Warstein. . In Warstein haben Experten die Quelle der Legionellen-Infektionen sehr wahrscheinlich gefunden. Trotzdem gibt das Kreisgesundheitsamt noch keine endgültige Entwarnung. Es könnten noch weitere Quellen in Frage kommen. Die Montgolfiade war deswegen am Dienstag abgesagt worden.

Aufatmen – zumindest teilweise. Die Quelle der Legionellen-Infektionen ist sehr wahrscheinlich gefunden und – noch entscheidender – bereits seit Mittwoch stillgelegt. Dennoch wird die 23. Warsteiner Montgolfiade nicht stattfinden. Die Stadt folgte am Dienstag der Empfehlung des Kreisgesundheitsamtes, keine Großveranstaltungen in Warstein genehmigen. „Wir können verantwortlich noch keine endgültige Entwarnung geben“, so Kreisgesundheitsamtsleiter Dr. Frank Renken. Es könnten noch andere Quellen in Frage kommen, deren Proben noch nicht vorliegen. Damit wird die Montgolfiade zum ersten Mal in ihrer Geschichte abgesagt.

Das Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit aus Bonn teilte dem Kreis mit, dass eine Probe der am vergangenen Mittwoch untersuchten Anlagen positiv ausgefallen sei. Gleichzeitig bestätige die Firma Esser auf Anfrage der WESTFALENPOST, dass bei ihnen eine erhöhte Anzahl Legionellen im Wasser festgestellt worden sei. Ein direkter Zusammenhang zu den mittlerweile 116 Krankheitsfällen lässt sich daraus aber noch nicht herleiten.

Positiver Befund einer Probe - Anlage gereinigt

„Nachdem uns die Experten aus Bonn den positiven Befund einer Probe mitgeteilt haben, haben wir das betroffene Unternehmen unverzüglich informiert“, sagte Kreisdirektor Dirk Lönnecke, ohne einen Unternehmensnamen zu nennen, „eine Fachfirma ist sofort mit der Reinigung der Anlage beauftragt worden.“ Die gefundene Konzentration der Legionellen sei so hoch, dass sie Erkrankungen bewirken könne.

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Von Anna Gmünd, Sina Heilmann

Die Anlage selbst sei bereits seit dem Tag der Untersuchung, Mittwoch, 21. August, stillgelegt. Dass die nun positiv getestete Anlage tatsächlich für die Erkrankung der 116 Menschen verantwortlich ist, steht aktuell noch nicht fest. „Das wissen wir frühestens am Donnerstag, wenn wir den Befund der Anlage und den Humanbefund der Patienten miteinander vergleichen können“, betonte Kreis-Gesundheitsamtsleiter Dr. Frank Renken, dass noch weitere Ergebnisse abzuwarten seien.

Genaues Ergebnis steht noch aus

Bei dem Humanbefund handelt es sich um die Probe eines Erkrankten, die zum Nachweis des genauen Legionellen-Typs im Labor herangezüchtet wird. Diese wird, wenn sie „gereift“ ist, mit der ebenfalls im Labor angezüchteten Probe aus der betroffenen Anlage verglichen.

Legionellen-Suche in Warstein

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Dieser Prozess dauert einige Tage und soll am Donnerstag abgeschlossen sein. Erst dann können beide Proben feintypisiert werden: Wenn die Serotypen der Legionellen in beiden Proben übereinstimmen, dann erst kann eine direkte Kausalität zwischen den Legionellen aus der Anlage und den Erkrankungen der Patienten hergestellt werden.

Anlage der Firma Esser bleibt ausgeschaltet

Die Anlage der Firma Esser gehörte am Mittwoch zu den ersten Kühlanlagen, die von Professor Martin Exner und seinem Team untersucht wurden. Die Hygiene-Experten nahmen Proben aus dem Wasser-Auffangbehälter des Kühlturmes, der sich an der Rückseite des an der B55 gelegenen Unternehmensgebäudes befindet. Die Anlage war zum Zeitpunkt der Proben-Entnahme ausgeschaltet und wurde danach nicht wieder angestellt.

Mittlerweile gibt es 116 Fälle erkrankter Menschen im Alter von 17 bis 93 Jahren, die in Zusammenhang mit dem Legionellenausbruch in Warsteub gebracht werden können.