Warstein. . Eine 62-jährige Frau ist in der Nacht zu Montag im Warsteiner Krankenhaus Maria Hilf verstorben. Die Patientin wurde wegen einer Lungenentzündung behandelt. Einen positiven Legionellenbefund gab es jedoch bei ihr bisher nicht. Eine Obduktion folgt.
Die schlechten Nachrichten nehmen keine Ende: Eine 62-jährige Frau ist in der Nacht zu Montag im Krankenhaus Maria Hilf verstorben. Sie wurde wegen einer schweren Lungenentzündung behandelt, einen positiven Legionellenbefund gab es bei ihr aber bisher nicht. Näheres soll nun eine Obduktion klären.
„Bisher kennen wir die Todesursache dieser Patientin nicht; es ist nicht klar, ob es einen Zusammenhang zu den den Todesfällen, die wir in Verbindung mit den Legionellen-Erkrankungen zu beklagen hatten, gibt“, betonte Krankenhaus-Geschäftsführer Hans-Christian Vatteroth auf einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz am Montagnachmittag. Mittlerweile summiert sich die Zahl der Erkrankten auf insgesamt 111 Menschen im Alter von 17 bis 93 Jahren. Für acht der Fälle gibt es einen bestätigten Labor-Legionellenbefund.
Eine Obduktion soll die genaue Todesursache klären
Die Verstorbene, die Vorerkrankungen mitbrachte, wurde am vergangenen Donnerstag mit hohem Fieber ins Krankenhaus eingeliefert und aufgrund ihrer Symptome sofort mit den entsprechenden Antibiotika gegen Legionellen behandelt. „Sie reagierte auch gut darauf und erholte sich schnell, so dass wir sie eigentlich nach abschließenden Laboruntersuchungen bald hätten entlassen können“, so Chefarzt Dr. Thomas Schumacher. In der Nacht zu Montag wurde sie dann jedoch leblos in ihrem Zimmer aufgefunden, sofortige Reanimationsversuche blieben ohne Erfolg. Die Angehörigen haben einer Obduktion zugestimmt, die die genaue Todesursache klären soll. Mit Ergebnissen rechnet das Krankenhaus nicht vor Mitte kommender Woche.
Das Labor in Leverkusen, das das Krankenhaus Maria Hilf mit der Diagnostik der Patientenproben beauftragt hat, meldete die ersten beiden schwach positiven Legionellen-Befunde offenbar doch innerhalb der gesetzlichen Frist an das Gesundheitsamt in Soest. Unabhängig davon informierte auch das Krankenhaus den Kreis, so dass am Freitag, 16. August, die Informationen über die schwach positiven Befunde vorlagen. Auf der Pressekonferenz am Montag, 19. August, wurden dennoch keine Angaben zu den Legionellen-Befunden gemacht, da ihre Anzahl zu diesem Zeitpunkt noch zu gering gewesen sei und man keine Unsicherheit habe schüren wollen. Unabhängig davon wurden alle betroffenen Patienten zu diesem Zeitpunkt bereits gegen Legionellen therapiert.
Patienten in Warstein, Meschede und Lippstadt
Derzeit werden im „Maria Hilf“ noch 39 Menschen stationär behandelt, ein Patient davon befindet sich auf der Intensivstation, aber auf dem Weg der Besserung. Sieben Patienten werden stationär in Meschede behandelt, davon zwei auf der Intensivstation. Weitere drei Patienten werden stationär in Lippstadt behandelt. Dr. Thomas Schumacher geht nicht davon aus, dass die auf Normalstationen behandelten Patienten bleibende Schäden davontragen werden.
Die Allgemeinverfügung, die die Stadt am Freitag erlassen hatte, hat bisher keine Hinweise auf noch nicht bekannte Anlagen gebracht. „Es war keine Anlage dabei, die wir selbst nicht schon untersucht hatten“, so Ordnungsamtsleiterin Roswitha Wrede. Die Bevölkerung sei beunruhigt, aber auch sehr engagiert an der Aufklärung beteiligt, „hier denken wir alle nur noch daran, wie wir möglichst schnell die Quelle finden können. Schließlich haben wir auch die Montgolfiade im Nacken. Aber Menschenleben gehen nun mal vor.“ Für heute sind die ersten Proben-Befunde der untersuchten Kühlanlagen angekündigt.