Olpe. . „Wir lieben diesen Weg, und gerade deshalb sind wir der Meinung, dass hier mehr getan werden sollte.“ Erich und Ursula Falke aus Rhode sprechen vom Biggerandweg, dem aus ihrer Sicht stärksten touristischen Anziehungspunkt der Olper Kernstadt - vor allem, seit das Bootshaus ,Goldener Löwe’ zum Publikums-Magneten geworden sei.

Was dem 67- bzw. 66-jährigen Rentner-Ehepaar aber auf den Nägeln brennt: „Während der Regionale sind alle möglichen Dinge in Bewegung gebracht worden, aber hier passiert einfach viel zu wenig.“

Dabei geht es dem ehemaligen Sozialversicherungs-Fachangestellten nicht darum, einfach ,zu meckern.’ Falke: „Es wären gar keine teuren Klimmzüge notwendig, um den Weg schöner und attraktiver zu machen, vor allem für Familien mit kleinen Kindern.“

Gemeinsam mit den Falkes gehen wir den etwa dreieinhalb km langen Weg, der bei der Entenfamilie im Schatten der Freibad-Rutschbahn beginnt, vorbei an der Bahntrasse und der Valentinskapelle führt, weiter über die Brücke und auf der Ostseite zurück bis zum Bootshaus.

„Muss gar nicht viel Geld kosten“

Mehr als ein Dutzend Mal können die Falkes auf Dinge aufmerksam machen, manchmal auf Kleinigkeiten, die den Weg Anziehungskraft kosten. Manches mutet fast an wie ein Stück aus dem Kuriositäten-Kabinett. „Was man sich wohl hierbei gedacht hat“, zuckt Falke amüsiert mit den Schultern und zeigt auf eine Sitzbank am Rande der Bahntrasse. Die steht dort, damit man eigentlich den Blick auf den Biggesee genießen soll. Aber kaum einen Meter vor der Bank verstellt dichtes Gestrüpp und eine undurchdringliche Baumreihe jeden Blick auf noch so Sehenswertes. Und das ist kein Einzelfall: Mehrere Bänke sind tatsächlich dort platziert, wo der Blick zur Bigge durch dichte Baumreihen verstellt ist. Wenige Meter weiter, wo freie Sicht herrscht, nichts. Falke: „Das müsste doch gar nicht viel Geld kosten. Man könnte Firmen für neue Bänke anschreiben, die man dann natürlich an den richtigen Plätzen aufstellen sollte.“ Grundsätzlich, so Falke, sei der Biggerandweg vor allem an der Ostseite zu dicht bewachsen, lasse viel zu wenig Sicht auf den Biggesee zu: „Das ist doch ein Paradies hier, und dann verstellt man den Blick drauf.“

Brennnesseln und ,Kinder’-Bänke

Wir marschieren weiter, und die Falkes können immer wieder auf kleinere Ärgernisse aufmerksam machen: Zur Rechten eine unregelmäßig geschnittene Hecke, zur Linken Brennessel-Biotope, die nicht wirklich den Eindruck eines gepflegten Wanderweges hinterlassen, weiter vorn Bänke mit Kinder-Sitzhöhe, von der ältere Menschen nur mit Akrobatik wieder hochkommen, meist umsäumt vom üblichen Getränkemüll und Zigarettenmüll. Last not least immer wieder Massen von Wildkirschen, die auf den Weg gefallen und zum größten Teil zertreten sind.

„Was uns beide aber besonders ärgert, ist, dass hier im Winter nicht geschoben wird. Dann wollen doch auch Leute hierher wandern. Und das kann dann bei Eis und Schnee durchaus gefährlich werden“, ärgern sich die Falkes.

Ein weiterer wesentlicher Kritikpunkt: „Warum gibt es an diesem Weg, der doch von so vielen Eltern mit kleinen Kindern genutzt wird, nicht einen einzigen Spielplatz, nicht mal eine Schaukel, einen Sandkasten oder so etwas?“ Gerade in Verbindung zum Biggesee könne man mit Wasserspielen sehr schöne Dinge machen.

Die Trimmgeräte auf der Ostseite würden zwar ab und an von Kindern zweckentfremdet, ansonsten würden die aber kaum genutzt.

Während man im Rahmen der Regionale in Sondern Großes vorhabe, so fürchtet Falke, „passiert hier nach der Regionale vermutlich gar nichts mehr. Dabei gehen hier doch mehr Leute her als in Sondern.“

Ein Beispiel, wie es auch anders gehe, könne man sich in der Stadt Attendorn ansehen: „Geht man auf dem Fußweg beim Kraghammer Sattel, wirkt alles sehr gepflegt, auch die Sitzgelegenheiten. Das ist alles in einem Top-Zustand“, fügt Ursel Falke hinzu, die mit ihrem Mann fast täglich wandert. Wobei die beiden auch Lobenswertes nicht unterschlagen wollen.

In der Tat sind einige Bänke in der Nähe des Bootshauses neu und schmuck umpflastert. Erich Falke: „So etwas ist doch ein ganz anderer Anblick.“