Meschede. Schmöker zu finden, die sich mit Meschede beschäftigen ist genauso schwer wie die Suche nach Mescheder Autoren. Die Redaktion hat nachgeforscht,

Bücher gehören unter jeden Weihnachtsbaum. Doch wer Bücher aus Meschede oder von Meschedern verschenken will, die aktuell noch im Handel erhältlich sind, muss schon ein wenig recherchieren. Eva Linhoff, Inhaberin der gleichnamigen Mescheder Bücherstube, hat sich mit der Redaktion auf die Suche gemacht, was es noch zu kaufen gibt.

Das größte Problem, das die Mescheder Buchhändlerin sieht: „Wir dürfen niemanden vergessen.“ Sollten also Autoren aus Meschede oder Bücher über Meschede fehlen, die noch im Buchhandel erhältlich sind, so können diese per Mail an meschede@westfalenpost.de gemeldet werden, wir ergänzen sie dann im Online-Text.

Viele Mescheder Bücher noch im Antiquariat erhältlich

Das zweitgrößte Problem: Viele Bücher, die die Buchhändlerin im Kopf hat, sind nur noch antiquarisch erhältlich. Das gilt zum Beispiel auch für die Bildbände von Bernd Schulte. „Wer diese oder zum Beispiel ,Die Holzschale der Kahns’ von Karl Schaefer besitzt oder ,Das Sauerland unterm Hakenkreuz am Beispiel des Kreises Meschede’ von Uli Hillebrand, muss sie in Ehren halten. Über den Buchhandel sind sie nicht mehr zu beziehen“, weiß die Buchhändlerin.

Die letztgenannten Autoren beschäftigen sich beide mit dem Nationalsozialismus. Aber während Uli Hillebrand die wissenschaftliche Sicht wählte, berichtete Karl Schaefer in einfachen Worten seinen Enkeln von jener Zeit, in der Nachbarn plötzlich verschwanden und der Nationalsozialismus mächtig wurde.

Andere Bücher dagegen hat Eva Linhoff als Meschederin noch in den Regalen stehen, die es sonst nirgendwo mehr gibt. „Buchhandel ist ein sehr schnelllebiges Geschäft“, erzählt sie. „Bücher, die fünf Jahre alt sind, werden oft schon nicht mehr aufgelegt.“ Schwierig sei es auch, Werke zu erhalten, die im Eigenverlag erschienen sind.

Letztlich lohne es sich immer in den Buchhandlungen nachzufragen oder in Bücherkisten auf denn lokalen Flohmärkten zu stöbern.

Aktuell erhältliche Bücher von Meschedern und über Meschede:

Belgische Zwangsarbeiter im Kriegsgefangenenlager Meschede im Ersten Weltkrieg: Im Ersten Weltkrieg waren fast 8000 belgische Zwangsarbeiter im Kriegsgefangenenlager Meschede interniert. Der Sunderaner Autor Werner Neuhaus hat die „Notizen“ des katholischen Seelsorgers Ferdinand Wagener (1871-1931) aufgearbeitet. Dieser schildert die Bedingungen, unter denen die Belgier dort sowie auf den zahlreichen Arbeitskommandos zu leiden hatten. Kosten: 29,90

Stadtbilder aus Meschede: Ein kleines Büchlein, das die Bücherstube 1994 selbst herausgegeben hat. Manches hat sich verändert, aber man ist erstaunt, was sich alles bis heute so wiederfindet. Die Texte dazu hatte Michael Schaefer, die Bilder Günther Prätor geliefert. Wenn man Meschede Fremden vorstellen will oder Meschedern in der Fremde eine Freude machen will, wird es bis heute gern genommen. Kosten: 5 Euro

Mescheder Geschichte Bd. 1 und II Die Bücher des Mescheder Heimatbundes sind noch relativ aktuell. Der erste Band ist eher trocken und wissenschaftlich, der zweite zeige mit vielen Abbildungen und kürzeren Texten, wie sich Meschede verändert hat. Oft werden alte und neue Straßenzüge gegenübergestellt. Das hat Charme für alle, die sich für die Stadt und ihre Geschichte interessieren. Kosten: 29,50 Euro

Sühnekreuz Meschede: Keine leichte Kost bieten Jens Hahnwald, Peter Bürger und Georg D. Heidingsfelder. Sie sind die Autoren der Geschichte um das Mescheder Sühnekreuz, das zum Gedenken an ermordete Zwangsarbeiter erst errichtet und später vergraben wurde. Kosten: 14,99 Euro

Kalt geht der Wind: Oliver Wälter und Michael Gantenberg haben ihren Sauerland-Krimi rund um den Hennesee verortet. Da stimmt nicht immer alles, aber die Ortsnamen passen und die Geschichte, die um das Ermittlerpaar gestrickt ist, das Haushalt und Job tauscht, ist amüsant. Allerdings ist es nur noch als Hörbuch oder als E-Book erhältlich. Kosten 12,99 als Hörbuch, 9,99 als E-Book.

„Das Kriegsende 1945 in der Erinnerung heutiger Sauerländerinnen und Sauerländer: Im Buch der Frauengeschichtswerkstatt berichten Männer und Frauen, wie sie das Kriegsende erlebt haben. 29 Männer und Frauen haben die Erinnerungen selbst aufgeschrieben oder sie den Geschichtsforscherinnen erzählt. Kosten: 10 Euro

A Short Thousand Years: Robert Hallmann ist 81 Jahre alt. Er schreibt vor allem über seine Kindheit in Remblinghausen zur Zeit des Nationalsozialismus. Leider ist das Buch nur auf Englisch erhältlich. Aber auch schon die vielen Fotos zeigen ein lebhaftes Bild vom Dorfleben. Kosten: 31,50 Euro

Heinz Benölken: „Fit für gute 120 Jahre“ 10 Bausteine für ein langes, gesundes und aktives Leben, hat der ehemalige Hochschulprofessor sein neuestes Buch genannt. Erhältlich sind auch noch weitere Werke von ihm. Sie umfassen sein Lebensmotto: Wer sich gut um sich kümmert, kann aktiv, fit und geistig rege alt werden. Kosten 24,99 Euro

Norbert Kaczmarczyk hat aktuell drei Bücher im Buchhandel. Sie alle kreisen um den Jakobsweg. Das aktuelle Werk heißt „Im Krebsgang nach Santiago“. Dabei erfreut er sich an der Quelle geistig-geistlichen Lebens, der Stille. Als Seelennahrung erweisen sich die Begegnungen mit anderen Pilgern. Kosten: 19,80 Euro

Katie Grosser stammt aus Calle und lebt heute als Kommunikationswissenschaftlerin in Münster. Sie hat in drei Bänden der Rissa Filial-Reihe die fantastische Geschichte eines Mädchens aufgeschrieben. Die Bücher erzählen bisher in drei Bänden Erlebnisses in der Fabelwelt. Kosten 12,95 bis 14,95 Euro

Angelika Batram: Diese Autorin, die auch für die Sesamstraße schrieb, werden nicht viele auf dem Schirm haben, wenn sie an Mescheder Autoren denken. Tatsächlich lebte Angelika Bartram lange in Köln, bevor sie, „der Liebe wegen“ ins Sauerland zog. Geschrieben hat sie einige Klassiker zur Kindererziehung, viele mit Jan-Uwe Rogge. So „Warum Raben die besseren Eltern sind“ und das Kinder-Mutmach-Buch: „Kleine Helden Großer Mut“. Kosten: 10 bis 18 Euro

Eli Weisbach ist ein Pseudonym für eine Meschederin. Wie Igori Igel einmal anders aussehen wollte, heißt ihr Bilderbuch für Kinder zwischen drei und sieben Jahre. Das Besondere: Es ist in den Sprache Deutsch, Englisch, Französisch, Türkisch, Niederländisch, Esperanto,Chinesisch, Spanisch, Portugiesisch, Rumänisch, Tamilisch, Farsi und Arabisch erschienen. Einige Exemplare gibt es noch bei Eva Linhoff. Kosten 8,90 Euro

Anne Gierse: Die Meschederin arbeitete viele Jahre als Therapeutin in der Veramed-Klinik. Ihre Erfahrungen aus Einzel- und Gruppentherapien, dazu der Tonfeldtherapie als Ausdruck des Inneren in Zeichnung oder Ton. hat sie in dem Buch „Mit Meditation heilen“, beschrieben. Kosten 10 Euro

Charlotte Jahnz: Die gebürtige Meschederin hat gemeinsam mit Anke Hilbrenner das Sachbuch „Am 9. November. Innenansichten eines Jahrhunderts“ geschrieben. Von der Novemberrevolution aus ziehen die Autorinnen ein Band durch das ganze 20. Jahrhundert. Sie besichtigen einzelne Tage, die Wendepunkte in der deutschen Geschichte sind. Dabei erzählen sie von dramatischen Stunden, an denen sich die Ereignisse überschlagen, beleuchten verschiedene Perspektiven und analysieren, welche Kräfte im Kampf um den Wandel in der Gesellschaft aufeinandertreffen, offen und verborgen. Kosten: 22 Euro