Serkenrode. Die Stawag will im zweiten Quartal 2024 fünf Windräder bei Finnentrop-Serkenrode bauen. Ein Erörterungstermin stößt auf wenig Gegenliebe.
Die Stadtwerke Aachen AG drückt aufs Tempo: Bereits im zweiten Quartal 2024 will die Stawag ihre fünf Windräder im Frettertal in Betrieb nehmen. Die Anlagen des Typs General Electric mit einer Gesamthöhe von 240 Metern und einer Nennleistung von 5500 Kilowatt sollen nordwestlich von Serkenrode und südwestlich von Schliprüthen gebaut werden. Diese Information teilt der Kreis Olpe als Genehmigungsbehörde in einer öffentlichen Bekanntmachung mit. Beantragt hatten die Aachener ihr Windkraft-Projekt im September vergangenen Jahres.
Bevor der Kreis jedoch die Ampel auf Grün stellt, kommt es Mitte Juni zu einem mündlichen Erörterungstermin nach Bundes-Immissionsschutzgesetz im Kreishaus. Konkret geht es um die Umweltverträglichkeitsprüfung. Bei dem Termin in Olpe werden alle Einwände diskutiert, die im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung während des Genehmigungsverfahrens eingegangen sind. Laut Kreisverwaltung haben 29 Bürgerinnen und Bürger von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht. Der Erörterungstermin im immissionsrechtlichen Verfahren ist öffentlich und somit für jedermann zugänglich.
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Allerdings hat der vom Kreis anberaumte Termin am Montag, 19. Juni (10 Uhr im Kreishaus), „ein Geschmäckle“, wie Georg Schmidt von der IG Gegenwind Frettertal im Gespräch mit dieser Redaktion erklärt. Denn ausgerechnet an diesem Tag wird der neue König der St.-Johannes-Schützenbruderschaft Serkenrode ermittelt. Mutmaßlich kaum ein (windkraftinteressierter) Serkenroder wird daher die Fahrt in die Kreisstadt auf sich nehmen. Ursprünglich sollte der Erörterungstermin schon im Februar stattfinden, er wurde im Frühjahr allerdings verschoben.
„Nicht unerhebliche Einwände“
Aus den Reihen der Interessensgemeinschaft sind einige Einwände im Kreishaus eingegangen, auch in den letzten Wochen noch. Ohne ins Detail gehen zu können, ist Georg Schmidt zuversichtlich, dass diese „nicht unerheblichen Einwände“ eine wasserfeste rechtliche Grundlage besitzen. Es geht vor allem um rechtliche Fragen des Umweltschutzes. Mehr könne Schmidt aber nicht sagen. Nur soviel: „Wir sind sehr gespannt darauf, wie der Kreis Olpe diese Einwände beurteilt und wie er darauf reagiert.“
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Auch der Kreis Olpe hält sich mit einer vorschnellen Beurteilung der Umweltverträglichkeitsprüfung zurück. Kreis-Pressesprecher Holger Böhler erklärt: „Eine Bewertung der Umweltverträglichkeitsprüfung kann verfahrensbedingt zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht gegeben werden. Der anstehende Erörterungstermin dient der Entscheidungsfindung, er ist das sogenannte Herzstück des Genehmigungsverfahrens.“ Anschließend wird der Kreis jedoch eine Entscheidung treffen, ob er dem Bauvorhaben zustimmt oder nicht.
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Der kleinen Ortschaft Serkenrode am Rande zur Gemeinde Eslohe droht jedenfalls eine Umzingelung. Denn neben der Stawag will auch die SL Windenergie aus Gladbeck zwischen Schöndelt und Serkenrode drei Anlagen bauen. Der Kreis Olpe hatte diesen Antrag mit Verweis auf den in der Landesbauordnung NRW festgelegten Mindestabstand von 1000 Metern zu Wohnbebauung zunächst ablehnt, weshalb die Gladbecker vor das Oberverwaltungsgericht in Münster zogen. Dort einigten sich Kreis und SL auf einen Vergleich, dadurch konnte der Projektierer seine Planungen vorantreiben.
Interesse am Bau von Windkraftanlagen hat auch die Alteric GmbH aus Aurich (Niedersachsen), die fünf bis sechs Anlagen rund um Serkenrode bauen möchten. Zudem plant die Windwärts Energie GmbH aus Hannover mit dem Bau mehrerer Anlagen am Oberbecken bei Rönkhausen. Und weitere Projektierer haben zumindest ihr Interesse bekundet.