Arnsberg/Menden. . Grausam und mit sadistischer Motivation soll ein drei Monate alter Säugling in Menden mehrfach misshandelt worden sein. Vor dem Landgericht Arnsberg müssen sich die Eltern allerdings nur wegen “Misshandlung von Schutzbefohlenen durch Unterlassen und Verletzung der Fürsorgepflicht“ verantworten.
Nach einer grausamen Misshandlung eines nur wenige Wochen alten Säuglings müssen sich die Eltern seit Dienstag vor dem Landgericht in Arnsberg verantworten. Die Staatsanwaltschaft geht zwar davon aus, dass zumindest eines der beiden Elternteile die kleine Tochter vor zwei Jahren in Menden im Sauerland mehrfach "grausam und mit sadistischer Motivation" misshandelt hat.
Frage nach Täter nicht zu klären
Weil sich aber nicht klären ließ, wer genau die Taten begangen hat, wurden die Eltern nur wegen "Misshandlung von Schutzbefohlenen durch Unterlassen und Verletzung der Fürsorgepflicht" angeklagt. Die 21 Jahre alte Mutter und der 25 Jahre alte Vater schwiegen zum Prozessauftakt.
Aufgefallen waren die Verletzungen, als die Eltern ihre drei Monate alte Tochter im November 2012 wegen einer Bronchitis im Krankenhaus untersuchen ließen.
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Der mit Hämatomen übersäte Körper des Mädchens wies mehrere Bisswunden, mehrere Knochenbrüche und Verbrennungen auf. Außerdem soll der Säugling laut Staatsanwaltschaft vergewaltigt worden sein.
Eltern im Fokus der Ermittler
Als die Verletzungen des Mädchens ans Licht kamen, standen die nicht verheirateten Eltern gemeinsam im Fokus der Ermittler. Der Vater war wegen des Verdachts damals kurzfristig in Untersuchungshaft genommen worden. Das Kind kam nach der ärztlichen Behandlung in eine Pflegefamilie.
Um die Taten aufzuklären, hat das Gericht insgesamt fünf Verhandlungstage bis Anfang Dezember geplant. (dpa)