: "Wir möchten abwarten, ob die Zahlen stabil bleiben."

Ist das auch am kommenden Montag, 9. September, der Fall, dann sollte die schwierige Zeit für die Stadt Warstein endlich vorbei sein. Landrätin Eva Irrgang sagt: "Ich gehe davon aus, dass wir auf einem sehr, sehr guten Weg sind. Die Warsteiner Bürger brauchen noch ein paar Tage Geduld."

Fast drei Stunden tagte am Freitagnachmittag im Soester Kreishaus wieder der Krisenstab. Weitere Laboruntersuchungen der Proben aus der Kläranlage Warstein sowie der Flüsse Wäster und Möhne wurden analysiert, die Zahl der Erkrankungsfälle (akut 163) besprochen, und danach die für die Stadt Warstein wichtigste Entscheidung getroffen: Es bleibt bei der Reisewarnung - erstmal bis Montag.

Das Votum fiel (fast) einstimmig. Nur Warsteins Bürgermeister Manfred Gödde enthielt sich. Er plädierte für eine sofortige Aufhebung der Reisewarnung, damit endlich wieder Ruhe in seiner Stadt einkehre. Gödde bekam einen Korb, weil der Krisenstab kein Restrisiko eingehen wollte.

Hoffnung auf eine Ende der Reisewarnung am Montag

Die Tatsache, dass der Ruhrverband seit Freitag mit einer hochspeziellen UV-Reinigungsanlage dabei sei, die Legionellen in dem Belebungsbecken der Kläranlage abzutöten und die Nachricht, dass es erstmals keine neuen Erkrankungen mehr gab, hätten seiner Meinung nach ausreichen müssen, die Empfehlungen sofort aufzuheben. „Ich hoffe sehr, dass es Montag jetzt tatsächlich ein Ende nimmt und sie nicht wieder irgendwas finden“, sagt Gödde.