Fröndenberg. Fröndenbergs neue Bürgermeisterin Sabina Müller bekommt tatkräftige Unterstützung. Drei Frauen repräsentieren nun die Ruhrstadt.

Wie viele stellvertretende Bürgermeister braucht Fröndenberg? Diese Frage sorgte für Zwist zwischen den Fraktionen bei der konstituierenden Sitzung des Fröndenberger Stadtrates. Die CDU scheiterte mit dem Antrag einer Erhöhung auf drei Posten, ihre Vertreterin aber meisterte erfolgreich den Wahlgang.

CDU fordert weiteren Stellvertreter

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Der Eilantrag der Union war einen Tag vor der konstituierenden Ratssitzung am Mittwochnachmittag in der Gesamtschulaula eingegangen: Statt zweien sollte Fröndenberg doch drei stellvertretende Bürgermeister wählen. Grünen-Fraktionschef Martin Schoppmann warf den Christdemokraten in der Debatte vor, diese Erhöhung aus Angst vor dem Verlust eines Postens zu fordern – bisher war auch CDU-Frau Ute Gerling eine Vize-Bürgermeisterin. Schoppmann sprach die Mandatsverluste beider großer Parteien bei der Kommunalwahl an: „Wenn die Arme zu kurz sind, muss eben der Kuchen größer werden“, sagte er in Richtung CDU.

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Deren Fraktionsvorsitzender Gerd Greczka hatte die Erweiterung mit zuletzt längeren Ausfallzeiten durch Krankheit sowohl beim scheidenden Bürgermeister Friedrich-Wilhelm Rebbe wie auf Seiten der ehrenamtlich tätigen Stellvertreter begründet. Laut Greczka gehe es darum, den Bürgern durch die Präsenz der Stadt ihre Wertschätzung zu zeigen. „In den Sonntagsreden zählt das Ehrenamt ja immer so viel.“ Dagegen wurde eingewandt, dass bei Verhinderung und Ausfall mehrerer Vertreter - und das sei ja nicht die Regel - zuletzt auch andere Ratsvertreter kompetent diese Aufabe übernommen hätten. Mehrere Ratsvertreter anderer Parteien brachten außerdem vor, ihnen sei von keine Stadt einer ähnlichen Größe wie Fröndenberg bekannt, die sich drei Stellvertreterposten leiste.

Gegenwind aus anderen Fraktionen

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„Das kann nicht der richtige Weg sein“, erklärte Matthias Büscher von der FWG, auch mit Blick auf die dadurch steigenden Kosten. Durch Zusammenlegung zweier Ausschüsse in der neuen Ratsperiode - der Sportausschuss und der Sozialausschuss werden zum Ausschuss für Sport und Generationen - könne man einiges einsparen, was nun nicht durch eine Postenerweiterung gleich wieder ausgegeben werden solle. Schließlich schritten die Ratsmitglieder zur geheimen Wahl über den CDU-Antrag. Knapp mit 18 Nein- bei 16 Ja-Stimmen und einer Enthaltung wurde er abgewiesen. Es hatten sich also auch noch andere Politiker als nur aus der CDU für die Erweiterung ausgesprochen.

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Die mögliche Sorgen der Union, angesichts neuer Mehrheitsverhältnisse im Rat ihren Stellvertreterposten zu verlieren, erwiesen sich dann aber als unbegründet. Ute Gerling bekam mit zwölf die zweitmeisten Stimmen, damit auch Unterstützung anderer Parteien. Neu als stellvertretende Bürgermeisterin ist Monika Schröer von den Grünen, die 13 Stimmen bekam. Nur zehn Stimmen, und damit eine weniger als Fraktionsmitglieder, bekam der SPD-Kandidat Kurt Potthoff und scheiterte daher mit seinem Anlauf.

Die konstituierende Ratssitzung wie auch die Amtseinführung der neuen Bürgermeisterin fanden am Mittwochnachmittag in der Gesamtschulaula unter besonderen Coronabedingungen statt. Auch Fröndenbergs neues Stadtoberhaupt Sabina Müller wird die Pandemie sicher noch einige Zeit beschäftigen. Auf eine lange Rede zu ihrer Amtseinführung verzichtete sie. „Ich wünsche mir nichts als eine gute Zusammen zwischen Politik, Verwaltung und Bürgern in dieser Zeit großer Herausforderungen.“

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