128 Erkrankte in Warstein - Legionellen-Lage bleibt kritisch
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Warstein. . Die Zahl steigt weiter: 128 Fälle erkrankter Menschen im Alter von 17 bis 93 Jahren, die in Zusammenhang mit dem Legionellenausbruch in Warstein gebracht werden können, meldet das Kreisgesundheitsamt Soest am Dienstagabend. Für 31 der behandelten Fälle gibt es inzwischen einen bestätigten Labor-Legionellenbefund.
128 Erkrankte im Alter von 17 bis 93 Jahren, die in Zusammenhang mit dem Legionellenausbruch in Warstein gebracht werden können weist die aktuelle Liste des Kreisgesundheitsamtes Soest auf. Patienten des mittleren und hohen Alters sind am stärksten betroffen. Kein ungewöhnlich hoher Anstieg, warten manche Erkrankte doch erst mehrere Tage ab, ob sich die Symptome von selbst bessern, bevor sie einen Arzt aufsuchen.
31 Fälle mit Legionellen-Befund aus Labor
Für 31 der behandelten Fälle gibt es inzwischen einen bestätigten Labor-Legionellenbefund. „Die Diskrepanz zwischen nachgewiesenen und bewiesenen Fällen kommt dadurch zu Stande, dass das klinische Bild an sich typisch ist. Zur Behandlung braucht man den Laborbeweis eigentlich nicht“, macht Chefarzt Thomas Schumacher deutlich.
Nicht an Legionellen erkrankt war allerdings die Intensiv-Patientin, die Anfang vergangener Woche ins Klinikum Dortmund verlegt worden war. „Das waren definitiv keine Legionellen, sondern ein anderer Bakterien-Stamm“, betont Wilhelm Müschenborn, Pressesprecher des Kreises Soest. Sie, so wie auch die beiden anderen Patienten mit Multi-Organ-Versagen, sind auf dem Wege der Besserung.
54 Patienten sind noch in Krankenhäusern
54 Patienten werden derzeit noch stationär behandelt, davon 41 im Warsteiner Krankenhaus Maria Hilf, sieben in Meschede, fünf in Lippstadt und einer in Brilon. Auffällig bei den Neuaufnahmen ist, dass die schwereren Fälle rückläufig sind. Aufgenommen wurden in den letzten Tagen leichtere Fälle, die damit auch eine kürzere Verweildauer haben.
„Bei den ersten Erkrankten waren es sieben bis zehn Tage, inzwischen vier bis fünf Tage, bis wir sie wieder entlassen können“, erläutert Klinikleiter Dr. Hans-Christian Vatteroth. Die Warsteiner Bürger seien sensibilisiert, gingen früher zum Arzt, wenn sie Symptome festellen. „Es kommen Patienten, die normalerweise nicht aufgeschlagen wären.“ Das habe sich auch aus Gesprächen mit niedergelassenen Ärzten ergeben, mit denen man ständigen Kontakt halte. „Die Hausärzte haben uns auch für unser exzellentes Antibiotika-System gelobt“, so Vatteroth.
Legionellen-Suche in Warstein
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Mit dem Antibiotika-Cocktail therapiert werden im heimischen Krankenhaus alle Patienten, die hohes Fieber haben, bei denen beim Abhorchen der Lunge ein Befund und im Labor Zeichen einer Entzündung mit extrem hohen Markern festgestellt werden. „Das sind Werte gewesen, die man nicht mit einer normalen Pneumonie (Lungenentzündung) in Verbindung bringen würde“, erklärt Schumacher. Auch auf den Röntgenbildern sei bei den Patienten eine atypische Pneumonie erkennbar.
Weitere Erkrankungen sind möglich
Gerechnet wird im Krankenhaus und beim Kreis-Gesundheitsamt noch bis zum Wochenende mit weiteren Erkrankungen. „Die Lage ist noch immer offen“, betont Müschenborn. Der Humanbefund, der mit den entdeckten Legionellen bei Esser verglichen wird, wird erst noch erwartet, Gewissheit gibt der Abgleich dann am Freitag.
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