Kreis Olpe/Sondern. . Drei Rentner aus Olpe-Sondern sind stinksauer auf den Ruhrverband: Ein grüner Drahtzaun am Biggerandweg ist der Stein des Anstoßes. Nikolaus Hütte (72), Hermann Wrede (71) und Karl-Heinz Becker (67) sprechen von “Schreibtischtätern, die wieder zugeschlagen haben.“ Für sie ist der Zaun ein schlechter Witz.
Die Sonderner Rentner Nikolaus Hütte (72), Hermann Wrede (71) und Karl-Heinz Becker (67) sind stinksauer und nehmen kein Blatt vor den Mund: „Die Schreibtischtäter vom Ruhrverband haben erneut zugeschlagen“ lautet nur eine von gleich mehreren heftigen Verbal-Attacken des streitbaren Trios.
Grüner Drahtzaun ein schlechter Witz
Grund für den Zorn: Ein neuer grüner Drahtzaun, der den Biggerandweg von Sondern bis zum Sonderner Kopf ,ziert’. Für die Sonderner ist der Zaun aber weniger eine sinnvolle Abgrenzung zwischen Randweg und Uferböschung, als vielmehr ein ästhetischer ,Verbruch’. Vor allem vor dem Hintergrund, so Hütte, dass im Rahmen der Regionale rund um Sondern mehrere Millionen Euro verplant seien, ein schlechter Witz.
Nur lachen kann das Trio nicht, wenn den Rentnern auch der Sinn für bissige Ironie nicht abhanden gekommen ist: „Eine wirklich innovative Attraktion, die einem Affenkäfig gleichkommt. Der Biggesee mit seinem Umfeld sollte attraktiv und besucherfreundlich gestaltet werden. Wenn das die Art der Umsetzung ist, dann Prost Mahlzeit.“
Blick auf den Biggesee durch schiefen Maschendrahtzaun
Der Blick auf den See werde den Wanderern jetzt nicht mehr nur „durch Gestrüpp und Bäume, sondern auch durch einen krummen und schiefen Maschendrahtzaun, der an Hässlichkeit nicht zu überbieten ist, verschönert.“ Lenkungsgruppen, die eigentlich für mehr Attraktivität sorgen sollten, seien dann „so überflüssig wie ein Kropf, bewirken nichts und kosten erhebliche Steuermittel.“
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Dabei legen Hütte und seine beiden Mitstreiter Wert darauf, nicht für irgendeine Institution zu sprechen. Vielmehr äußere man sich als besorgte Bürger zu einer Maßnahme, die man so nicht einfach hinnehmen könne. Offenbar nicht ohne Resonanz. Hütte im Gespräch mit unserer Redaktion: „Das mit dem Zaun ist wohl schon bis nach Essen zur Ruhrverbandszentrale und ins Olper Kreishaus durchgedrungen.“ Und der Zaun-Protest, so Hütte weiter, werde auch nicht das letzte kritische Wort des Trios bleiben: „Wir werden rund um Sondern genau hinsehen und uns zu Wort melden, wenn es notwendig erscheint.“
Ruhrverband verteidigt Drahtzaun - Sicherheit für Radfahrer ausschlaggebend
Ralf Stötzel, Betriebsgruppenleiter des Ruhrverbands und zuständig für die Talsperren, räumte auf Anfrage unserer Redaktion ein, dass „wir damit keinen ersten Preis bei der Bundesgartenschau gewinnen.“ Gleichzeitig versicherte er aber, der Sicherheitsaspekt mit Blick auf die Radfahrer sei der wesentliche Grund für den Zaun: „Wir machen alle fünf Jahre eine Verkehrsssicherheits-Begehung. Auch rund um den Bigge- und Listersee.“
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Bei einer solchen Begehung, an der auch die Rechtsabteilung des Verbands teilnehme, sei das Randweg-Geländer von teilweise „unter einem Meter Höhe“ negativ aufgefallen.
Drahtzaun eine kostengünstige Lösung
Stötzel: „Das war für uns zu niedrig.“ Aber auch die senkrechten T-Träger mit ihren scharfen Kanten hätten eine Gefahr für Radfahrer dargestellt. Deshalb habe man eine „kostengünstige und verkehrssichere Lösung“ gesucht und sich letztlich für den Drahtzaun entschieden, der an die bestehenden T-Träger habe montiert werden können. Die Höhe von 1,30 m, über die außer Kindern jeder hinwegsehen könne, sei keine Erfindung des Ruhrverbandes, sondern stamme aus der „ERA“, der Empfehlung für Radwege-Anlagen.