Fröndenberg. War Fröndenberg im Kampf gegen Starkregen zu halbherzig? Ja, sagt Ratsherr Lars Köhle, der sich auch um die Zukunft des Löhnbades sorgt.
Mit deutlichen Worten übt Ratsherr Lars Köhle (Bürgerfraktion) Kritik an der Fröndenberger Stadtverwaltung, nachdem Starkregen erneut für große Schäden in Teilen der Ruhrstadt gesorgt hat. Aussagen von Bürgermeisterin Sabina Müller, damit habe man nicht rechnen können, will er so nicht stehen lassen. „Ich habe bereits in der Ratssitzung am 18. August 2021, also kurz nach dem Unwetter vom Juli, darauf aufmerksam gemacht, dass es bestimmte Bereiche gibt, die immer wieder betroffen sind“, sagt Köhle.
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Diese Hotspots seien nicht nur die Landstraße, sondern auch der Löhnbach und In den Wächelten. „An diesen Stellen hätte die Stadt handeln müssen. Stattdessen ist zwei Jahre lang fast nichts passiert, lediglich ein Gutachten wurde in Auftrag gegeben. Das hilft den Menschen nicht konkret“, so Köhle. Der Schutz der Fröndenbergerinnen und Fröndenberger sei eine Pflichtaufgabe, der die Stadt nicht nachgekommen sei. Deshalb riet Köhle Betroffenen im sozialen Netzwerk Facebook dazu, eine Klage gegen die Stadt Fröndenberg zu erwägen.
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Welche konkreten Maßnahmen ergriffen werden müssten, sagt Köhle nicht: „Ich bin kein Wasserbautechniker.“ Von Anwohnern wisse er aber, dass Querschnitte von Rohren unter der Landstraße offenbar nicht groß genug seien. Dass die Stadt nicht ausreichend gehandelt habe und es erneut große Schäden gebe, sei „nicht tragisch, sondern fahrlässig“.
Sorgen macht sich Köhle auch um das Löhnbad. „Ich weiß nicht, wie lange die Stadtwerke noch Lust haben, das Bad zu betreiben, wenn es immer wieder zu solchen Ereignissen kommt.“ Auch das Haus Löhnbachtal hat er im Blick: „Das soll ja veräußert werden. Ich weiß aber nicht, ob das dann wirklich jemand kaufen will.“
Sekundär ist für Köhle, ob Fröndenberg die finanziellen Möglichkeiten hat, Schutzmaßnahmen auch auf eigene Initiative und ohne Fördergelder zu ergreifen. Er verweist auf 55 Millionen Euro, die die Stadt Fröndenberg ausgeben wolle, ohne dass es dafür eine Finanzierung gebe. Dazu zähle auch der geplante Rathaus-Anbau. „Ich finde, da müsste der Schutz der Bürgerinnen und Bürger vorgehen.“