Hilchenbach. Die Pläne für die Neugestaltung des Marktplatzes in Hilchenbach begeistern. Sie sorgen aber auch für einen Preisschock durch neue Kostentreiber.
Der Umbau des Hilchenbacher Marktplatzes wird teuerer als gedacht: „Ich bin entsetzt über die Kostensteigerung“, sagte Oliver Schneider (CDU) im Infrastrukturausschuss. Konkret geht es um den ersten Bauabschnitt: Rund 585.148 Euro betragen nun die Baukosten für den oberen Markt, hinzu kommen die Baunebenkosten von rund 104.748 Euro. Ursprünglich hatte die Stadtverwaltung im August 2020 die Baukosten auf 300.000 Euro geschätzt. Im Infrastrukturausschuss wurden nun die neuesten Pläne für die Neugestaltung des Marktplatzes vorgestellt.
Hilchenbach: Die Fördersumme für den Marktplatz-Umbau ist gedeckelt
Die Pläne stießen bei den Ausschussmitgliedern auf großen Anklang. „Das Projekt ist toll, aber wir dürfen die Kosten nicht totschweigen“, so Oliver Schneider. Natürlich müsste man die Kostenentwicklung berücksichtigen, „aber ich habe schon höhere Kostensteigerungen gesehen“, entgegnete Bürgermeister Kyrillos Kaioglidis.
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247.616 Euro erhält die Stadt Hilchenbach aus dem Förderprogramm „Dorferneuerung 2021“ für den ersten Bauabschnitt vom Land NRW. Mehr ist nicht drin: Auf 250.000 Euro sei die maximale Förderung gedeckelt, erklärt Kyrillos Kaioglidis. Der erste Bauabschnitt soll im Oktober ausgeschrieben werden, dann soll ein Unternehmen gefunden werden, das noch in diesem Jahr mit den Arbeiten beginnt.
Neugestaltung des Marktplatzes in Hilchenbach: Das sind die Kostentreiber
Zwei wesentliche Punkte seien der Kostentreiber, berichtet Doris Herrmann, die mit ihrem Landschaftsarchitekturbüro für die Planung von der Stadtverwaltung beauftragt wurde. Nach Gesprächen mit Händlern und Gastronomen hätten sich Teile der Pläne geändert. Die Behindertenrampe sei vorher im Plan nicht berücksichtigt gewesen, auch sei die Haupttreppe verlagert worden.
„Es gibt strukturelle Veränderungen. Das sind alles preistreibende Faktoren.“ Hinzu kommt die Krise: „Der Markt schlägt Salto.“ Man habe darauf geachtet, „das Überflüssige wegzustreichen“. „Aber auf das Wasserspiel und die gute Beleuchtung wollen wir nicht verzichten.“
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Man dürfe nicht vergessen, dass man mit der Neugestaltung des Marktplatzes auch die Stadtentwicklung deutlich vorantreibe, unterstrich Kyrillos Kaioglidis. Natürlich müsste die Kostensteigerung in den Fraktionen besprochen werden, bevor in der nächsten Ratssitzung am 21. September darüber entschieden werde. „Stadtentwicklung macht aber auch Aufenthaltsqualität. Das sind Werte, die sollte man bedenken.“
Marktplatz Hilchenbach: Das hat sich bei den Umbau-Plänen verändert
Bereits im Februar wurden dem Infrastrukturausschuss die Pläne für die Neugestaltung des Marktplatzes schon einmal vorgestellt, Doris Herrmann machte nun auf die Veränderungen aufmerksam, die sich seitdem ergeben haben. In den Gesprächen mit den Gastronomen der Stadt sei deutlich geworden, dass für diese die Bewirtung des Platzes nicht an erster Stelle stehe. Daher habe man umgeplant, auf eine große Freifläche mit Plateau gesetzt, das nun allen zur Verfügung stehen soll. Das soll mit einer wassergebundenen Decke ausgestattet sein sowie durch große Platten gerahmt werden.
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Im Zuge dessen wurden auch die Treppen noch einmal überdacht. Am unteren Markt soll es nun eine große Freitreppe von vier Metern Breite geben, auf dem Plateau einen Behindertenstellplatz. „Der Platz wird für jeden behinderten Menschen sicher erreichbar gemacht“, so Doris Herrmann. Auch für größere Feierlichkeiten sei der Platz mit einem Bierrondell zu erreichen. Zudem wird es mehr Grünpflanzen geben als zuvor geplant, vier neue Linden werden ebenfalls gepflanzt.
Bauabschnitte greifen bestenfalls ineinander
Bereits im September vergangenen Jahres wurde im Hilchenbacher Rat deutlich, dass die Neugestaltung des Marktplatzes auch im zweiten Bauabschnitt teurer wird. Dort ging die Verwaltung von einem Gesamtinvestitionsvolumen von 426.000 Euro (früher: 250.000 Euro), einer Zuwendung von 250.000 Euro (alt: 212.500 Euro) – dem maximalen Betrag der Förderung – und einem Eigenanteil von 176.000 Euro (früher: 37.500 Euro) aus.
Auch für den zweiten Bauabschnitt habe die Stadtverwaltung bereits eine Förderzusage, noch fehle aber der Förderbescheid, so Kyrillos Kaioglidis.
Die Stadtverwaltung hofft, dass der erste und zweite Bauabschnitt ineinandergreifen, da das insbesondere die Installierung des Wasserspiels deutlich leichter machen würde.
Auch über eine E-Bike-Ladestation werde nachgedacht. Wenn dort ein Ladeanschluss für E-Bikes angeschafft würde, könne dort auch eine für E-Autos geschaffen werden, schlug Martin Born (fraktionslos) vor. Die Ladestation für Pkw sei an einen anderen Ort in einem weiteren Bauabschnitt verlagert worden, so Martina Hamann, Leiterin des Fachdienstes Wirtschaftsförderung, Kultur und Tourismus. Für eine E-Bike-Ladestation müssten weitere Fördertöpfe gesucht werden.
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