Fröndenberg. In Frömern muss ein neues Hilfeleistungslöschfahrzeug her. Doch das wird deutlich teurer als geplant. Wie die Stadt nun reagieren will.

. Die Fröndenberger Stadtverwaltung arbeitet weiter am Ausbau der Freiwilligen Feuerwehr. Neben dem Um- und Neubau einzelner Standorte bis 2027 für einen zweistelligen Millionenbetrag werden nun auch neue Fahrzeuge für einzelne Löschgruppen fällig. Was die Wehr braucht.

Dringlichkeit bestimmt Prioritäten

Rund 540.000 Euro muss die Stadt Fröndenberg für ein neues Fahrzeug locker machen, wie aus Unterlagen für den nächsten Finanzausschuss hervorgeht. Das Problem: Das Hilfeleistungslöschfahrzeug (HLF) wird deutlich teurer als ursprünglich vorgesehen – und ist nur eines von mehreren Vehikeln, das die Freiwillige Feuerwehr in den kommenden Jahren benötigt.

Grundlage ist der sogenannte Fahrzeuginvestitionsplan, der zusammen mit dem Brandschutzbedarfsplan 2019 aktualisiert und verabschiedet wurde. Das millionenschwere Projekt setzt auf neue Fahrzeuge, eine bessere Organisation und neue Gerätehäuser. Die Empfehlung des zuständigen Gutachters seinerzeit: ein Pauschalbetrag von 400.000 Euro, um eben jene Investitionen über die Jahre verlässlich abzudecken. Ausgelegt sind Brandschutzbedarfsplan und Fahrzeuginvestitionen bis 2027. Wann welche Löschgruppe neues Gerät erhält ist darin ebenso festgeschrieben. Die Beschaffungen orientieren sich demnach an Fahrzeugzustand, der Dringlichkeit aus feuerwehrtaktischer Sicht und räumlichen Möglichkeiten der Unterbringung.

Gleichwohl reicht der jährliche Pauschalbetrag inzwischen nicht mehr aus, um das neue HLF für die Frömerner Löschgruppe einzurichten. „Aufgrund der aktuellen globalen ökonomischen und finanzpolitischen Entwicklungen ist es zu einer deutlichen Verteuerung auf allen Gebieten der Wertschöpfungskette gekommen“, resümiert die Verwaltung. In diesem Zuge ist der Betrag bereits um 40.000 Euro im Jahr angehoben worden. Allerdings reicht auch das inzwischen nicht aus, wie eine Bestandsaufnahme vonseiten der Stadt ergibt. Es habe sich herausgestellt, „dass für die bereitgestellten Ansatzmittel kein Fahrzeug der benötigten Ausführung erhältlich sein wird“.

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Bei der Aktualisierung des Brandschutzbedarfsplans war man demnach noch von etwa 360.000 Euro ausgegangen, die für das HLF fällig gewesen wären. Die aktuelle Prognose sieht jedoch 540.000 Euro vor. Aufschieben kann man diesen Batzen nicht mehr. „Alter und Zustand des Bestandsfahrzeugs veranlassen zur Umsetzung des Vorhabens“, so die Verwaltung in einer Vorlage. Daher soll der Finanzausschuss auch den Weg frei machen für die deutlich höhere Investition.

Tiefgreifende Investitionen

Neue Fahrzeuge und Gebäude sind die tiefgreifendste Veränderung der Fröndenberger Feuerwehrlandschaft seit Jahrzehnten. Das Fahrzeugkonzept ist unter anderem Grundlage für die Neuplanung einzelner Gerätehäuser. Denn die Vehikel waren in den vergangenen Jahren einfach zu groß für die Bestandsgebäude geworden, die NRW-Unfallkasse schritt ein und forderte von der Stadt Nachbesserungen.

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Allein der Um- und Ausbau der Gerätehäuser soll sich nach den Planungen auf bis zu 18 Millionen Euro belaufen, die Erneuerung des Fuhrparks wurde auf 4,5 Millionen Euro geschätzt – gleichwohl stammen diese Zahlen aus dem Jahr 2019, also noch vor Ukraine-Krieg und steigender Inflation. Im Zuge der Umstrukturierung sollen auch derzeit noch eigenständige Löschgruppen zusammengelegt werden, etwa Ardey, Langschede, Strickherdicke, Dellwig und Altendorf zu einem Standort West. Geplant ist es, das Gerätehaus der zusammengelegten Löschgruppen perspektivisch im Gewerbegebiet Schürenfeld unterzubringen.