Wasserfall. . Der Freizeitpark Fort Fun in Bestwig ist verkauft worden. Neue Projekte sollen schon in den nächsten Wochen umgesetzt werden.
- Bürgermeister Ralf Péus erhofft sich einen Schub für die gesamte Region
- Verkaufs-Nachricht sorgt bei Andreasbergs Ortsvorsteherin Ulrike Mikitta für Erleichterung
- Betrüger und Blender Matthäus Z. sitzt immer noch im Gefängnis
Der Freizeitpark Fort Fun hat einen neuen Eigentümer. Die französische Looping-Gruppe hat das Abenteuerland für sieben Millionen Euro gekauft. Eine Zustimmung des Kartellamtes steht allerdings noch aus. Andreas Sievering, Geschäftsführer der Fort Fun GmbH, ist überzeugt: „Mit Looping wird unser Park den nächsten Schritt der positiven Entwicklung machen.“
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Auch Bestwigs Bürgermeister Ralf Péus wertete die Nachricht vom Verkauf gestern als positives Zeichen. Die Looping-Gruppe als Käufer sei ihm zwar noch kein Begriff, es sei aber davon auszugehen, dass es sich um Profis handele, angesichts der Tatsache, dass die Gruppe bereits elf andere Parks betreibe. Dass der Park in Wasserfall nun nach Jahren verkauft worden sei, zeige, dass er nach den zuletzt getätigten Investitionen wirtschaftlich interessant sei und auch eine Zukunft habe.
„Die Looping-Gruppe wird erkannt haben, dass weiter investiert werden muss und Investitionen sind für die Region grundsätzlich eine gute Sache“, so Bürgermeister Péus. Der Verkauf könne dem Freizeitpark Fort Fun und damit der gesamten Region einen Schub geben. Die Sorge, dass das Abenteuerland geschlossen werden muss, wenn sich kein Käufer findet, sei zuletzt zwar nicht akut gewesen, dennoch habe man ein solches Szenario immer im Hinterkopf haben müssen. „Man konnte ja nicht wissen, wie lange sich die Compagnie des Alpes bei der Suche nach einem Käufer in Geduld üben würde“, so Péus.
Gewissheit und Sicherheit
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Das Aus für den Park wäre für Ulrike Mikitta das Schlimmste, was sie sich als Ortsvorsteherin von Andreasberg vorstellen könnte. Insofern hat auch sie sich gestern über die Nachricht gefreut. „Es ist zum einen gut, dass es Gewissheit und Sicherheit im Park gibt, zum anderen ist ein Fortbestand des Parks enorm wichtig für die Zukunft unseres Ortes.“ Man sei jedes Jahrs aufs Neue froh, wenn im April die Saison beginne und endlich wieder Leben auf der Straße sei. Eng verbunden mit dem Fortbestand des Fort Fun sind auch die Pläne für den Ferienwohnpark in Andreasberg, in den Mikitta große Hoffnung setzt.
„Wir sind kurz vorm Aussterben“, hatte sie 2011 in einer Bürgerversammlung betont. Käme dagegen der Wohnpark, dann würden sich zum Beispiel zusätzliche Arbeitsmöglichkeiten eröffnen – vielleicht würde sogar wieder ein kleiner Lebensmittelmarkt eröffnen können. „Die Menschen im Dorf suchen eine Perspektive für ihren Ort“, so Mikitta damals. „Umgekehrt“, so hatte Bürgermeister Ralf Péus seinerzeit betont, sei der Wohnpark mit seinen rund 200 Wohneinheiten eine „Lebensversicherung für Fort Fun“.
Intensive Gespräche über sechs Monate
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Fort-Fun-Geschäftsführer Sievering sprach gestern von intensiven und guten Gespräche zwischen Looping und dem Park-Management, die in den vergangenen sechs Monaten stattgefunden hätten. Dabei habe sich herausgestellt, dass man gut zusammen passe und die gleiche Philosophie vertrete. Die künftige Strategie und die neuen Projekte sollen schon in den nächsten Wochen festgelegt und teilweise auch umgesetzt werden“, so Sievering ohne ins Detail zu gehen.
Erinnerungen an Betrüger Matthäus Z.
„Große Pläne für das Fort Fun Abenteuerland“, so ist Anfang Januar 2012 eine Pressemitteilung überschrieben, in der die One World Nordrhein-Westfalen GmbH ihren Kauf des Freizeitparks Fort Fun mitteilt. Es ist der Auftakt eines großen Dramas.
Am 27. Januar 2012 durchsuchen Polizeibeamte gemeinsam mit zwei Staatsanwälten die Geschäftsräume des Freizeitparks und stellen Beweismaterial sicher. Einen Tag später teilt die Staatsanwaltschaft mit, dass sie ein Verfahren wegen Betrugs-Verdachts gegen One-World-Geschäftsführer Matthäus Z. eingeleitet hat.
Es stellt sich heraus, dass er unter anderem Bankbürgschaften gefälscht und das Geld für den Kauf des Parks nie besessen hat.
Matthäus Z. wird zu einer vierjährigen Haftstrafe verurteilt. Er sitzt heute immer noch im Gefängnis.
Als die Betrugsvorwürfe im Februar 2012 bekannt werden, macht die Compagnie des Alpes den Verkauf rückgängig, teilt aber mit, dass sie nach wie vor die Absicht habe, den Park zu verkaufen, weil er nicht mehr ins Portfolio passe.
Mit der Looping-Gruppe ist sie nun auf der Suche nach einem Käufer fündig geworden.
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