Menden. . Um 13.58 Uhr flatterte am Donnerstag die schriftliche Entschuldigung in die Redaktion der Westfalenpost. Was sich bis dahin ereignet hatte, war ein Sturm der Entrüstung über die Äußerungen von Mendens Bürgermeister Volker Fleige – und zwar weit über die Stadtgrenzen von Menden hinaus.

In Leserbriefen, in Anrufen in der WP-Redaktion, vor allem aber auch im Internet waren Volker Fleiges Worte heftig kritisiert worden.

Vor allem seine Äußerungen in der fehlgeleiteten Mail an eine kritische Bürgerin („Kann ihr jemand ein Sedativa (ver-)schreiben“), über die die WAZ-Mediengruppe berichtet hatte, ist bei vielen Bürgern auf Unverständnis und Verärgerung gestoßen. Dass dann auch noch der Verbal-Angriff auf FDP-Ratsherr Stefan Weige kam („Die beiden Gehirnhälften, die Sie ja sicherlich haben“) verschlimmerte die Situation. Die fehlgeleitete Mail rief am Donnerstag auch überregionale Medien auf den Plan. Sie war auch Thema in Radiosendungen. TV-Sender recherchierten in der Sache.

Unterstützung aber überwiegend harsche Kritik

Im Internet und in Leserbriefen bekommt Mendens Bürgermeister Fleige auch Unterstützung: Die Angelegenheit werde aufgebauscht, so ein Fehler könne jedem passieren. In der Masse überwiegt aber die zum Teil harsche Kritik.

Auch in Mendens Politik herrscht auf weiter Flur Kopfschütteln. Selbst der SPD-Ortsverein stellt sich zwar generell vor Volker Fleige, nennt die „Gehirnhälften-Äußerungen“ gegenüber Stefan Weige aber „inakzeptabel“. Vereinzelt fordern Bürger schon die Abwahl, die USF bringt sie sogar als Fraktion ins Spiel.

Bemerkung war völlig unangemessen

Die Erklärung von Volker Fleige im Wortlaut: „Für meine Äußerung gegenüber Frau Bianka Schulte möchte ich mich entschuldigen. Ich bedauere sie sehr. Meine Bemerkung gegenüber Herrn Stefan Weige in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses war völlig unangemessen und auch hierfür möchte ich mich entschuldigen. Es gibt nichts zu beschönigen. An der Verbesserung meiner überengagierten, eingestandenermaßen heftigen und losen Art arbeite ich.“