Lippstadt/Bielefeld. Mit 4:2 (3:1) hat Arminia Bielefeld das Halbfinale im Fußball-Westfalenpokal beim Oberliga-Spitzenreiter SV Lippstadt gewonnen. Die Ostwestfalen stehen im Endspiel und gleichzeitig in der 1. Hauptrunde des DFB-Pokals. Aber das große Ziel der Bielefelder bleibt der Aufstieg in die 2. Bundesliga. Wir sprachen mit dem Erfolgstrainer Stefan Krämer (45).

Herr Krämer, die SV-Spieler sind ab sofort Arminia-Fans, weil sie auf Schützenhilfe aus Bielefeld hoffen müssen, um selbst noch als Nachrücker für das gesperrte Dynamo Dresden in den DFB-Pokal zu kommen. Steigt Ihre Mannschaft auf, kann auch Lippstadt den Einzug in die Hauptrunde schaffen. Versprechen Sie vollen Einsatz?

Stefan Krämer: Na klar. Unser Ziel ist ja der Aufstieg in die 2. Liga. Mir wäre am liebsten, wenn beide Vereine am Saison-Ende eine große Feier machen könnten, weil sie beide aufgestiegen sind und im DFB-Pokal mitspielen dürfen. Wir haben das erste Ziel schon erreicht. Wenn Lippstadt durch unsere Unterstützung nachziehen könnte, würde ich mich sehr darüber freuen. Der SV Lippstadt ist ein sehr sympathischer Verein.

Arminia ist ein Traditionsverein, der vor zwei Jahren am Boden lag. Wie haben Sie dem Klub in der 3. Liga wieder Leben eingehaucht?

Das war absolutes Teamwork. Jeder, der bei Arminia Bielefeld tätig ist, gibt Vollgas - auf dem Platz und außerhalb. Das hat uns zum Glück die Chance gebracht, in die 2. Liga aufzusteigen. Dafür tun wir alles.

Noch drei Spiele in Stuttgart, gegen Osnabrück und in Burghausen hat Ihre Mannschaft vor der Brust. Rechnen Sie in der spannenden Schlussphase mit einer vollen Punktzahl?

Ich rechne gar nicht, ich schaue nur auf das nächste Spiel. Am Freitag sind wir beim VfB Stuttgart 2 gefordert. Ein schwere Aufgabe für meine Jungs, da knallen wir wieder alles raus und dann geht es in den Endspurt.

Schielen Sie als Tabellenzweiter nicht doch schon mit einem Auge auf die 2. Liga oder plant der Verein zweigleisig für die neue Saison?

Wir planen erst, wenn es wirklich soweit ist mit dem Aufstieg. Es macht keinen Sinn, jetzt über Dinge nachzudenken, die erst in drei Wochen Fakt sind. Bei uns geht es immer Schritt für Schritt. Die Fans können träumen, wir müssen mit der Mannschaft hart arbeiten.

Einer der Leistungsträger bei Arminia kommt aus dem Kreis Soest: Sebastian Hille. Warum war er in Lippstadt nicht mit am Ball?

Sebastian Hille ist ein Spieler, der immer bis an die Grenzen geht, der immer alles im höchsten Tempo macht. Deshalb haben wir in Lippstadt für Stuttgart geschont. Hille ist ein sehr wichtiger Mann für uns.

Sie gehören zur Garde der jungen Bundesliga-Trainer. Was ist Ihre Fußball-Philosophie?

Ich habe eine klare Vorstellung, wie ich Fußball spielen lassen will und wie meine Mannschaft auftreten soll. Das haben wir seit Beginn meiner Amtszeit in Bielefeld sehr erfolgreich umgesetzt. Mit Arminia zusammen möchte ich das in den nächsten Jahren weiter ausbauen.