Warstein. Sechs neue Fälle der unendlichen Erkrankungswelle in Warstein sind bis Donnerstagnachmittag beim Gesundheitsamt bekannt geworden. 134 Menschen mit Verdacht auf eine Legionellen-Erkrankung haben die Ärzte mittlerweile behandelt. Vielen geht es wieder besser. Aktuell liegen im Warsteiner Krankenhaus noch 52 Patienten.
Weiterhin keine Entwarnung in Warstein. Auch zwei Wochen nach Bekanntwerden der Erkrankungswelle steigt die Zahl der Fälle mit Verdacht auf eine Legionellen-Infektion. Seit Mittwoch stehen sechs neue Fälle auf der Liste des Kreisgesundheitsamts. 134 sind es seit dem Ausbruch der Legionellen-Epidemie insgesamt. Menschen im Alter von 17 bis 93 Jahren haben an der zunächst rätselhaften Krankheit gelitten.
Eindeutige Labor-Befunde gibt es in 31 Fällen. Das sind durch den Labor-Beweis definitiv an Legionellen erkrankten Patienten. Immerhin hat sich diese Zahl in den vergangenen 24 Stunden nicht mehr erhöht. Nach wie vor kommen aber Menschen mit typischen Krankheitssymptomen ins Krankenhaus.
63 Patienten in stationärer Behandlung registrierte die Gesundheitsbehörde am Donnerstag, 29. August. Im Warsteiner Krankenhaus „Maria Hilf“ werden 52 Erkrankte stationär betreut, elf mehr als am Mittwoch. Ein Patient liegt auf der Intensivstation. Sein Zustand hat sich nach Angaben der Ärzte erheblich verbessert.
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Ein Patient neu im Soester Krankenhaus
Sechs statt bisher sieben Menschen behandelt das Mescheder Krankenhaus, in Lippstadt sind noch drei statt bisher fünf Patienten stationär untergebracht. Im Briloner Krankenhaus ist es bei einem Erkrankten geblieben, eine Neuaufnahme wird aus Soest gemeldet.
Mittlerweile hat der Vorstand des SPD-Stadtverbandes Warstein das für Samstag geplante Parteifest storniert. „Mit unserer Absage möchten wir uns auch solidarisch erklären mit den verschiedensten Institutionen in Warstein, die sich in der gleichen Lage wie wir befinden“, erklären die Organisatoren des traditionellen Kroneichenfestes. NRW-Arbeits- und Sozialminister Guntram Schneider sollte bei der Feier als Ehrengast erscheinen.
Landesminister Schneider sagte Besuch in Warstein ab
Doch Landesminister Schneider verzichtete schon im Vorfeld auf seinen Besuch in Warstein wegen der anhaltenden Legionellen-Gefahr. Bereits am Dienstag wurde die Warsteiner Montgolfiade aus Sicherheitsgründen abgesagt. Das Gesundheitsrisiko für die Besucher war zu groß.
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Wie lange die Bürger der Kleinstadt noch mit der Erkrankungswelle leben müssen, das wollen die Gesundheitsexperten am Freitag verraten. Dann soll anhand fundierter Ergebnisse aus den Labor-Untersuchungen die Legionellen-Quelle zweifelsfrei zugeordnet werden. Ein Expertenteam um Dr. Martin Exner hatte mehr als 70 Großkühlanlagen in Warstein kontrolliert. Bei den Esser Werken in Belecke war der Befund einer Probe positiv. Das machte Hoffnung auf ein Ende des Legionellen-Dramas.
Entwarnung erst nach Abgleich der Labor-Ergebnisse
Die gefundene Konzentration der Legionellen sei so hoch, dass sie Erkrankungen bewirken könne, bestätigte anschließend der Kreis Soest. Gewissheit bestehe aber erst nach dem Abgleich des Humanbefundes eines Erkrankten und den angezüchteten Proben der bei Esser entdeckten Legionellen. Vorher gibt es keine Entwarnung in Warstein.