Hilchenbach. . Auch am Pfingstmontagnachmittag, vor dem Finale mit Status Quo, ist viel los auf der Ginsberger Heide. 61.000 werden am Ende dagewesen sein.
61.000 Besucher sind am langen Pfingstwochenende zu Kultur Pur auf den Giller gekommen. Auch deshalb, weil das Wetter mitgespielt hat — in jeder Beziehung. Am Pfingstsonntagnachmittag war es sogar rekordverdächtig voll auf der Heide, von der dann eigentlich nicht mehr viel zu sehen war: Picknickdecke lag an Picknickdecke, wobei sich das riesige Kulturcamp durch seine entspannte Stimmung von manch anderer Massenveranstaltung unterscheidet – schließlich war auch noch der Spaziergang zur Ginsburg eine Alternative. „Wir freuen uns über ein wirklich rundes Kultur Pur“, sagt Festivalleiter Jens von Heyden.
Gewitter am Freitag
Am Freitagabend noch hatte es für ein paar Momente gar nicht so gut ausgesehen: Eine Gewitterfront zog über die Heide hinweg. Die beeindruckte Katharina, Anna und Nellie Thalbach zwar bei ihrer Show wenig, wohl aber die Veranstalter: Die 21 Meter hohen Zeltmasten wurden schnell mit einer zusätzlichen Ummantelung versehen, das Publikum aus dem Einzugsbereich der Masten wegplatziert. Wenn es schlimmer gekommen wäre, hätten die Busse für eine ganz kurzfristige Heimfahrt schon bereitgestanden. Am nächsten Tag war es kurzzeitig kühler, der Himmel bald wieder blau.
Rauferei am Samstag
Ärger machten dann zwischen dem In-Extremo-Konzert und der Willer-Watz-Party am Samstagabend einige angetrunkene Festivalbesucher. Die Polizei griff durch und verwies sie des Geländes.
Zuschauerzahlen: Tops und Flops
Das sind Zuschauerzahlen aus dem großen Zelttheater: Wincent Weiss 2700, In Extremo 2200, Philharmonie 1200, Evolution Dance Theater 950.
Und so voll war das kleine Zelt: Stefanie Heinzmann 900, Querbeat 900, Kosmomautenklang 900, O wie schön ist Panama 560, Robin Hood 560, Katharina, Anna und Nellie Thalbach 560, Seun Kuti 250, Bruchwerk-Theater 40.
Als unbegründet stellte sich die Sorge um das Leben eines Besuchers heraus, für den der Rettungshubschrauber alarmiert wurde: Er hatte sich nur verschluckt, der berühmte „Heimlich-Griff“ machte die Luftröhre wieder frei. Bleiben die — gefühlt — kilometerlangen Theken-Staus: Bei dem Andrang geht jede Frozen-Joghurt-Maschine in die Knie.
Die Hits: Wincent Weiss und Status Quo
Erwartungsgemäß erwiesen sich die Konzerte mit Wincent Weiss am Freitagabend und mit Status Quo am Sonntagabend als die stärksten Publikumsmagneten der 29. Ausgabe von Kultur Pur. Hervorragend angekommen sind die Konzerte mit In Extremo, Stefanie Heizmann und der Philharmonie und die nächtlichen Shows mit den Querbeats und den DJs von Willer Watz.
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Ein Kabinettstück waren die Witwendramen mit den Thalbachs. Ihr Publikum auf dem Giller eher nicht gefunden haben Seun Kuti und seine Band Egypt 80, und auch das Debüt des Siegener Bruchwerk-Theaters auf dem Giller blieb weitgehend unbeachtet.
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