Wasserfall/Arnsberg. . An Selbstbewusstsein hat es dem verurteilten Fort-Fun-Betrüger Matthäus Z. bei den Kaufverhandlungen und während seines fünfwöchigen Intermezzos in dem Freizeitpark nicht gefehlt.

Und auch bei seiner von seinem Anwalt verlesenen persönlichen Erklärung am fünften und letzten Verhandlungstag vor dem Arnsberger Landgericht übte der 29-Jährige keine Zurückhaltung: „Ich glaube, dass meine Ideen, was Fort Fun betraf, gut waren. Ich sah eine Chance für den Park, für die Region.“

Bereits bei den ersten Vorgesprächen im Juni 2011 habe er den Eindruck gewonnen, dass die französische Compagnie des Alpes (CDA) den Park so schnell wie möglich verkaufen wolle, ließ Z. berichten. Schließlich seien die Besucherzahlen stetig zurückgegangen. „Das konnte ich nachvollziehen. Der Park machte an einigen Stellen einen veralteten, teilweise heruntergekommenen Eindruck.“

Die Geschichte vom Retter des Freizeitparks wollte die Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts Arnsberg gestern so nicht stehen lassen. Matthäus Z. und seine Mutter Christine (43) hätten das Fort Fun Abenteuerland im Wissen ihrer desolaten finanziellen Verhältnisse gekauft - und den Park und seine Mitarbeiter in eine existenzgefährdende Situation gebracht.

Staatsanwalt Henning Michels sieht in dem 29-jährigen, ehemaligen Sänger und Medienunternehmer den Haupttäter und Initiator der Betrügereien - „auch wenn es ihm von Verkäuferseite leicht gemacht wurde“. Verteidiger Philipp Horrer zufolge war der Fort-Fun-Kauf nicht das Werk eines „Träumers“. „Er hatte sehr viele gute Ideen für den Park, aber ihm hat das betriebswirtschaftliche Knowhow gefehlt.“ Ziel der Familie aus Unterfranken sei es nie gewesen, den Park ausbluten zu lassen. „Sie wollten ihn nach vorne bringen.“

Das bestätigte auch Christine Z.s Anwältin Ria Rajana Halbritter. „Fort Fun war kein Kronjuwel. Es gab nichts, was man sich hätte einverleiben können.“

In ihren Schlussworten entschuldigten sich die beiden Angeklagten noch einmal. Sie würden die Geschichte gerne ungeschehen machen. Das sehen viele Bestwiger auch so.