Menden. . Erst zwei Abwahlverfahren gegen Bürgermeister hat es in NRW bislang gegeben. Eines war erfolgreich: gegen Adolf Sauerland (CDU) in Duisburg. Ein anderes in Moers gegen Norbert Ballhaus (SPD) scheiterte bereits an der ersten Hürde: Es kamen nicht genug Unterschriften zusammen. Wie das Verfahren gegen Mendens Bürgermeister Volker Fleige ausgehen wird, ist noch offen. Im Gespräch mit der WP bezieht er Stellung.

Herr Fleige, werden Sie einen „Wahlkampf“ gegen die Unterschriftensammlung machen?

Volker Fleige: Nein, ich werde gar nichts machen, außer meine Arbeit. Ich vertraue ganz auf das Demokratieverständnis und die Weisheit der Bürgerinnen und Bürger. Ich bin seit drei Jahren Bürgermeister, Rat und Verwaltung haben in dieser Zeit vieles zu Wege gebracht – auch Dinge, die nicht allen gefallen.

Der Mendener Stadtrat gibt der Grundschule Hüingsen eine zweite Chance, sie plädieren aber weiter für eine Schließung. Warum?

Volker Fleige: Weil ich von der Notwendigkeit angesichts der dramatisch zurückgehenden Schülerzahlen überzeugt bin. Ich habe meine Meinung in den vergangenen Jahren nicht geändert. Und ich werde jetzt nicht beginnen, den Leuten nach dem Mund zu reden. Aber ich bin natürlich für Kritik offen. Ich halte Bürgersprechstunden, bin über Mail oder auch Facebook für die Bürgerinnen und Bürger erreichbar.

Ihre Einschätzung: Wird Ulrich Betermann die notwendigen 7500 Unterschriften von Mendenern aufbringen?

Volker Fleige: Ich weiß es nicht, aber es ist schon eine stattliche Zahl. Ich kann nur sagen: Ich spüre keinen Druck. Ich bin trotz dieses Verfahrens sehr gelassen, was mich selbst überrascht. Aber es liegt vielleicht daran, dass ich mir nichts vorzuwerfen habe. Und seien Sie versichert, ich gehe durchaus selbstkritisch mit mir um. Betrachten wir dieses Verfahren als eine ganz spezielle Möglichkeit für die Bürger, um zu reflektieren, was in den drei Jahren meiner Amtszeit in Menden alles geschehen ist.