Menden. Vor der Wahl in Menden beweisen Kandidaten schauspielerisches Talent, findet WP-Reporter Arne Poll in der Kolumne und entdeckt Merkwürdigkeiten.
In ihren Videos beweisen die Kandidaten kurz vor der Kommunalwahl in Menden enormes schauspielerisches Talent, findet WP-Reporter Arne Poll, in der Kolumne zur Kommunalwahl 2020 in Menden und plaudert über Geheimnisse, Süßkram und andere Merkwürdigkeiten.
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Die sozusagen wichtigste Nachricht vorweg: Die Redaktion ist jetzt nicht mehr für die Instagram-Seite von Sebastian Arlt gesperrt. Die Freischaltung geschah so leise wie wir gesperrt wurden. Zack, war Arlt wieder da. Jetzt befindet sich auch die Redaktion im exklusiven Kreis von 245 Personen, die dem Leben des CDU-Bürgermeisterkandidaten „sarltmenden“ folgen dürfen.
Welche Menschen sind das? Wer interessiert sich für Arlt beim Radfahren, Arlt auf einer Mini-Kehrmaschine, Arlt mit Kreidekartons, Arlt mit Mini-Schwein (so süß!), Arlts Muttertagskuchen (auch süß), den Geburtstagskuchen für die Tochter (noch süßer)? Schauen wir uns die Abonnenten mal näher an: Das sind der in Ungnade gefallene Ex-Sparkassenvorstand Wolfgang Ehrlich, Arlts Ex-Chef und Alt-Bürgermeister Volker Fleige, die städtische Stadtbücherei, die Jugendfeuerwehr, das städtische Kulturbüro (übrigens unter der Regie von Konkurrent Andreas Nolte) – und unser Redaktionsleiter Thomas Hagemann. Aber: Psssst!
Ein Landratskandidat, der erst einmal in den Urlaub fährt
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Wir haben Platz, über diese Dinge zu schreiben, weil in der abgelaufenen Woche mal wieder etwas Zeit zum Durchatmen war. Nach der Inhaltsoffensive der Vorwoche ließen die Bürgermeisterkandidaten etwas locker. Ja, man darf auch mal ausspannen! Vielleicht nicht so sehr wie ein Landratskandidat, der jetzt mitten im Wahlkampf erst einmal in den Urlaub fährt und keine Zeit für Gespräche hat. Den Namen verschweigen wir mal mit Blick auf die Einbruchszeit.
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Wenn man bei der USF anruft und nach dem Wahlkampf fragt, wird auch gerne mal aufgelegt. Die Seniorentruppe um Ex-Frisör Eugen Heinrich stellt jetzt ihre Kandidaten für den Stadtrat frisch und hip im Netz vor. Die Gestaltung, nun ja, lässt etwas zu wünschen übrig, wie die Konkurrenz anmerkte. Aber immerhin fahren die Kandidaten eine einheitliche Kommunikationslinie. „Ich trete an gegen den alten Trott in Menden“, heißt es bei jedem Kandidaten wortgleich. Was ist der alte Trott aus Menden? Auch dazu die Konkurrenz: Vielleicht, dass die USF bereits seit zehn Jahren gegen den alten Trott wettert...
Live-Interviews in der WP-Redaktion an jedem Abend
In der kommenden Woche geht’s richtig rund. Jeden Abend wird die Redaktion mit einem großen Liveinterview sozusagen mit den Bürgermeisterkandidaten „auf Sendung“ gehen. Dass Sie übrigens die Kandidaten für den Stadtrat bei uns in der Zeitung noch nicht ausführlich vorgestellt bekamen, liegt an den Grünen. Abgabetermin für die Informationen war Ende Juli! Hier geht’s zur Kolumne aus der Vorwoche!
„Machen Sie Ihr Kreuz bei der FDP“, raten die liberalen Kandidaten in ihren Videos. Das mag aus FDP-Sicht eine gar nicht so schlechte Idee sein. Allerdings sei allen Wählern vorsichtshalber gesagt, dass bei der Kommunalwahl keine Partei, sondern bestenfalls deren Kandidat zu wählen ist. (Von dessen Ergebnis kann dann allerdings auch die Partei profitieren.) Das ist alles sehr kompliziert.
Wadenbeißer in der Fußgängerzone
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Erfreuen wir uns deshalb lieber an einem weiteren Video des FDP-Bürgermeisterkandidaten Stefan Weige. Das ist jener Mann, der straffen Schrittes begleitet von einem kleinen Hund durch die Fußgängerzone patrouilliert. Hund und Herrchen spielen gleichermaßen hollywoodreif ihre Rolle. Köstlich, diese Mimik!
Ein Tipp für Genießer: Schauen Sie sich den Film mal ohne Ton und denken an die Diskussion über den Mangel an öffentlichen Bedürfnisanstalten in der Innenstadt. Tatsächlich redet Stefan Weige über den Onlinehandel und die Chancen für die Innenstadt. Und es gibt eine tierische Premiere: Der Wadenbeißer am unteren Ende der Leine kann reden! Der Bello hält fest: „Da geht noch einiges“. Es ist ganz schön warm in diesen Tagen. Da werden auch die Hunde merkwürdig.
Mit freundlicher Unterstützung der CDU
Noch einmal zurück zu Sebastian Arlt: Dieser hat jetzt auch eine eigene Internetseite. Wir sehen Arlt unter anderem dabei, wie er sich anzieht (das findet man im Internet selten). Arlt erklärt außerdem: „Als meine Frau Ewa und ich im Jahr 2006 nach Menden zogen, konnte ich nicht erahnen, dass ich im Jahr 2020 mein Ebenbild auf Wahlplakaten sehen würde.“ Wer hätte das schon ahnen können.
Was dann tatsächlich aufhorchen lässt, ist eine Formulierung am Seitenrand: Dort steht „unterstützt von der CDU“ – so als sei Arlt ein unabhängiger Kandidat wie Roland Schröder oder Andreas Nolte. Tatsächlich wurde Arlt aber von der CDU selbst für das Bürgermeisteramt nominiert und geht auch ganz offiziell als CDU-Kandidat ins Rennen. Man kann das nicht immer so genau wissen.
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