Finnentrop. Die Stawag hat beim Kreis Olpe einen Bauantrag zur Errichtung der Windenergieanlagen bei Serkenrode eingereicht. Eine Detail-Prüfung läuft.
Die Stadtwerke Aachen AG hat den Bau von fünf Windkraftanlagen auf Finnentroper Gemeindegebiet offiziell beantragt. Die Aktiengesellschaft habe am 7. September die entsprechenden Unterlagen nach Bundesimmissionsschutzgesetz beim Kreis Olpe, der Genehmigungsbehörde, eingereicht, teilte Kreis-Pressesprecherin Stefanie Gerlach auf Nachfrage dieser Redaktion mit.
Die Aachener möchten die fünf Windräder nördlich von Serkenrode und westlich von Schliprüthen errichten. Die Anlagen sollen 240 Meter hoch sein (Nabenhöhe 161 Meter) und besitzen laut Angaben des Kreises eine Leistungsfähigkeit von 5,5 Megawatt.
Ökologische Ersteinschätzung
Mit Argusaugen wird vor allem die Interessensgemeinschaft (IG) Gegenwind Frettertal, die sich bekanntlich gegen den Bau solcher Anlagen im windreichen Frettertal ausspricht, den weiteren Genehmigungsprozess verfolgen. Denn zum einen hat die Gemeinde vor geraumer Zeit eine ökologische Ersteinschätzung solcher Flächen, die sich aus ihrer Sicht für Windenergie eignen könnten, extern in Auftrag gegeben – die Ergebnisse könnten laut Bauamtsleiter Uli Hilleke im Oktober vorliegen und dann auch der Politik präsentiert werden. „Hier sind wir sehr gespannt, inwieweit sich die Unterlagen der Stawag und der Gemeinde Finnentrop unterscheiden oder decken und wie mit den Erkenntnissen umgegangen wird“, erklärt Georg Schmidt, Mitglied der IG Gegenwind Frettertal.
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Zum anderen findet derzeit, auf Wunsch der Politik, eine intensive artenschutzrechtliche Prüfung genau der Flächen vor, auf denen die Stadtwerke aus Aachen ihre Anlagen errichten möchten. Eva Wußing, Pressesprecherin von Stawag, versichert auf Nachfrage dieser Redaktion: „Alle für das Projekt relevanten Aspekte, auch baurechtliche Fragen, sind in unserem Genehmigungsantrag eingeflossen.“ Der Kreis Olpe, der am Ende den Antrag genehmigt oder ablehnt, wird im nächsten Schritt ein förmliches Genehmigungsverfahren mit Öffentlichkeitsbeteiligung durchführen. Von diesem Verfahren, so Gerlach, hänge dann die spätere Entscheidung ab.
Fünf statt sieben Anlagen
Auf unsere Frage, wann die Aachener denn planen, die Anlagen aufzustellen, antwortet Eva Wußing: „Die konkrete Planung zur Umsetzung und zum Baubeginn hängt von der Dauer des Genehmigungsprozesses ab. Zum Genehmigungsprozess selbst können wir uns nicht äußern. Insofern lässt sich dieser Punkt derzeit nicht von uns beantworten.“
SL Windenergie: Noch kein Urteil nach der Klage
Während der Kreis Olpe über eine Genehmigung des eingereichten Stawag-Antrags noch lange nicht entschieden hat, hat er schon vor vielen Monaten bei einem Bauantrag der SL Windenergie aus Gladbeck Nägel mit Köpfen gemacht und sein Einverständnis abgelehnt. Die Gladbecker hatten den Bau dreier Windkraftanlagen bei Schöndelt beantragt und deshalb einen negativen Bescheid aus dem Kreishaus bekommen, weil zwei der drei Anlagen den 1000-Meter-Abstand zu Wohnbebauungen unterschritten hatten – was das Unternehmen selbst jedoch anders sieht und sah. Als Konsequenz hatte die SL Windenergie Klage vor dem Oberverwaltungsgericht in Münster eingereicht. Eine Anhörung des Gerichtes hat es zwar noch nicht gegeben, dies soll aber in nächster Zeit geschehen.
Im Übrigen hatte der Projektierer ursprünglich damit geliebäugelt, sogar sieben Windräder rund um Serkenrode zu errichten. Aufgrund technischer Entwicklungen habe man in der Zwischenzeit jedoch auf zwei Windräder verzichtet, erklärt Wußing. So bleibt es also bei der Beantragung von fünf Windrädern.