Hilchenbach. Cupcakes, Käsekuchen, Torte – „bei uns schmeckt alles“, sagt Harald Clemens. Das Café Herzstück in Hilchenbach hat einiges im Angebot:
„Bei uns schmeckt alles – Käsekuchen, Frischkäsetorte und der Pflaumenkuchen wird bald auch wieder der Renner“, sagt Harald Clemens. „Hier gibt’s nur beste Zutaten, es ist ehrliches Backwerk.“ Der Hobbybäcker backt für das Café Herzstück und ist von der Qualität seiner Backwaren und der des Teams überzeugt. Und nicht nur er: „Die Leute gucken oft, ob die Stücke gleich groß sind“, sagt Peter Neuhaus und lacht. Der eine mag eben lieber ein großes Tortenstück, der andere ein kleineres. Es zeigt: Auch die Gäste haben die Torten, Kuchen und das Kleingebäck im Hilchenbacher Café zu schätzen gelernt. Vier Monate nach dem Start haben die Beteiligten des Cafés nun eine erste Bilanz gezogen: Was läuft gut und wo gibt’s noch Luft nach oben?
Café Herzstück: „Manche freunden sich am Tisch an“
Gerade im Sommer ist oft eine der ersten Reaktionen beim Betreten des Lokals: „Oh, ist das schön kühl hier!“, erzählt Jutta Neuhaus, Vereinsvorsitzende beim „Café Herzstück – Sozial- und Kulturcafé Hilchenbach e.V.“. Die Beteiligten haben viel Kraft und Zeit investiert, um aus dem Gewölbekeller von 1844 ein schönes Café zu machen. Längst sitzen die Gäste aber auch gerne an den Tischen draußen. „Es läuft gut“, so Jutta Neuhaus.
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Oft würden Besucherinnen und Besucher aus der Rehaklinik oder aus dem nahe gelegenen Seniorenheim vorbeikommen – sie schätzen die Barrierefreiheit. Es sind aber nicht nur die älteren Menschen, die im Ehrenamtscafé gerne einkehren, auch jüngere und Familien. „Manche freunden sich am Tisch an“, berichtet Jutta Neuhaus.
Natürlich wird es auch einmal hektisch – zum Beispiel, wenn von jetzt auf gleich zwanzig Gäste zu bedienen sind. Bei der Demonstration gegen den Dritten Weg sei das so gewesen, erzählt Peter Neuhaus, Geschäftsführer des Herzstück-Vereins. Da sei die hohe Kunst, auch im Service konzentriert und ruhig bei der Sache zu bleiben. Ohnehin ist so ein abrupter Andrang aber eher eine Ausnahme: „Am schönsten ist es, wenn man Zeit hat, mit den Gästen ins Gespräch zu kommen“, so Peter Neuhaus. „Bis jetzt wurde es auch gut angenommen, dass wir uns auch einfach mal dazusetzen“, ergänzt seine Frau Jutta Neuhaus.
Häufig erfahre man gerade dann die besten Geschichten. So kämen zum Beispiel auch immer wieder Menschen vorbei, die vor langer Zeit in Hilchenbach gelebt haben und wissen wollen, wie die Stadt mittlerweile aussieht. Da erfahren auch Ur-Hilchenbacher mitunter neue Dinge.
Café in Hilchenbach: „Es wäre schön, wenn wir noch einen Bäcker finden“
Ein paar Wünsche sind trotzdem noch offen: „Es wäre schön, wenn wir noch einen Bäcker finden“, erzählt Harald Clemens und hofft auf männliche Verstärkung. Dienstagabends und Samstagmorgens arbeitet das Backteam gewöhnlich in der KlimaWelten-Küche. Seit Kurzem verstärken es zwei junge Frauen. Sie würden ganz neue Ideen einbringen und seien „absolute Fans von Cupcakes“, erzählt Jutta Neuhaus. Und auch bei den Gästen wird das Gebäck immer beliebter. Sollte der Kuchen trotz guter Planung dann doch einmal ausgehen, gibt’s noch einen Joker: „Wir haben eine Eistorte im Kühlfach.“
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Auch die Kooperation mit „Bücher buy Eva“ laufe super, erzählt Jutta Neuhaus. Mittlerweile gibt’s im Café eine kleine Bücherecke, regelmäßig wird auch ein Buch des Monats ausgewählt. Darüber hinaus fanden schon zwei Lesungen im Café statt – demnächst soll es noch mehr Events dort geben. Pünktlich zur Frankfurter Buchmesse werden auch Autoren ins Café eingeladen, berichtet Jutta Neuhaus. Ideen für weitere Veranstaltungen gibt es genug.
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Wenn der „grüne Norden“ des neugestalteten Marktplatzes fertig ist, könnten die Gäste auch im Grünen sitzen und auf den Marktplatz schauen. „Sie kriegen dann einen Pott Kaffee und ein Stück Kuchen auf einem Tablett, das sie hier holen und bezahlen können“, erzählt Jutta Neuhaus. Die Tabletts seien dafür schon besorgt. Die Eltern könnten sich aber auch einfach auf die Stühle vorm Café setzen und den Kindern zuschauen, wie sie das dann fertiggestellte Wasserspiel des Marktplatzes ausprobieren.
Café Herzstück: „Es ist einfach schön zu hören, dass der Kuchen schmeckt“
Demnächst soll das „Herzstück“ auch donnerstags geöffnet sein – da gibt’s dann ausschließlich Waffeln. Die Planungen für das neue Café der Schneiders Bäckerei am Ruinener Weg in direkter Nähe sieht Peter Neuhaus gelassen: „Wir sehen es nicht als Konkurrenz an.“ Das eigene Café läuft. „Wir haben neun Betriebsstunden in der Woche. Es zeichnet sich ab, dass wir das schaffen werden“, sagt er. Die weiteren Angebote wie ein Öffnungstag mehr, regelmäßige Frühstücksaktionen und Lesungen würden sukzessive aufgebaut.
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Zudem hat Peter Neuhaus weitere Förderformate im Blick, um nötige Investitionen zu tätigen. „Unsere Kaffeemaschine hat sich vor zwei Wochen mit einem lauten Knall verabschiedet“, erzählt er. Derzeit arbeite das Café mit einer Zwischenlösung, bald muss Ersatz her. Erst einmal ist aber ohnehin Pause im Café Herzstück: Vom 24. Juli bis zum 6. August sind Betriebsferien. Danach geht’s weiter. Jutta Neuhaus betont: „Das Ganze macht uns so eine Freude. Und es ist einfach schön zu hören, dass der Kuchen schmeckt.“
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