Lützel. „Mehr Freaks braucht das Land“: Die 13-köpfige Band aus Bonn lässt das Publikum auf dem Hilchenbacher Giller eskalieren.
Was für ein Auftritt! Die Bonner Brasspop-Band Querbeat reißt am späten Freitagabend das Kleine Zelttheater bei Kultur Pur ab. Es ist rappelvoll, als um Punkt 22 Uhr der Vorhang fällt. Mit Endstufe 2 beginnt ein rasanter Tanzabend. Die Posaunen und Trompeten legen los, der Sound geht über ins Blut. Das Publikum ist sofort dabei. Von der ersten Sekunde an gibt die 13-köpfige Band Vollgas – und hält dieses Tempo anderthalb Stunden durch. Randale und Hurra heißt ihr aktuelles Album, das absolut hält, was es verspricht. „Wir drehen auf, alle sind dabei. Immer alles geben“, singt Jojo Berger und springt über die Bühne, die an diesem Freitag ruhig größer hätte sein können.
Selbst die Thekenkräfte tanzen mit
Kaum zu glauben, dass diese Band einst eine Bonner Schülerband war. Seit 2007 rockt die Band beim Kölner Karneval mit. Das merkt man auch auf dem Giller. „Wer ist hier aus Siegen?“, ruft der Sänger. Einige Hände fliegen hoch. „Und wer ist hier aus Köln?“ Das Zelt rastet aus, grölt und tanzt. Nicht nur das Publikum kann keine Minute still stehen an diesem Abend. Auch Tonmann, Thekenkräfte beim Zapfen und die Security tanzen mit. Selbst die Journalisten im Fotograben wippen mit. Großartig!
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Beat geht nach vorne
Die Stimmung im Zelt ist ganz besonders. „Eskalieren wollen wir! Alle runter, das ganze scheiß Zelt“, brüllt der Frontmann. Diese Performance habe die Band extra geübt. Der Beat geht nach vorne, ist laut und mitreißend. Von E-Gitarre, Trompete und Bass über Mellophon, Posaune, Schlagzeug bis Saxophon ist alles dabei, was dieser Abend braucht. In manchen Momenten erinnert die Band an die Berliner Seeed; besonders mit Songs wie Bengala, an denen Künstler Gentleman mitgewirkt hat. Doch dann gibt es wieder diese ganz eigenen Sounds und Momente. Wenn Jojo Berger in „Heimatkaff“ davon singt, die Kirche im Dorf zu lassen. Oder wenn’s ums „Laberländ“ geht, „wo man nur Blabla und labern kennt“.
Kein Smartphone-Meer im Zelt
Erfrischend anders ist dieses Konzert. Die Stimmung ist überragend, statt Smartphone-Meer gibt es klatschende Hände, bemalte Gesichter und einen Flamingo-Crowdsurfing-Wettbewerb. „Mehr Freaks braucht das Land“, schallt es durch die Halle. Natürlich darf auch Konfetti nicht fehlen. Mit Randale endet dieser überraschend packende Auftritt.
>>> Die Setlist des Abends
- Endstufe 2
- NMF
- Leben
- Plan
- Laberländ
- Cioa Loser
- Baba (Bel Air)
- Cowbell Dubstep Cleve
- Intoxicrazytekkno
- Wuks
- Erstmal für immer
- Tsching
- Freaks
- Bengala
- Romeo
- Heimatkaff
- Randale
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