Menden. Bei den Bürgermeisterkandidaten fließt der Schweiß. WP-Reporter Arne Poll entdeckt in der Kolumne Merkwürdigkeiten bei einem Elfmeterschießen.
Die bislang heißeste Woche des Wahlkampfes geht vorbei. Bei den Bürgermeisterkandidaten tropfte der Schweiß. Inhaltlich blieb’s bei lauen Lüftchen. Abteilung Attacke? Kaum vorhanden. Zum Glück gab’s da noch ein Elfmeterschießen.
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„Diese Stadt hat es verdient, dass wir den Besten finden“, erklärte Unternehmer Heinz Schulte bei der Diskussionsrunde der Bürgermeisterkandidaten unter dem Zeltdach. Wer angesichts der heimelig ausgeleuchteten Bühne kurzzeitig auf die Idee gekommen sein könnte, dass es sich doch um das eigentlich für diesen Termin geplante „Menden à la Carte“ und vielleicht einen Panhas-Contest handeln könnte, wurde enttäuscht. Kein Essen, keine Musik. Aber reichlich Gäste. Offensichtlich ist Politik ja doch auch nicht so uninteressant.
Wie aus dem FDP-Kandidaten Stefan Weige der „Herr Wege“ wird
Im schier endlos dauernden Prolog legte Wirtschafts-Vertreter Andreas Wallentin dann ausgerechnet die Latte für Moderator Peter Teichmann arg hoch. Dieser wohne in Menden, sei ein „Mendener Junge“ wisse „Bescheid“. Wallentin war kaum zu stoppen, überschüttete Teichmann mit so viel Lob, dass man ihn geradewegs für den besseren Bürgermeister halten könnte: „Wenn ein Kandidat etwas sagt, dann kann er das entweder bestätigen oder dem etwas entgegensetzen. Er hat Ahnung davon, wie es hier in Menden abläuft.“ Der arme Peter Teichmann konnte eigentlich nur noch verlieren und begrüßte dann auch prompt den FDP-Kandidaten Stefan Weige als „der Herr Wege“.
Letzterer kam immerhin ohne Mischling Buddy auf die Bühne. Man kann es nicht anders sagen: Der Vierbeiner ist mittlerweile ein echter Star geworden. In der neuesten Ausgabe führt Weige (in Anzug und roter Krawatte!) Buddy im künftigen Gewerbegebiet Hämmer aus. O-Ton Weige: „Wahnsinn, was hier alles passieren könnte in Zukunft.“ Hier geht’s zur Wahl-Kolumne: Wadenbeißer in der Fußgängerzone.
Immerhin ein Treffer beim Elfmeterschießen versenkt
Politik hat im Sport nichts zu suchen? Denkste! Und so fand im Kreispokal-Viertelfinale zwischen den Sportfreunden Hüingsen und dem BSV Lendringsen der wahre Höhepunkt in der Halbzeitpause statt: ein Elfmeterschießen zwischen den Bürgermeisterkandidaten Sebastian Arlt und Stefan Weige! CDU gegen FDP! Über den sportlichen Wert lässt sich streiten. Sebastian Arlt setzte sich mit 1:0 durch. Nicht-Fußballfreunden sei gesagt, dass man beim Elfmeterschießen mehr als nur einen Versuch hat.
An die anderen drei Kandidaten dachte bei der Ansetzung offensichtlich niemand. Und Hüingsen ist ja ohnehin eher Königreich, denn Republik. Da stört Wettbewerb und zum König wird man hier auch nicht gewählt. Zum Gruppenbild in der OBO-Arena stellte sich – quasi im eigenen Wohnzimmer – dann wenigstens auch Firmenchef Ulrich Bettermann dazu. Bettermann, den man sonst vor allem im Anzug kennt, zeigte sich ungewohnt leger in Shorts und Flip-Flops. Eindeutiges Urteil der Augenzeugen: Er kann’s tragen!
Hier geht’s zu einer weiteren Folge dieser Wahl-Kolumne: Geliehene Hunde und Instagram-Geheimnisse.
Arlt zwischen Influencerinnen bei Instagram
Noch etwas sozusagen in eigener Sache: Sollten Sie bei Facebook oder Instagram unterwegs sein, müssen Sie mal schauen, welche potenziellen Freunde Ihnen diese Sozialen Netzwerke so vorschlagen. Das entlarvt meist die eigenen Interessen ziemlich gut. Mitunter kennt das System Sie ja besser als sie selbst. Der Autor dieser Zeilen bekam nun bei Instagram eine Sammlung von 14 mehr oder weniger gut aussehenden jungen Frauen im Sportdress angezeigt (zur Verteidigung: davon gibt’s sehr viele bei Instagram). Mittendrin und hervorgehoben (!) allerdings: CDU-Bürgermeisterkandidat Sebastian Arlt wie er vor der Bürgermeister-Diskussionsrunde einfach mal „Danke“ sagen will. Ja, jetzt lästern Sie mal über mich!
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Noch einmal zurück zu Unternehmer Heinz Schulte. Der riet: Wer Briefwahlunterlagen beantragt habe, möge diese noch ein wenig liegenlassen. Es könne ja noch viel passieren im Wahlkampf. „Nicht sofort das Kreuz machen.“ Ja, das hat schon so mancher bereut. Und jetzt noch etwas zum Nachdenken für die kommende Woche: Warum erklären eigentlich fast alle Kandidaten in den Vorstellungsrunden so pedantisch, dass sie seit einer gewissen Anzahl von Jahren „mit der selben Frau“ verheiratet sind?
- Folge 1: Geliehene Hunde und Instagram-Geheimnisse
- Folge 2: Wadenbeißer in der Fußgängerzone
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